Montag, 30. September 2013

Wir waren in Hamburg - Teil 4 - (Böse Überraschung)

Es ist Mittwoch Morgen und ich bin dabei meine Sachen zusammen zu packen. Ich habe schon gefrühstückt und ich freue mich darauf, nach Berlin zu fahren. Berlin ist eine Stadt, die ich sehr schön finde und die auf mich persönlich einen nachhaltigeren Eindruck hinterlassen hat, als Hamburg. Wahrscheinlich liegt das aber auch daran, daß ich Berlin mit der re:publica assoziiere und mir deshalb Berlin etwas besser gefällt als Hamburg. Nachdem ich alles zusammen gepackt hatte, ich habe mal wieder viel zu viel mitgenommen, habe ich schon mal eine große Tasche in das Auto geschafft und bin wieder zurück, um zusammen mit Farah, den Rest zu holen. Wieder am Auto angekommen, sagt Farah zu mir, daß an meinem Auto die Scheibe an der Beifahrerseite eingeschlagen ist und erst jetzt bemerke ich, die eingeschlagene Scheibe und die ganzen Splitter im Innenraum des Autos. Das ist mir beim ersten Mal, als ich am Auto war gar nicht aufgefallen. Komischer Weise, war ich nicht so fassungslos, wie sonst, wenn solche unvorhergesehenen Dinge passieren. 

Farah und ich haben also alle unsere Sachen gepackt und sind damit wieder in das Hotel und zur Rezeption. Hier haben wir der netten jungen Dame an der Rezeption geschildert, was passiert ist und haben erst mal beraten, was wir denn als nächstes tun sollten. Wir kamen recht schnell darauf, daß wir erst mal zur Polizei müssen, damit der Fall aufgenommen wird. Das muß ich auch machen, da ich sonst nicht erwarten könnte, etwas von meiner Versicherung ersetzt zu bekommen. Die Rezeptionistin hat uns dann noch die Adresse der nächsten Polizeiwache besorgt. Farah und ich haben dann beschlossen, daß wir die Fahrt nach Berlin absagen und wir erst mal in Hamburg bleiben. Ich habe dann auch gleich unsere Zimmer in Berlin storniert, was zum Glück auch problemlos ging. Zum Glück hatte ich zwei Zimmer reservieren lassen, bei denen man bis zum Anreisetag noch kostenfrei stornieren konnten. Wir haben unsere alten Zimmer, dann für zwei weitere Tage gebucht, allerdings gab es die hier an der Rezeption, nicht zu dem Preis, wie damals im Internet, aber das war mir in dem Fall erst Mal egal. Die Dame an der Rezeption, machte mir dann noch den Vorschlag, ob sie ihren Freund fragen solle, der zufälligerweise bei einer Autoglaserei arbeitete, ob er oder einer seiner Kollegen, die Scheibe meines Autos erneuern könne. Nach einem kurzen Telefonat wurde ich gebeten, den Fahrzeugschein zu holen, damit die Firma schauen kann, ob sie die Scheibe vorrätig hat. Leider hatte ich den Schein nicht bei mir, sondern der lag noch im Auto, also bin ich noch mal dorthin gegangen und habe ihn geholt. Er war zum Glück noch da und als ich ihn holte, war es das erste Mal, daß ich mich etwas genauer im Innenraum umschaute. Ich schaute auch, ob etwas gestohlen worden ist. Das Navi war weg, aber sonst war nichts gestohlen worden. Der Dieb hatte zwar das Handschuhfach geöffnet gehabt, aber da war nichts drin, aber dafür hatte er einen Blutfleck darauf hinterlassen. Er muß sich, also beim Einschlagen der Scheibe, an der Hand verletzt haben. Als ich wieder zurück an der Rezeption war, hat die Rezeptionisten meinen Fahrzeugschein an ihren Freund gefaxt. Ob das mit der Reperatur noch heute klappen würde, würde ich dann später erfahren. 

Wir sind dann erst mal zu Polizei gefahren. Alleine hier einen Parkplatz zu finden, war abenteuerlich. Zum Glück hat es sich dann heraus gestellt, daß ich mit meinem Auto auch auf den Flächen parken durfte, die für die Einsatzfahrzeuge reserviert waren. Immerhin wollten die Polizisten noch die Spuren des Einbruchs sichern. Farah und ich wurden von einem jungen netten Polizisten bedient. Er war noch in Ausbildung, er hat das alles aber sehr gut gemacht, wie ich finde. Während die Anzeige aufgenommen wurde, wurden die Spuren des Einbruchs durch seine Kollegen gesichert, vor allem wurden auch die Blutspuren abgenommen, damit man vielleicht einmal per DNA Abgleich, den Täter fassen kann. Das Ganze ging relativ schnell über die Bühne, so daß wir nach recht kurzer Zeit wieder im Hotel waren. Hier teilte mir die Dame an der Rezeption mit, daß der Chef ihres Freundes gegen halb eins an das Hotel kommen würde und er würde anrufen, wenn er da sei. Wir packten dann also alle unser Sachen wieder, die immer noch in dem Bürozimmer standen und brachten diese in unsere alten/neuen Zimmer. 

Jetzt nachdem der erste Druck und Stress von uns abgefallen ist wurde ich erst mal ein wenig traurig. Auch an Farah ging das alles nicht spurlos vorbei und wir beide waren kurz davor zu weinen, denn die Emotionen kamen hoch, die wir bis jetzt doch recht gut unter Kontrolle gehalten hatten. Bis der Autoglaser kommen wollte, dauerte es noch eine ganze Weile, die wir dazu nutzten, uns erst mal von dem Schrecken zu erholen und uns kurz hinzulegen. Ich bin allerdings nicht groß zur Ruhe gekommen, denn tatsächlich gegen halb eins klingelte mein Handy und der Autoglaser war am Apparat. Als ich an meinem Auto angekommen bin, was ziemlich lange dauerte, denn ich mußte sehr weit laufen um dort hin zu gelangen, wartete ein gut rasierter Herr, der ungefähr in meinem Alter war. Er machte einen sehr freundlichen und sehr sympathischen Eindruck. Er erklärte mir, daß er nicht weiß, ob er hier auf dem Parkplatz Strom bekommen würde und ich mir keine Sorgen machen solle, wenn ich mein Auto nicht entdecken würde, falls ich nach ihm schauen sollte. Er würde dann wahrscheinlich mit dem Auto zu einer Werkstatt gefahren sein, die in der Nähe liege und mit der er eine Kooperation hätte. Dort könne er das Auto aussaugen und die Splitter entfernen. Er brauche für das alles ungefähr eine bis 1 1/2 Stunden und er würde wieder anrufen, wenn er fertig sei. Ich machte mich also wieder auf den langen Weg auf mein Zimmer, wo ich es mir gemütlich machte und versuchte zu schlafen. 

Tatsächlich, kurz vor zwei Uhr klingelte mein Telefon und der Herr von der Autoglaserei teilte mir mit, daß er fertig sei und ich den Schlüssel abholen könne. Ich machte mich auch sogleich auf den langen Weg und tatsächlich, von dem Schaden war nichts mehr zu sehen. Keine Scherben mehr im Innenraum und die Scheibe war ersetzt worden. Ich bezahlte die Rechnung und der Herr machte sich wieder auf zum nächsten Kunden. Ich war erst mal froh, daß ich wieder ein Auto hatte, mit dem ich ohne Probleme fahren konnte. Wenn ich gewußt hätte, daß das so schnell geht, hätte ich wahrscheinlich, das Zimmer in Berlin nicht storniert und wir wären doch noch nach Berlin gefahren, aber so.

Ich ging wieder zu meinem Zimmer, verständigte Farah, daß wir jetzt in die Stadt fahren könnten. Farah wollte bei Zara ihre neue Jacke umtauschen, da der Reißverschluß der Jacke defekt war. Wir haben dieses mal den Weg in die Innenstadt und in das Parkhaus vom Karstadt auch ohne Navi gefunden. Bei Zara wurde die Jacke ohne Murren getauscht. Zum Glück hatten sie noch so eine Jacke in der gleichen Größe vorrätig gehabt. Farah und ich sind dann noch ein wenig durch die Stadt gebummelt und haben noch ein paar Aufnahmen gemacht. Immerhin wollen wir auch noch ein kurzes Video über die Sehenswürdigkeiten von Hamburg produzieren. Gegen Abend, sind wir dann noch mal in die Lange Reihe gegangen. Hier hatte ich im Internet ein Restaurant gefunden, das ganz interessant aussah und ich hätte es beinahe übersehen, denn der Eingang dieses Restaurants "Das Dorf" ist ziemlich gut versteckt, denn es liegt im Keller eines Gebäudes.

Hier ist es eng und die Einrichtung macht den Eindruck, als ob hier früher die Kaufleute von Hamburg Essen waren. Ich finde es sehr gemütlich, aber man darf nicht unter Klaustrophobie leiden. Die Speisekarte bietet gute deutsche Hausmannskost zu üblichen Preisen. Wir haben gerade noch Platz an einem großen Tisch gefunden, an dessen einen Seite schon drei Herren sassen. Farah und ich wählten einen Salatteller zum Essen. Wir liessen den Tag an uns Revue passieren und wir beschlossen, daß wir am nächsten Tag, nur ganz was leichtes machen wollten, ohne Stress und ohne Druck und das wir am Freitag wieder nach Hause fahren wollten.

So ging auch dieser Tag, der mit so viel Ärger begonnen hatte, doch noch recht entspannt zu Ende und wir hatten dann doch nicht das Gefühl, daß wir etwas verpassen würden, dadurch, daß wir in Hamburg bleiben würden.

Hier geht es zum letzten Teil meines Berichts über die Reise nach Hamburg: Wir waren in Hamburg - Teil 5 - (Es geht nach Hause)

Wir waren in Hamburg - Teil 3 - (Zoo)

An unserem 2. Tag in Hamburg sind wir in den Zoo gegangen. Der Hagenbeck Tierpark ist weltbekannt, vor allem, weil in ihm schon zu Zeiten, als noch Tiere in engen Käfigen gehalten wurden, versucht wurde, den Tieren größtmöglichen Freiraum zu geben und dabei die Sicherungsmaßnahmen der Tiere, so wenig wie gut wie möglich in den Hintergrund treten zu lassen. Dies war früher revolutionär und ist es wahrscheinlich auch heute noch teilweise. Dabei ist glaube ich Hagenbecks Tierpark oft das Vorbild. Farah und ich haben jedoch, bevor wir in den Tierpark sind noch meinen Bekannten Luca-Gunder abgeholt, weshalb ich ja ursprünglich nach Hamburg fahren wollte. Leider hat es sich ergeben, daß er nur an diesem Dienstag Zeit hatte, sich mit uns zu treffen und um so mehr hat es mich dann auch gefreut, ihn endlich begegnen zu können, ohne daß irgendein elektronisches Medium dazwischen geschaltet ist. Nach einer sehr herzlichen Begrüssung ging es weiter und wir fuhren zum Tierpark, der, wie sich heraus stellte, dann doch recht weit entfernt lag.

Beim Tierpark angekommen, haben wir wieder gemerkt, wie schön es sein kann, wenn man solche Attraktionen in der Nachsaison besucht, denn wir mußten nicht lange anstehen, um die Karten für uns kaufen zu können. Wir hatten uns vorgenommen, den Tierpark zu besichtigen und im Anschluß daran noch das Tropen-Aquarium. Jede der beiden Attraktionen, kostete EUR 15,-- pro Person, so daß wir zu dritt EUR 90,-- für den Eintritt hinlegen durften. In Anbetracht, daß der Tierpark und das Aquarium privat betrieben wird und der Unterhalt der Tiere und der Gehege sicherlich ziemlich viel Geld kostet, finde ich den Preis noch angemessen.

Direkt hinter dem Eingang sind wir gleich in das Elefantenhaus gegangen. Von der Ausstattung und den Dimensionen erinnerte es mich an das Elefantenhaus in Leipzig und ähnlich wie dort, waren morgens keine Elefanten zu sehen, da sie alle im Freigehege waren und gefüttert wurden. Das besondere, hier ist, daß man die Elefanten und einige andere Tierarten füttern darf. Dazu gibt es hinter dem Eingang einen kleinen Stand, wo man sich spezielle Futtertüten gegen eine kleine Spende geben lassen kann. Da wir das, als wir an dem Stand vorbei kamen gar nicht registriert haben, daß es hier Tierfutter gab, bin ich nochmal schnell zurück gegangen und habe gegen eine Spende von EUR 5,-- zwei solcher Tüten erhalten. Ich ging dann schnell wieder zurück zu den Elefanten um Farah und Luca-Gunder, die Futtertüten zu geben. Den beiden hat es sichtlich Spaß gemacht, die Elefanten zu füttern. Ich habe auch ein paar Mal einem Elefanten etwas Futter rüber gereicht und wahrscheinlich ist das für so ein großes Tier, wie für uns ein Gummibärchen, eben eine Leckerei, die sie gerne Essen, aber sicher nicht satt werden.

Ich möchte hier jetzt nicht alle Gehege und Tierarten aufzählen, die wir uns angeschaut haben. Was mir aber ganz besonders in Erinnerung geblieben ist, daß waren das Eismeer, das die Welt der Tiere an den Polen sehr schön gezeigt hat. Hier sah man nicht nur die Pinguine unter Wasser schwimmen oder den Eisbären, auch Robben und die Vögel des Eismeeres, für die extra eine riesiege begehbare Voliere gebaut wurde, kann man hier bestaunen. Hier riecht es nach Meer und Fisch und die Wellenanlage läßt das alles sehr realistisch erscheinen.

Neben dem Eismeer, hat mir dann noch das Tropenaquarium sehr gut gefallen. Das ist natürlich das völlige Gegenteil zu dem Eismeer. Das Tropenaquarium hat mich in der Aufmachung an manchen Stellen an das Gondvanaland im Leipziger Zoo erinnert, in dem ich ja letztes Jahr war, aber es gibt auch ganz viele Sachen, die doch ziemlich verschieden sind. Vor allem die Aquarien, sind sehenswert. Wo hat man sonst die Möglichkeit, einen Clownfisch zu sehen, wie er sich in den Fangarmen einer Seeanemone kuschelt, oder wie es im Malawisee aussehen muß, mit all seinen vielen farbigen Barschen und nicht zu vergessen, der Höhepunkt auf dem Rundgang durch das Tropenaquarium, das rieisge Aquarium, in dem Haie ihre Bahnen ziehen. Ich fand das alles sehr beeindrucken und sehr schön und mit sehr viel Liebe zum Detail präsentiert.

Nach mehreren Stunden im Zoo und den Tropenaquarium, haben wir uns dann auf gemacht und sind in Richtung Hauptbahnhof gefahren, da wir noch eine Kleinigkeit essen wollten und die wollten wir in der Langen Gasse tun. Während der Stadtrundfahrt am Vortag, hatte unser Stadtrundführer uns darauf aufmerksam gemacht, daß es hier in der Langen Gasse, mehrere Geschäfte und Lokale gibt, die für Schwule und Lesben sind. Als wir dann vom Parkhaus am Hauptbahnhof in Richtung der Langen Reihe, gingen, hat Farah dann auch gleich in der Ferne eine Regenbogenfahne ausgemacht und so sind wir einfach mal in diese Richtung gegangen und als wir dort angekommen sind, fanden wir ein schönes Cafè vor, das eine gemütliche Ausstattung hatte und eine gute Auswahl an Kuchen und Torten hatte und so haben wir uns dort einen Platz gesucht und uns hier einen guten Kuchen mit einem Kaffee gegönnt und den Tag schön ausklingen lassen, denn wir hatten keine Lust mehr, noch irgendetwas zu unternehmen. Immerhin sollte es am nächsten weiter nach Berlin gehen.

Hier geht es zum nächsten Teil des Reiseberichtes: Wir waren in Hamburg - Teil 4 - (Böse Überraschung)

Donnerstag, 26. September 2013

Wir waren in Hamburg - Teil 2 - (Rundfahrten)

Der 1. Tag in Hamburg begann mit einem Einkaufsbummel in der Innenstadt von Hamburg. Farah hat eine Übergangsjacke gesucht und so waren wir schon kurz vor 10.00 Uhr im Parkhaus des Karstadt. Der Karstadt in Hamburg ist ganz schön groß, wenn ich ihn mit dem in Konstanz vergleiche und ich habe auch den Eindruck, daß er größer ist, als der in Leipzig, das nur so am Rande bemerkt. Farah hat hier nichts gefunden, was ihr gefallen hat und so sind wir weiter zu H&M, wo auch nichts ansprechendes dabei war, um im Anschluß daran bei Zara zu landen. Hier hat Farah, eine Jacke gefunden, die ihr zusagte und die preislich auch ihren Vorstellungen entsprach.

Als wir in die Innenstadt von Hamburg gefahren sind, haben wir einige Busse gesehen, die Stadtrundfahrten durchführten. Dies wollten wir als erstes machen, damit wir einen Eindruck und einen Überblick über die Stadt gewinnen können. Die Busse halten alle beim Hauptbahnhof und so machten wir uns, dorthin auf den Weg. Wie wir später während der Stadtrundfahrt erfuhren, ist der Hauptbahnhof von Hamburg der am besten besuchte Bahnhof Deutschlands, mit täglich 500.000 Besuchern, ob das stimmt? Ich weiß es nicht. Auf dem Weg zum Bahnhof machte sich dann leider wieder meine Ferse bemerkbar, die ziemlich schmerzte, aber zum Glück konnte ich ja dann bald sitzen und mußte nicht gehen. Wir suchten uns einen Bus heraus, bezahlten und suchten uns einen Platz im Obergeschoß des zweistöckigen Busses. Die Rundfahrt durch
Hamburg ging gute 1 1/2 Stunden und war kurzweilig und informativ. Dabei wurden wir auch auf die Kooperation mit einer der  Unternehmen aufmerksam gemacht, die Hafenrundfahrten durch den Hafen von Hamburg durchführten. Durch die Stadtrundfahrt wußten wir jetzt, daß diese Rundfahrten bei den Landungsbrücken von Hamburg zu finden sind und das die schnellste und einfachste Art dort hin zu gelangen, die U-Bahn ist. So sind wir also nach der Stadtrundfahrt mit der U-Bahn zu den Landungsbrücken gefahren.

Als wir aus der U-Bahn ausgestiegen sind, schlug gerade das Wetter um. Es zogen dunkle Wolken auf und es begann zu stürmen. Da es mittlerweile schon gegen Mittag war, haben wir uns in der U-Bahnstaation dann noch eine Kleinigkeit zu Essen gekauft und haben darauf gewartet, daß sich das Wetter bessert und tatsächlich, nachdem wir unseren Imbiss zu uns genommen hatten, rissen die Wolken auf und die Sonne kam wieder hervor. Nur wenig Meter von der U-Bahnstation ist die Anlegestelle für die Schiffe, mit denen man Hafenrundfahrten machen kann. Wir suchten uns eines der Schiffe heraus, auf die während der Stadtrundfahrt hingewiesen wurde, denn hier bekamen wir einen kleinen Rabatt. 

Auch wenn gelegentlich die Sonne heraus kam, war es kühl und windig, weshalb wir uns nicht im Oberdeck im Freien einen Platz suchten, sondern im schön geschützten und trockenen 1. Deck. Das Schiff war ziemlich groß, aber im Vergleich zu den Schiffen, die wir dann während der Fahrt durch den Hafen sehen konnten, war das kein Vergleich. Im Hafen konnten wir viele groß Containerschiffe sehen und der Hafenrundführer, der uns mit Informationen versorgte, erklärte einiges, von dem ich zuvor noch nie etwas gehört hatte. Es war sehr spannend und beeindruckend, wie ich finde und auch seinen Preis wert. Die ganze Hafenrundfahrt dauerte ungefähr eine Stunde.

Der nächste Punkt, den Farah und ich am ersten Tag noch besichtigen wollten war der Hamburger Michel, das Wahrzeichen Hamburgs. Den Michel kann man von den Landungsbrücken aus, sehr gut zu Fuß erreichen. Es sind ein paar Minuten zu gehen, was mir allerdings einige Probleme bereitete. Meine Ferse meldete sich wieder und ich hatte ziemliche Mühe, ihn zu erreichen. Wir wollten vom Michel aus natürlich die Aussicht geniesen. Zum Glück gibt es im Innern des Turms einen Fahrstuhl, der einen recht flott auf die Aussichtsplattform in über 100 Meter Höhe befördert. Die Benutzung des Fahrstuhls ist im Eintrittspreis des Turms mit enthalten. Als Farah und ich vor dem Fahrstuhl standen, hat Farah sich dazu entschieden, zu Fuß den Turm zu erklimmen. Ich mußte eine Weile warten, bis ich in den Fahrstuhl konnte und als ich oben in zugiger Höhe ankam, war Farah schon oben. Ich war echt erstaunt, das sie noch vor mir oben war, denn die Wartezeit und die Fahrzeit war jetzt nicht so lange. Ich hätte das nicht geschafft, jedenfalls nicht in der Geschwindigkeit, aber Farahs Kondition ist auch eine bessere als die meine, wie ich an diesem ersten Tag feststellen mußte. 

Die Aussicht auf dem Turm ist atemberaubend. Man kann sehr weit schauen und man sieht sehr viel von der Stadt. Leider konnte Farah die Aussicht nicht geniesen, da sie unter Höhenangst leidet, was sie dazu veranlasste recht schnell wieder den Abstieg anzutreten. Auch ich fuhr nach einem kurzen Blick über die Stadt wieder nach unten. Dort angekommen, machten wir uns auf den Weg zurück zum Bahnhof und nahmen die nächste U-Bahn. Unser Ziel war es, wieder ins Hotel zu gelangen, denn ich war schon ziemlich müde und hatte inzwischen ziemliche Probleme beim Gehen. Farah hingegen war inzwischen sehr aufgedreht und ihr viel es schwer, jetzt eine Pause einzulegen. Wir wollten am Abend noch die Reeperbahn besichtigen, was wir dann auch getan haben.

Nach der Erholungspause, sind wir also zur Reeperbahn gefahren und dank der Stadtrundfahrt, hatte ich das Gefühl mich doch ein klein wenig auszukennen und mit Hilfe meines Navis haben wir auch den Weg dorthin gefunden. Die Reeperbahn ist das Amüsierviertel in Hamburg. Da es Montag war, hatten einige Lokale geschlossen. Gerade das Lokal von Olivia Jones, die wir uns gerne mal angeschaut hätten, war leider zu. Wir haben die Davidwache gesehen und etwas davon entfernt standen wir auch vor dem Eingang der berüchtigten Herbertstrasse. Natürlich sind wir dort nicht durch. Ein paar der Damen, die ihre Dienste anboten standen aber auch an der Reeperbahn und es war schon interessant zu sehen, wie sie sich den vorbeikommenden Männer anboten, dabei sahen die Frauen gar nicht so aus, wie das sonst oft im Fernsehen vermittelt wird. Sie sahen aus wie ganz normale junge Frauen, aus der Nachbarschaft und wenn sie nicht hier auf der Reepberbahn gewesen wären, hätte ich sie auch nicht für Prostituierte gehalten.

Prostitution auf der Reeperbahn
Zum Abschluß des Tages sind wir dann noch in das Pulverfaß auf der Reeperbahn eingekehrt. Das Lokal ist nicht nur für seine Travestie-Show bekannt, sondern es ist auch ein Speiselokal. Ich bestellte mal wieder was mit Fisch und Farah hatte sich einen Salat bestellt. Wie gesagt, es war Montag und es war sehr wenig los, auch im Pulverfaß, wo wir, glaube ich, die einzigen Gäste waren, zummindest im Restaurant. Es war aber interessant zu sehen. Das Essen hier war gut und der Preis war für die Gegend auch nicht übertrieben hoch. Wie ich später festgestellt habe, kostete die Fischpfanne, in einem anderen Lokal das Gleiche wie hier im Pulverfaß, nur der Preis der 0,75 Liter Flasche Mineralwasser war ziemlich hoch, weshalb ich es mir dann auch verkniff, noch eine zweite zu bestellen.

Gegen 23.00 Uhr waren wir dann wieder im Hotel und ich freute mich schon auf den nächsten Tag, wo wir uns mit meinem Bekannten treffen wollten, den ich schon seit längerem über das Internet und per Telefon kenne. Der nächste Tag sollte auch uner letzter Tag in Hamburg sein und es war geplant, daß wir dann am Mittwoch, weiter nach Berlin fahren wollten. Mehr dazu im nächsten Teil des Reiseberichtes : Wir waren in Hamburg - Teil 3 - (Zoo)

Mittwoch, 25. September 2013

Wir waren in Hamburg - Teil 1 (Hinfahrt)

Wir, das sind Farah und ich,  waren letzte Woche in Hamburg. Wir wollten uns die zusammen mit einem ortsansässigen Freund die Hansestadt anschauen. Farah und ich sind also am Sonntag den 15.09., einen Tag nach dem Transgender Euregio Treff, los gefahren. Vor der Strecke von über 800 km hatte ich zugegebener Maßen ein wenig Angst, aber wir haben es dann doch ganz gut geschafft und wir waren am Abend in Hamburg, nach ein paar Pausen und ein paar Staus. Wir haben ungefähr 10 Stunden für die Fahrt gebraucht, was ungefähr die Zeit war, mit der ich auch gerechnet hatte. 

Ich war gespannt, wie das Hotel so ist, denn ich habe das Hotel über das Internet gebucht gehabt und dabei auch einen echten Glücksgriff getan. Ich hatte ursprünglich nach einem Doppelzimmer gesucht, weil das billiger ist als zwei Einzelzimmer und bei dem Hotel, das ich dann auswählte, zeigte sich dann, daß mir zwei Einzelzimmer zum Preis eines Doppelzimmers angeboten wurde. Natürlich waren Farah und ich sehr Erfreut darüber, denn so hatte jede von uns Beiden, sein eigenes Zimmer und es gab auch morgens nicht die Gefahr, daß man sich im Bad in die Quere kam. Das Hotel, ist ein ehemaliges Gästehaus der Post (GHOTEL) und so liegt es direkt am Postverteilzentrum in Altona, nur der Zugang des Hotels war etwas gewöhnungsbedürftig, aber ansonsten, war ich sehr zufrieden mit der Wahl der Übernachtung und wie sich später heraus stellen sollte, hatten wir auch noch auf anderer Weise Glück, aber vielleicht auch Pech, doch dazu später mehr.

Nachdem wir unsere Hotelzimmer bezogen hatten, machten wir uns auf die Suche nach einer Möglichkeit, noch etwas zu Essen zu bekommen. Immerhin hatten wir den ganzen Tag über, noch nichts Richtiges gegessen. Unser Hotel liegt in der Nähe der Stresemannstrasse in Hamburg/Altona und nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt, befindet sich ein Musicaltheater, in dem gerade noch das Musical Tarzan läuft. Wir sind bis zu der Kreuzung zu Fuß gegangen, wo sich dieses Theater befindet und haben uns dort bei einigen Passanten nach einem Lokal erkundigt. Dabei haben wir festgestellt, daß die Hamburger, Fremden gegenüber sehr offen und sehr Hilfsbereit sind. Uns wurde sogar von Personen geholfen, die wir nicht angesprochen hatte und nur mitbekommen habe, daß wir fremd sind und ein Lokal suchen. Uns wurde ein Italiener, ein paar Meter entfernt empfohlen. Also haben wir uns in diese Richtung aufgemacht. Leider sah der Italiener nicht so einladend aus, aber direkt gegenüber war eine Wirtschaft, die uns zusagte, es heiß "Anno 1905" und ist in einem etwas rustikalen deutschen Stil gehalten, der Gemütlichkeit ausstrahlt. Wir hatten Glück und haben dort einen freien Platz gefunden. Entsprechend der Einrichtung gab es u.a. Norddeutsche Spezialitäten, wovon ich mir zwei Heringe mit Bratkartoffeln aussuchte. Das Essen kam schnell und die Heringe schmeckten hervorragend. Auch Farahs Essen, ein Salat sah gut aus und hat ihr gut geschmeckt. 

Nachdem wir also gut gespeist hatten, sind wir wieder zurück ins Hotel und auf unsere Zimmer gegangen. Ich habe gemerkt, daß die Fahrt sehr anstrengend war und ich war froh, daß ich ein eigenes Zimmer hatte, in dem ich ungestört schlafen konnte und mich erholen konnte, denn am nächsten Tag wollten wir eine Besichtigungs- und Shoppingtour durch Hamburg machen.

Hier geht es zum 2. Teil der Hamburgreise -> Wir waren in Hamburg - Teil 2 - (Rundfahrten)

Freitag, 20. September 2013

Transgender Euregio Treff im September 2013

Transgender Euregio Treff im September 2013
Unser transgender Stammtisch im September fand in kleiner Runde statt. Wir saßen dieses Mal nicht an unserem gewohnten Tisch, da dieser schon von einer anderen Gruppe vor uns reserviert wurde, so daß wir an einen anderen Tisch saßen, der aber auch sehr schön war. Wir saßen im Wintergarten des Wirtshauses am Gehrenberg. Zur gleichen Zeit war im ersten Stock des Gasthauses eine Hochzeitsgesellschaft, so daß an dem Abend recht viel los war und so auch ein klein wenig von der ausgelassenen Stimmung der Hochzeitsgesellschaft auch auf uns übersprang. 

Sabine, Farah und ich waren an diesem Abend beim Stammtisch dabei. Wir hatten die Gelegenheit, uns sehr viel besser kennen zu lernen als an den Treffen zuvor, da unsere Runde dieses mal etwas kleiner war. Sabine kam schon das dritte Mal zu unserem Treffen, aber einen so intensiven Austausch, wie an diesem Abend, hatten wir bis dahin noch nicht. Ja wir haben uns über Themen unterhalten, die man am besten untereinander bespricht. Immerhin haben Transgender oft ähnliche Probleme und es ist meiner Meinung nach wichtig, daß man sich darüber auch mit jemanden darüber unterhalten kann, der ähnliches erlebt hat und Verständnis für die Situation, in der die Person sich befindet, aufbringt.

Jedenfalls war es ein sehr schöner Abend, auch wenn wir dieses Mal etwas früher nach Hause gefahren sind, denn Farah und ich sind am nächsten Tag zu einem Kurzurlaub nach Hamburg gefahren.

Artikel ist ursprünglich im Blog des Transgender Euregio Treffs erschienen -> http://blog.transgender-euregio-treff.de/2013/09/transgender-euregio-treff-im-september.html

Der nächste Treff findet am 12. Oktober ab 19.00 Uhr statt. Bitte melde dich an, wenn du kommen möchtest. Anmeldungen bitte an [email protected]

Freitag, 13. September 2013

Phonebloks - eine Idee, die sich durchsetzen wird?

Ich bin durch Zufall auf das Video von Phonebloks gestoßen. Bei der Idee von Phonebloks geht es, so wie ich es verstanden habe und so wie es in dem Video gezeigt wird darum, daß man durch unterschiedliche Module, sein Handy selbst konfigurieren kann und es bei Bedarf seinen Bedürfnissen anpassen und die Konfiguration ändern kann. Gerade in einer Zeit, in der die Rohstoffe immer knapper werden und der Elektronikmüll immer mehr wird, finde ich das modulare Konzept des Phonebloks eine gut Idee. Wenn es z.B. einen neuen Prozessor gibt, dann muß man bei Phonebloks, nicht gleich ein neues Handy kaufen, sondern ersetzt den bisherigen Block der CPU durch einen anderen Block mit einer schnelleren und moderneren CPU. Braucht man weniger Speicher, weil man z.B. seine Daten alle in der Cloud hat, dann kann man den Speicherbaustein verkleinern und dafür einen größeren Akkublock einsetzen. So ergeben sich vielfältige Kombinationen, die je nach den Bedürfnissen und Vorlieben des Konsumenten realisierbar sind. Durch diese Modulare Bauweise, kann das Handy auch über einen sehr langen Zeitraum, dem technischen Fortschritt angepaßt werden, ohne gleich das Handy verschrotten zu müsse und ein neues kaufen zu müssen. Das hätte nicht nur Auswirkungen auf die Menge des Mülls, sondern auch einen entscheidenden Effekt auf die Geldbörse der Konsumenten. Ich gehe mal davon aus, das der Kauf eines neuen CPU-Moduls oder eines neuen Displays mit größerer Auflösung, weniger kosten würde, als ein komplett neues Handy.

Ob sich das Konzept umsetzen lässt weiß ich nicht, denn es sieht so aus, als ob das Projekt, daß noch Unterstützer sucht, eines ist sicher, daß die Idee sehr anspruchsvoll zu sein scheint. Aber ich hoffe, daß das Projekt zumindest zustande kommen wird und ich hoffe, daß es genügend Unterstützer finden wird, damit es auch realisiert werden kann. Immerhin ist diese Idee für ein Smartphone eine ganz neue Idee. Dies scheinen auch andere so zu sehen, denn die Zahl der Unterstützer wächst recht schnell, wie man auf der Seite, auf der man das Projekt unterstützen kann https://www.thunderclap.it/projects/2931-phonebloks sehen kann. Ich finde es jedenfalls eine Idee, die es Wert erscheint, sie zu fördern.



Was haltet ihr von der Idee eines Modularen Handys und austauschbaren Modulen? Mich würde eure Meinung dazu sehr interessieren und wie seht ihr die Aussichten, daß das Projekt realisiert werden könnte?

Mittwoch, 4. September 2013

MW #133: Urlaub in Sicht

Es dauert nicht mehr lange und ich habe Urlaub. Ich freue mich schon sehr darauf und ich werde auch ein paar Tage weg fahren. Geplant ist, daß ich zusammen mit meiner besten Freundin Farah zuerst nach Hamburg fahren werde und anschliessend noch ein paar Tage nach Berlin. Ich bin schon sehr gespannt, wie das werden wird und ob die Reise auch wirklich so schön wird, wie erhofft. Immerhin war ich seit Mai nicht mehr weg und Farah, war seit unserem Ausflug nach Kassel zum YouTube User Congress vor zwei Jahren nicht mehr im Urlaub.

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