Mittwoch, 31. Januar 2007

Autsch

Gestern Abend hatte ich also einen Beratungstermin bei einer Kosmetikerin, die sich mit der Nadelepilation auskennt und auch durchführt. Als ich ihr sagte, daß ich mir meine Gesichtshaare epilieren lassen möchte, auch als Bart bekannt, fragte sie mich sofort ob ich eine Frau werden möchte (Ich war als Mann dort, da ich direkt von der Arbeit kam, ausserdem hatte ich mich extra nicht rasiert und sah nicht sonderlich feminin aus.). Was ich dann auch unumwunden zugab. Ich war also nicht die erste Transsexuelle bei ihr, wie sich heraus stellte und sie sich anscheinend auch mit dem Thema ganz gut auskennt. Die Dame finde ich sehr sympathisch und wir haben sehr gut unterhalten. Sie hat probeweise zwei oder drei Haare epiliert und ich fand es jetzt nicht sehr unangenehm. Klar ich kann mir schöneres vorstellen, aber es lies sich aushalten. Gut sie hat es nicht auf der Oberlippe probiert, wo das Schmerzempfinden etwas anders ist, als auf der Backe, aber ich denke, ich kann das durchstehen. Sie hat mir dann auch noch gesagt, daß ihr Mann Zahnarzt ist, und ich bei Bedarf von ihm eine entsprechende Betäubung der besonders schmerzempfindlichen Regionen erhalten könnte, aber ich werde erst mal versuchen ohne Betäubung klar zu kommen. Wir haben dann auch noch einen Termin für die erste Behandlung ausgemacht und wie es aussieht, werde ich die nächste Zeit wohl öfters nach Konstanz fahren um mich dort behandeln zu lassen, aller Wahrscheinlichkeit nach einmal pro Woche. Ich muß jetzt erst noch einen Antrag bei meiner Krankenkasse abgeben, damit sie mir auch die Behandlung zahlt, wozu sie ja verpflichtet ist, zumindestens ist es bei den gesetzlichen Kassen so. Da ich aber privat versichert bin, weiß ich jetzt nicht, ob meine Kasse das auch so sieht. Aber mehr wie ablehnen kann sie nicht und sollte sie das tun, werde ich die Kosten der Bartepilation eben selbst tragen müssen, auch wenn es ein kleines Vermögen kosten wird.

Nachtrag: Einen weiteren Bericht über die Nadelepilation findet ihr hier: http://michaela-bodensee.blogspot.com/2009/10/nadelepilation.html

Mittwoch, 24. Januar 2007

Schneegestöber

Heute Morgen im Schnee zur Arbeit zu fahren, war etwas mühsam. Normalerweise brauche ich eine gute halbe Stunde, bis ich im Büro bin, aber heute habe ich etwas über eine Stunde gebraucht. Ich bin auch noch einen kleinen Schleichweg gefahren, da am Buckel hinter Meersburg die LKWs mal wieder standen und sich nichts bewegt hat. Ich bin also umgedreht und dann über Meersburg gefahren.

Ich bin heute Morgen auch etwas zu spät los, da ich um 7.30 Uhr noch zum Blutabnehmen bei meinem Hausarzt war. Es ist zwar erst ein Jahr her, daß ich das letzte Mal mein Blut habe untersuchen lassen, aber damals war der Triglycerid-Wert zu hoch. Nachdem ich im letzten halben Jahr kein Alkohl mehr getrunken habe und auch ca. 10 Kg abgenommen habe, möchte ich nachkontrollieren lassen, ob der Wert jetzt wieder im Normalbereich ist. Ausserdem möchte ich die Gelegenheit nutzen, meinen Hausarzt über meine TS zu unterrichten, denn ich brauche ja langfristig einen Arzt, der mir die Rezepte für die Hormone austellt und der auch kontolliert, ob mit meinen Blutwerten in diesem Zusammenhang alles in Ordnung ist. Klar das ich den Beginn der Hormontherapie, nicht durch meinen Hausarzt machen lasse, sondern schon von einem Endokrinologen, der sich auskennt. Wer den Blog kennt, wird sich ja denken können, an wen ich mich dazu wenden werde. Aber es ist auch klar, das ich nicht ständig nach München fahren kann. Für den Beginn er HRT kann ich das schon mal machen, aber eben nur in einem zeitlich begrenzten Rahmen und auf lange Sicht gesehen sollte dann mein Hausarzt die Aufgabe übernehmen, falls er sich dazu in der Lage fühlt.

Heute Nachmittag war der Weg nach Hause sehr viel einfacher als heute Morgen. Die Strassen waren meistens geräumt und ich bin ziemlich flott wieder nach Friedrichshafen gekommen. Ich hatte um 17.00 Uhr einen Termin bei der Kosmetikerin, bei der ich meinen Bart Epilieren lasse. Nach der Epi habe ich mir noch meine Wimpern färben lassen, wofür ich auch noch einen Gutschein hatte, den ich zu Weihnachten von der Innhaberin des Kosmetikstudios erhalten hatte.

Montag, 22. Januar 2007

Stromsparen

Am Samstag habe ich meine jährliche Stromabrechnung der Technischen Werke bekommen und ich war total überrascht, daß ich sogar etwas Geld zurück bekomme. Ich habe es doch tatsächlich geschafft, weniger Strom zu verbrauchen wie letztes Jahr. Ich weiß allerdings nicht woran das liegt, denn Energiesparlampen habe ich schon lange in meiner Wohnung. Gut es gibt noch ein paar Lampen, die ich umrüsten könnte, wenn es dafür passende Energiesparlampen gäbe. Ich schalte auch schon seit längerem meinen Fernseher komplett aus wenn ich ins Bett gehe oder wenn ich für längere Zeit meine Wohnung verlasse. Ich habe mir dafür extra so Netzschalter gekauft, mit denen man die daran hängenden Geräte per Fernbedienung vom Netz trennen kann.

Ich vermute allerdings, daß der Großteil meiner Ersparnis dadurch zustande kommt, weil ich letztes Jahr bemüht war, meine Waschmaschine nur noch in Betrieb zu nehmen, wenn ich sie wirklich voll bekomme. Früher habe ich jede Woche Wäsche gewaschen und jetzt ist die Waschfrequenz doch etwas zurück gegangen. Klar das ich auch mit der Temperatur sparsamer geworden bin.

Egal wie, es freut mich, daß ich immerhin 7 % weniger Strom verbraucht habe.

Sonntag, 21. Januar 2007

In Lindau


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Originally uploaded by lkosn.
Nachdem ich heute Morgen noch ziemlich müde aufgewacht bin, und ich mal wieder zu Mittag bei meinen Eltern war, habe ich mich danach zu einem Mittagsschläfchen hingelegt. Als ich wach wurde, war ich immer noch ziemlich müde und lustlos und habe mir überlegt einen ganz faulen Tag zu machen. Aber irgendwie ging es mir gegen den Strich, nicht ein einziges Mal was unternommen zu haben. Also ab ins Bad und sich richten. Als ich mit allem fertig bin, fahre ich nach Langenargen, denn ich möchte dort an der Uferpromenade spazieren gehen. Aber schon vor der Ortseinfahrt, wird darauf hingewiesen, daß die Ortsdurchfahrt wegen einer Veranstaltung gesperrt ist. Klar es ist Fasnetszeit und es wird wohl ein Umzug stattfinden. An dem Umleitungsschild biege ich ab und entschliesse mich nach Lindau weiter zu fahren, in der Hoffnung, daß dort nicht auch ein Umzug stattfindet. In Lindau finde ich sogar ohne Probleme einen Parkplatz und das Wetter ist auch sehr angenehm. Für die Jahreszeit viel zu warm, aber mir soll es recht sein. Während ich in Lindau so herum schlendere, merke ich das meine neuen Stiefel schön warm sind und mir wahrscheinlich auch bei tieferen Temperaturen gute Dienste leisten werden. Die Stiefel habe ich letzte Woche bei Ebay ersteigert. Sie sind neu und von Think, was meiner Meinung eine sehr gute Schuhmarke ist, die teilweise aussergewöhnliche Formen anbietet und das in einer hervorragenden Qualität. Kurz nach Fünf Uhr bin ich wieder zu Hause und bin sehr froh, daß ich mich doch noch motivieren konnte einen kleinen Spaziergang zu machen.

Sonntag, 14. Januar 2007

1. Seehasentratsch

Seehasentratsch hat Angelika das 1. Treffen genannt das am Samstag stattgefunden hat. Sie wollte es nicht Stammtisch nennen, da dies einen zu männlichen Anstrich hätte und ich find auch, daß die Bezeichnung Stammtisch falsch wäre. Wir wollten uns amüsieren und abseits vom üblichen Stammtisch auch was anderes unternehmen. Deshalb ist die Wahl unseres Seehasentratsches auf den Theaterstadel in Markdorf gefallen. Dort finden regelmäßig wechelnde Veranstaltunge statt und vorher kann man noch etwas essen. Direkt neben dem Thaeterstadel liegt das Wirtshaus am Gehrenberg, wo wir nach der Veranstaltung hin gehen wollten.

Am Samstagnachmittag, habe ich eine Runde gechattet und mir dabei einiges "anhören" müssen, was mich etwas aus der Bahn geworfen hat. Ich habe mir überlegt ob ich nicht besser zu Hause bleibe und mich verkrieche. Aber ich habe mich letztendlich doch noch zusammen gerissen. Einerseits hat mir geholfen, daß ich mich auf mich selbst besonnen habe und mir noch einmal klar gemacht habe, was es für mich bedeutet eine Frau zu sein und andererseits hat mir sehr geholfen, daß ich eine Stunde lang Yogaübungen gemacht habe. Der letzte Auslöser, der mich dann doch noch dazu gebracht hat mich aufzuraffen, waren die Worte von Karin. Ich hatte eigentlich gehofft, daß sie mit kommen würde, aber sie hat am Samstagnachnittag bis halb sechs Uhr gearbeitet und hatte keine Lust mehr, was zu unternehmen. Ich habe mich also gerichtet und bin los gefahren. Als ich am Parkplatz des Theaterstadels ankomme, sehe ich, daß die Veranstaltung wohl gut besucht ist, denn es ist schwierig noch einen Parkplatz zu finden. Zum Glück paßt mein kleiner roter Elch noch in einer der Lücken rein. Es ist kurz nach 19.00 Uhr und ich bin fast pünktlich. Zur Sicherheit rufe ich noch schnell bei Angelika an um zu erfahren, ob sie schon da ist und eventuell schon drin sitzt. Sie geht auch gleich ans Telefon und ich erfahre, daß sie noch vor der Kasse steht. Ich steige aus meinem Auto aus und gehe in Richtung Eingang. Als ich Angelika sehe, sehe ich auch Terry und ich bin sehr überrascht, daß sich Terry die Mühe gemacht hat die 300 Km bis an den Bodensee zu fahren. Es freut mich sehr Terry zu sehen, denn es sind schon ein paar Monate her, daß wir uns das erste Mal und auch das letzte Mal gesehen haben. Wir haben zwar zwischendurch ein paar Mal uns über Skype unterhalten, aber wenn man sich in Natura gegenüber sitzt, ist das eben doch ganz was anderes. Entsprechend freudig ist die Begrüßung und Terry hat sogar einen Strauß Blumen mitgebracht, was mich noch mehr überrascht. Immerhin ist es doch schon eine Woche her, daß ich meinen Geburtstag feiern durfte. Ich bringe die Blumen erst mal in mein Auto, bevor wir uns wieder in die Schlange vor dem Eingang einreihen. Angelika hat ein paar Karten und einen Tisch reserviert und ich hoffe, daß der Tisch nicht gerade vorne vor der Bühne ist und jeder zu uns hin schaut. Am liebsten wäre es mir, wenn wir irgendwo hinten in der Ecke einen Tisch bekommen würden. Als wir so vor der Kasse stehen, kommt gerade noch Sarah, die mit Liliane zusammen im Wirtshaus schon etwas gegessen haben vorbei und wir begrüssen uns. Angelika, Terry und ich gehen schon mal in den Theaterstade rein, nachdem wir gezahlt haben. Drinnen erfahren wir, daß wir den großen runden Tisch direkt vor der Bühne bekommen. Klasse denke ich, noch auffälliger kann man uns ja gar nicht platzieren. Nur auf der Bühne wären die Sichtverhältnisse auf uns noch besser, aber da läßt sich ja jetzt nichts mehr machen und da muß ich eben durch. Wenn ich alleine ausgehe, weiß ich, daß ich nicht sonderlich auffalle, aber je mehr T-Girls zusammen sind, umso auffälliger wird es, denke ich mir und ich hoffe, den Leuten ist es egal das hier ein paar Mädels sind, die nicht ganz echte Frauen sind.

Terry und Angelika bestellen sich was zu Essen. Ich habe schon zu Hause eine Kleinigkeit zu mir genommen und ich bin satt. Ich bestelle ein Spezi. Nach einer Weile kommt noch die Siggi, die ich bis jetzt auch noch nicht kennen gelernt habe. Sie war, den Berichten von Angelika zufolge, beim letzten Bodenseetreffen, das noch Mary-Loo organisiert hatte, das erste Mal als Frau in die Öffentlichkeit gegangen. Sie macht einen sehr sympathischen und natürlichen Eindruck auf mich. Etwas später kommen noch Liliane und Sarah zu uns und somit sind wir vollzählig. Während wir auf die Vorstellung warten bemerke ich, daß ich eine der Bedienungen aus meiner ehemaligen Stammkneipe her kenne. Sie scheint aber mich nicht zu bemerken und wahrscheinlich wird sie mich sowieso nicht erkennen. Immerhin kennt sie mich nur als Mann. Aber es ist doch ganz gut, das Karin und Elmar nicht mitgekommen sind, denn dann wäre ein ungewolltes Outing nicht zu verhindern gewesen. Immerhin kennt Diana alle von unserem ehemaligen Stammtisch. Es ist auch gut, daß sie anscheinend unseren Tisch hier nicht bedient und so kann ich mich beruhigt auf die Vorstellung freuen.


Von Alfons habe ich noch nie etwas gehört oder gesehen und ich bin gespannt was der wohl so von sich gibt. Auf der Leinwand vorne steht "Alfons fragt". Ein Klavier steht rechts auf der Bühne, davor ein Akordeon und links auf der Bühne steht ein kleiner Tisch mit irgendwelchen Sachen darauf und daran angelent steht ein großes Mikrofon mit einem Puschelüberzug da. Als die Vorstellung beginnt, kommt ein etwas schäbig gekleideter Mann auf die Bühne. Er trägt eine orangefarbene Trainingsjacke, ein Hemd, braune Hosen und Turnschuhe. Er fängt an was zu erzählen und stellt seine Begleitung vor, Natalie aus Russland, die ihn musikalisch am Akordeon und am Klavier begleiten wird. Seine Ausführungen sind wirklich sehr lustig und mir gefällt, das was er so erzählt. Es ist eine Art von Humor, die mir zusagt. Seine Späße sind eher etwas hintersinnig und regen auch ein wenig zum Denken an und ich denke mir, daß wir Mädels bei so einer Vorstellung sicherlich nicht mit Ablehnung oder gar Anfeindungen zu rechnen brauchen. Die Vorstellung wird durch eine Pause unterbrochen und geht bis kurz vor 23.00 Uhr. Bis jetzt war der Abend wirklich sehr sehr gut und ich bereue es in keinster Weise, das ich mich doch noch zusammengerissen habe und zu dem Seehasentratsch gefahren bin.

Bis jetzt sind wir allerdings nur kurz dazu gekommen zu tratschen und das wollen wir jetzt noch nachholen. Wir gehen, nachdem wir gezahlt haben, ins Wirtshaus und suchen uns einen freien Platz. Ein Tisch direkt am Eingang wäre frei, aber wir entscheiden uns für einen Tisch, der einen Stock höher liegt und einen guten Ausblick auf die Tanzfläche bietet. Neben uns am Tisch sitzen ein paar Jugendliche und da wir 6 Mädels sind, kommen auch keine komischen Blicke oder Bemerkungen von den jungen Burschen. Sie sind mit sich selbst beschäfftigt und ich merke auch nicht, daß wir in irgend einer Weise Gesprächsthema wären. Kaum haben wir unsere Getränke bestellt, geht auch schon die Discomusik los. Ich habe gar nicht gewußt das am Samstagabend hier soetwas statt findet und wie ich sehe, ist es hier sogar ziemlich gut besucht. Wir machen ein paar Fotos und Terry bemerkt, daß der Nebenraum leer ist und sich hervorragend für eine Fotosession nutzen läßt. Also wird dies auch ausgiebig genutzt. Angelika und Liliane gehen einmal zum Tanzen runter und kommen nach zwei oder drei Liedern wieder zurück. Es sind meistens so 10 bis 20 Leute auf der Tanzfläche. Es läuft hauptsächlich Musik der 80er und 90er Jahre und mir gefällt es sehr gut. Die Musik ist auch nicht so laut, daß man sich nicht unterhalten könnte, obwohl es mir vorkommt, daß es mit der Zeit immer lauter wird. Lilian und Sarah, verabschieden sich so gegen 00.30. Eine Stunde später zahlen wir und wir verlassen das Wirtshaus. Vor dem Eingang verabschieden wir und ich fahre mit einem überaus guten Gefühl nach Hause. Alles in Allem muß ich sagen, daß das der bis jetzt positivste Tag des Jahres war.

Sonntag, 7. Januar 2007

Cafe Plausch

Nachdem ich gestern am Samstag Geburtstag hatte und ich keine Gelegenheit hatte, Michaela zu sein (nur äusserlich), hatte ich gehofft, das heute entsprechend nachholen zu können. Ich fragte also Karin, ob Sie Zeit und Lust hätte, etwas zusammen mit mir zu unternehmen. Zur Auswahl standen, entweder Walking im Wald oder gemütlich einen Kaffee zu trinken. Karin wollte dann eher Kaffee trinken und ein stück Kuchen dazu essen, also versuchten wir unser Glück in der Konditorei in Fischbach. Wir hatten aber leider Pech, denn das Cafe war voll, so fuhren wir weiter zur nächsten Konditorei nach Kluftern. Dort war aber das Gleiche. Ich merkte schon während der Fahrt das Karin etwas ungehalten wurde und sich darüber aufregte, daß es hier in Friedrichshafen keine Cafes mit angeschlossener Konditorei gibt. In ein Italienisches Kaffee mit Eisdiele wollte sie nicht und so versuchten wir unser Glück noch an der Uferpromenade. Da gibt es auch etwas, das sich Cafe nennt, aber als Karin die Kuchenauswahl sah, war sie erst recht sauer. Letztendlich kaufte sie noch einen Nougatring in einer Bäckerei, die noch auf hatte. Dort wollte sie sich aber auch nicht rein setzen, da es ihrer Meinung nach wie in einer Bahnhofshalle ist und unangenehm riechen würde. Gut, die Stimmung war dahin und ich habe Karin letztendlich wieder nach Hause gefahren und ich bin dann auch nach Hause.

Tja es ist schon so, daß es immer schwieriger wird, hier ein Lokal zu finden in der es ganz normale deutsche Küche gibt. An jeder Ecke findet man einen Dönerstand oder einen chinessischen Imbiss, aber ein normales deutsches Cafe, in dem man gemütlich einen Kaffee trinken kann und ein gutes Stück Kuchen essen kann, findet man nicht. Die Überbleibsel unserer mitteleuropäischen Kultur muß man suchen und die, die es noch gibt sind dann natürlich überlaufen. Ich meine jetzt nicht nur Cafes sondern auch Restaurants mit gutbürgerlicher Küche gibt es auch immer weniger. Pizza, Döner oder Chinesisch gibt es fast an jeder Ecke, aber für einen guten Braten muß man mehrer Kilometer Land fahren, bis man eines dieser Geheimtips findet.

Alles in Allem war mein Geburtstagswochenende nicht so, wie ich es mir erwünscht habe, aber doch besser als die Jahre zuvor. Für nächstes Jahr nehme ich mir vor, daß ich meinen Geburtstag als Michaela feiern möchte und das auch mit meinen Eltern zusammen.

Donnerstag, 4. Januar 2007

Einkaufen

Nachdem ich heute Morgen erst mal ausgeschlafen habe, denn ich habe heute und morgen Urlaub genommen, habe ich erst mal ein wenig aufgeräumt und sauber gemacht. Nachdem ich mich dann erst mal gründlich rasiert habe und noch mal ein kleines Nickerchen zu Mittag gemacht habe, habe ich mich geschminkt. Ich habe diesmal auf die Uhr geschaut und ich habe für alles ca. 25 min. gebraucht. Nachdem ich mich fertig gerichtet habe, gehe ich los. Ich war mir bis vorhin noch nicht ganz klar, wo ich eigentlich hin soll, aber letztendlich entscheide ich mich für das Einkaufszentrum in Eriskirch. Dazu muß ich allerdings mit dem Auto fahren, aber da ich noch einen Kasten Mineralwasser kaufen möchte, würde ich auch mit dem Auto fahren, wenn ich ins Bodenseeecenter gehen würde. Während des Weges durch das Treppenhaus bin ich sehr ruhig und so gut wie nicht aufgeregt. Natürlich kommt mir niemand entgegen. An der Tür zur Tiefgarage angekommen, höre ich schon, daß da jemand in der Garage ist. Ich öffne ganz vorsichtig einen spaltbreit die Tür und sehe, daß ein Parknachbar sein Auto einparkt. Hm. was soll ich jetzt machen, warten bis er weg ist oder einfach an ihm vorbei stiefeln? Ich entscheide mich für letzteres, mir ist es egal, ob er mich sieht. Ich fühle mich auch sehr gut und öffne also die Tür und gehe an ihm vorbei. Als ich aus der Tiefgarage fahre, sehe ich, daß der junge Herr nicht in der Wohnanlage wohnt und wohl nur den Stellplatz hier gemietet hat. Ich fahre nach Eriskirch und gehe dort in Kaufland. Ich brauch nicht viel, nur ein paar Kosmetiktücher, Wattestäbchen und ein wenig Gemüse oder Obst und natürlich einen Kasten Mineralwasser. Entsprechend kurz fällt der Gang durch das Kaufland aus. In der Gemüseabteilung schaut mich ein älterer Herr etwas länger an, als es üblich wäre, merkt er was? Ist mir egal und ich schaue ihn in die Augen. Er schaut weg. Mir ist es hier ziemlich egal, ob mich jemand als transsexuelle Frau erkennt. Ich fühle mich einfach nur wohl und merke, daß es mir die letzten Tage gefehlt hat, Frau sein zu können. Zu Hause bin ich zwar normalerweise auch in weiblichem Outfit, aber eben nicht unbedingt mit Perücke, nicht geschminkt und auch nicht unbedingt mit BH und den dazugehörigen Brustprothesen. An der Kasse falle ich auch nicht auf, ich merke jedenfalls nicht, daß jemand schaut. Auf dem Weg nach draussen, fällt mir ein, daß ich ja die Gelegenheit nutzen könnte und mal in dem Schuhgeschäft mit dem großen D rein schauen könnte. Nachdem ich meine Sachen im Auto verstaut habe, setze ich mich jedoch gleich ins Auto und fahre wieder nach Hause. Zu Hause, gehe ich noch schnell zum Briefkasten und schaue nach Post. Dazu muß ich kurz vor die Haustür und es ist mir ziemlich egal, ob mich jemand sehen könnte. Es merkt ja sowieso keiner und ich bin so wie ich bin ich selbst. Der ganze Einkauf hat ungefähr eine halbe Stunde gedauert und ich bedaure, daß ich mich gleich wieder abschminken muß, denn ich möchte noch eine Stunde Yogaübungen machen und das sollte man, denke ich ohne Schminke und Make-Up machen.

Montag, 1. Januar 2007

Sylvesterabend

Es ist soweit, ich fahre los und hole meinen Kumpel E... ab. Ich habe mich dazu entschieden, doch mit dem Auto zu fahren, da ich mich nicht der Gefahr aussetzen möchte, mir ein paar Blasen zu zuziehen. Ausserdem habe ich einen nur sehr dünnen Rock an. Es ist ein brauner Stufenrock von Esprit, den ich letztens mal bei Ebay ertstanden hatte. Dazu habe ich ein paar brauner Strumpfhosen von Falk an, die ein hübsches Rautenmuster haben. Obwohl die Strumpfhosen nur die Größe 42/44 haben, passen sie gerade so. Leider gibt es sie nicht größer. Dazu habe ich meine geliebten Stiefel an und oben drüber ein braunes Shirt. Es ist zwar nicht das erste Mal, das ich einen Rock trage, aber die Leichtigkeit des Espritrocks ist doch ungewohnt. Zum Glück ist es ziemlich warm und die Strumpfhosen tun ihr übriges. E... und ich fahren direkt zum Endpunkt unseres heutigen Abends dem "Magic Blue" um dort zu parken. Der Parkplatz ist fast leer, da das "Lukullum" heute geschlossen hat.

Wir gehen die paar Meter zum Steakhaus. E... hat einen Tisch reserviert. Er liegt direkt am Fenster und jeder von draussen kann uns sehen. Auch sind die Tische ziemlich eng bestuhlt. Als wir das Lokal betreten habe ich zwar nicht das Gefühl, daß mich jemand komisch anschaut, aber ich fühle mich igendwie nicht wohl und beobachtet, so wie bei den ersten Male als ich als Frau ausgegangen bin. Am Tisch neben uns sitzt ein Päärchen. Sie sitzt mir schräg gegenüber. Sie hat schwarze leicht gelockte halblange Haare und braune Augen und ein sehr hübsches Gesicht. Ansonsten ist das Lokal voll besetzt. Wir bestellen ein Filetsteak mit Kräuterbutter und Kroketten, obwohl es heute Abend eigentlich nur Menüs gibt, hat mein Kumpel mit der Chefin des Hauses vereinbart gehabt, das wir ausser der Reihe was bekommen, eben so Sachen, die auch in den Menüs vorkommen. Das Filetsteak ist wirklich sehr zart und schmeckt sehr sehr gut. Wir sind froh, daß wir nicht eines der Menüs bestellt haben, denn wenn ich so auf den Nachbartisch schiele, wäre das doch zu üppig geworden. Der Platz den wir haben ist sehr gut, denn wir können die Straße draussen beobachten. Zwischen dem Lokal und dem Nachbarhaus ist eine Einfahrt, in der eine paar türkische Jungs ihre Kracher los lassen. Mein Kumpel regt sich mal wieder darüber auf, aber ich denke mir, las die nur machen, früher in dem Alter, hätten wir auch mitgemacht.

Nachdem wir bezahlt haben, gehen wir den Weg von vorhin zurück. Hier draussen fühle ich mich wohler als in dem Restaurant. Es ist kurz vor 23.00 Uhr und es sind recht viele Leute unterwegs. Als wir am "Magic" ankommen, hält gerade ein Taxi und eine Frau steigt aus. Wir lassen ihr den Vortritt. Wie es scheint, ist sie öfters in der Disco, denn sie scheint den Türsteher zu kennen. E... frägt, ob was los ist und der Türsteher meint, daß ein paar Gäste drin sind. Ich hoffe die ganze Zeit schon, daß es nicht so voll wird, denn ich mag es nicht, wenn zuviele Menschen aufeinander sind, das ganz unabhängig davon, ob ich jetzt als Mann oder als Frau unterwegs bin. Als wir die Disco betreten erkenne ich sofort 2 Leute, die ich vom sehen her kenne. Sie sind Nachbarn von Karin und wohnen im gleichen Haus. Ansonsten, ist niemand da den ich kenne und der mich kennen könnte. Wir gehen in die Sitzecke, in der wir auch schon das letzte Mal Platz genommen hatten und bestellen unsere Getränke. Hier kann ich mich endlich mit E... ungestört unterhalten, denn die Musik ist doch so laut, das die vom Nebentisch nicht mitbekommen, daß meine Stimme nicht zu meinem Äusserem paßt. Wahrscheinlich war das einer der Gründe, weshalb ich mich vorhin so unwohl gefühlt habe, denn ich konnte dort ohne Probleme das Gespräch der Nachbartische mitverfolgen. Ich habe deshalb auch versucht möglichst nicht im tiefen Bass zu reden, was dazu führte, das E... mehrfach nachfragen mußte, da er mich nicht verstanden hatte. Hier im Magic, brauche ich darauf wenigstens keine Rücksicht nehem, ausser natürlich bei der Bedienung. Aber auch hier fühle ich mich irgendwie beobachtet. Die Frau die mit uns rein ist, sitzt vorne an der Bar und sie schaut die ganze Zeit zu uns rüber. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob sie zu mir schaut oder zu E.... Etwas später bekommt sie Gesellschaft von einer jungen blonden Dame und einer etwas kleineren pumligen Schwarzhaarigen. Die Pumlige kenne ich von früher und die drei unterhalten sich angeregt. Ich habe immer wieder das Gefühl, daß ihre Blicke zu uns gehen, aber das kann auch nur Einbildung sein. Als E... mal zur Toilette geht, macht er einen kleinen Abstecher zu den Bekannten an der Bar. Als er zurück kommt, erzählt er mir, daß er darauf aufmerksam gemacht wurde, daß er die schöne Frau nicht so alleine lassen soll. Hups, bin ich damit gemeint oder war das vielleicht ironisch gemeint? Ich nehme es einfach mal als Kompliment hin. E.. muß heute relativ oft zur Toilette, ich komischer Weise bis jetzt noch gar nicht. Gut ich trinke auch kein Bier, sondern Bitter Lemon, aber ich weiß, ich werde irgendwann doch auch den Weg auf dieses stille Örtchen antreten müssen und da sind wieder die Ängste, eventuell entdeckt zu werden. Klar das ich die Damentoilette aufsuchen werde, aber genau das bereitet mir doch ein wenig Bauchweh. Ich weiß nicht was los ist, irgendwie ist es heute mit meinem Selbstbewußtsein nicht weit her. Klar, man ist nicht jeden Tag gleich gut drauf und wie es scheint, habe ich heute einfach einen schlechten Tag erwischt. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, liegt es wohl daran, daß mich etwas beschäfftigt, was mir mehr zu schaffen macht als ich wohl wahr haben will. Gestern oder vorgestern, als ich bei ICQ angemeldet war, hat mir einer, den ich nicht kenne, eine Message geschickt mit folgendem Inhalt "Na du schwuchtel was heißt hier transsexuel", zumindest wollte er das ausrücken. Ich habe darauf geantwortet, daß er erst mal deutsch lernen solle und danach habe ich ihn auf die Igno-Liste gesetzt, aber es hat mich doch mehr verletzt als ich wahr haben möchte. Es macht mir deutlich, daß es eben doch noch sehr viele Menschen gibt, die auf Transsexalität mit sehr großer Ablehnung reagieren bzw. völligem Unverständnis. Eben genau solche Vorkommnisse, veletzen mich mehr als ich mir eingestehen möchte und es braucht wiede eine ganze Weile bis ich mich fange.

Zu Mitternacht stosse ich mit E.. an und wir wünschen uns ein gutes neues Jahr. Er geht dann noch ein paar Mal auf die Tanzfläche, wohin ich mich aber nicht getraue. Ich gehe nicht als Mann zum Tanzen, ausser nach dem 6. Bier, da fehlt mir jetzt erst recht der Mut dazu. Aber das ist auch eines der Sachen, die ich mir für das neue Jahr vornehme, nämlich als Frau auf die Tanzfläche zu gehen. Aber es ist auch sehr schön manche der Tänzerinnen zu beobachten. Vor allem die blonde Dame gefällt mir sehr gut. Sie hat ein schwarzes langes schulterfreies Kleid an, schwarze Strümpe und schwarze Pumps. Sie bewegt sich auch recht anmutig und ich werde neidisch dabei. Mir wird dabei bewußt wie weit ich vom "Frau sein" entfernt bin und wie lange und beschwerlich es werden wird, um nur annähernd dem Vorbild einer Frau nahe zu kommen, aber ich fühle auch, das es die Mühen wert sind. Auch wenn ich mich beobachtet fühle, fühle ich mich doch wohl. Vielleicht ist es normal, daß sich attraktive Frauen beobachtet fühlen und das nicht nur von Männern, denn diejenigen die sehr oft zu uns her schauen das sind die drei Frauen von der Bar. So gegen 1 Uhr ist es soweit und ich gehe auf die Damentoilette. Ich habe gut aufgepaßt ob gerade jemand drin ist und dem ist nicht der Fall. Ich habe also freie Bahn. Ich stiefele los und gehe schnurstracks auf die Damentoilette. Nachdem ich dort fertig bin und meine Hände gewaschen habe, kommt mir beim Öffnen der Tür die Blondine mit dem Kleid entgegen. Huch, das war jetzt unerwartet und aus versehen berühren wir uns in der Tür und ich verusuche mich zu entschuldigen, ich hoffe meine Stimme ist nicht auffällig aber ich denke, sie war genauso erschrocken wie ich. Gegen halb 3 Uhr zahlen wir und wir fahren wieder nach Hause. Zum Glück sind wir mit dem Auto da, denn es fängt gerade an zu regnen. Ich bin kurz vor 3 Uhr zu Hause und bis ich dann ins Bett komme ist es 4 Uhr.