Sonntag, 21. April 2024

Kurztrip nach Vevey am Genfer See


Anfang April bin ich mit meiner Freundin Sabine nach Vevey gefahren. Vevey liegt am Genfer See, neben Montreux und ist Sitz der Zentrale von Nestle. Der Grund weshalb wir dort hin gereist sind, lag darin, dass ich gerne die Sonderausstellung mit Fotos von Gustav Eifel anschauen wollte. Deshalb war auch der erste Ort den wir in Vevey besuchten, dass Kameramuseum, in dem die Ausstellung war. 

Autochrome Foto
Die Ausstellung mit Autochrome Fotos von Gustav Eifel, hat mich dann allerdings ein wenig enttäuscht. Es waren, bis auf ein Foto, nur Abzüge zu sehen. Ich hätte ja gerne mehr originale Fotos gesehen, denn das Autochrome Verfahren, war das erste commerziell erfolgreiche Farbbildverfahren der Geschichte. Ich kann zwar verstehen, dass es wahrscheinlich aus konservatorischen Gründen, schwierig ist, die originalen Bilder einer dauernden Lichtbelastung auszusetzen, aber dennoch, wären ein paar mehr Originale schon interessant gewesen. Die Bilder, die durch das Autochrome Verfahren erzeugt werden können nur im Durchlicht betrachtet werden, ähnlich wie Dias, nur mit dem Unterschied, dass sie auf Glas sind und etwas größer sind. Die Bilder, die ich bisher gesehen habe, gefallen mir sehr gut, da die Farben, die durch dieses Verfahren erzeugt werden einen für mich sehr ansprechenden Look haben, der etwas aus einer vergangenen Zeit hat. Die Farben erscheinen für mich natürlich, aber auch gleichzeitig irgendwie nicht so klar und sauber, wie die Fotos, die mit den heutigen Filmen oder Digitalkameras erzeugt werden. Vor allem das Korn ist noch sehr grob und gibt den Bilder einen ganz besonderen Look.

Alte Leica Modelle
Natürlich haben wir uns auch die anderen Exponate des Kameramuseums angeschaut. Hier wurde ein historischer Abriss, der Entwicklung der Fotografie gezeigt, von den Anfängen des ersten Fotos, bis zur heutigen Digitaltechnik. Einige der alten Kameras fand ich sehr interessant und da ich mich neben der reinen Fotografie, als Kunstform oder als Medium zur Dokumentation des Zeitgeschehens auch für die Technik dahinter interessiere, fand ich einige der Exponate sehr interessant. Ein paar der ausgestellten Kameras besitze ich sogar selbst. Man hat mir sogar schon mal gesagt, ich könne selbst ein kleines Museum aufmachen, denn meine Sammlung an Kameras ist doch ganz ordentlich. Leider komme ich nicht in dem Maße dazu, sie zu benutzen, wie ich das gerne tun würde. Klar ich habe natürlich nur am Wochenende und im Urlaub Zeit, mich richtig um mein Hobby Fotografie kümmern zu können und manchmal spielt mir auch die Depression, mit der ich immer noch zu kämpfen habe, einen Strich durch die Rechnung. Heute, als ich den Artikel schreibe, ist zum Beispiel schlechtes Wetter und ich bin froh, dass ich genügen Antrieb aufbringen kann, diesen Artikel zu schreiben.

Nach dem Besuch des Kameramuseums, sind wir dann noch an der Uferpromenade spazieren gegangen. Es war für mich das erste Mal, dass ich am Genfer See war. Mir hat der See sehr gut gefallen, vor allem, weil er ein ganz anderes Gefühl, als der Bodensee vermittelt. Die Berge am Genfer See, stehen sehr viel näher dran, als beim Bodensee und was mich und Sabine sehr verwundert hat, war das Fehlen von Booten auf dem See. Verglichen mit dem Bodensee, waren fast keine Boote auf dem Genfer See zu sehen und es waren auch keine Schiffe, ähnlich der weißen Flotte, auf dem Genfer See auszumachen. Die Uferpromenade in Vevey ist sehr lang und man kann hier sehr schön spazieren gehen. Man kommt dort auch an einem der Wahrzeichen von Vevey vorbei, der Gabel, die im See steckt. Das Kunstwerk, ist eine Stiftung von Nestle und direkt gegenüber der Gabel ist auch ein Nahrungmittelmuseum, das von Nestle gesponsert wird.

Am nächsten Tag, sind wir zum Château Chillion gefahren, was gar nicht weit von Vevey entfernt ist. Das Schloss oder besser gesagt die Burg, ist angeblich, dass am meisten besuchte Ausflugsziel der Schweiz. Die Burg liegt auf einem Felsrücken im Genfer See und spielte in der Geschichte der Region, eine wichtige Rolle. Wie man sich gut vorstellen kann, musste ich in der Burg viele Treppenstufen hinauf und hinunter gehen und ich empfand es als anstrengend, aber auf eine durchaus positive Art. Von der Burg aus, konnte man immer wieder andere Blicke auf den See erhaschen und da wir auch auf die Türme hinauf gestiegen sind, waren auch Blicke von einem höheren Standpunkt aus möglich. Vom Château Chillion habe ich viele Fotos gemacht. Wir waren in der Burg fast 3 Stunden und nachdem wir die Burg besucht hatten, sind wir in das nebenan gelegene Café gegangen und haben dort eine Kleinigkeit gegessen, bevor wir ins Hotel zurück gefahren, sind um uns kurz ein wenig auszuruhen.

Nach der kurzen Ruhepause, sind wir dann zu Fuß ins Museum Jenisch gegangen. In dem Museum werden Kunstwerke auf Papier, hauptsächlich Zeichnungen und Drucke aber auch ein paar Gemälde gezeigt. Das Museum präsentiert Werke aus dem Mittelalter bis zur Neuzeit und da gerade die Zeichnungen in anderen Museum meistens eher unterrepräsentiert sind, ist das Museum ganz interessant, um hier einen etwas weiteren Blick auf das Gestalten der vergangenen Jahrhundert erfahren zu können. Leider war eine der Hauptausstellungen, mit Bildern von Oscar Kokoschka nicht zugänglich. Dennoch war es sehr interessant und ein guter Kontrast zu dem historischen Ausflugsziel am Vormittag. 

Nachdem wir das Museum besichtigt hatten, sind wir wieder ins Hotel gegangen und haben uns dort ein leckeres Essen im Restaurant gegönnt. Das Hotel Le Léman war sehr schön, der Eigentümer hat sich selbst um alles gekümmert und das Restaurant hat eine sehr leckere Auswahl an Speisen geboten. Leider waren die Preise für deutsche Verhältnisse sehr hoch, aber dafür war alles was wir in Vevey gegessen hatten, von der Qualität hervorragend und sehr lecker. Am nächsten Tag, sind wir nach dem Frühstück wieder in Richtung Bodensee gefahren und wir waren nach ca. 3 Stunden wieder in Kreuzlingen.

Der Ausflug nach Vevey hat mir sehr gut getan und ohne die Ermutigung durch meine Freundin Sabine diesen Ausflug auch in die Tat umzusetzen, wäre ich wahrscheinlich nicht dort hin gefahren. Es war für mich eine sehr schöne Erfahrung und ich hoffe, ich kann bald wieder etwas ähnliches unternehmen.