Heute ist also Sylvester und das Jahr 2006 endet und morgen haben wir dann das Jahr 2007. Was war in diesem Jahr, was für mich wichtig war? Zuerst ein trauriger, nämlich das ich an meinem Geburtstag mit meiner damaligen Freundin Schluß gemacht hatte. Ich bereue es auf der einen Seite immer noch, aber auf der anderen Seite, habe ich schon einige Zeit davor gemerkt, daß es nicht mehr rund läuft, ja und dabei hat sich bei mir meine weibliche Seite wieder vehement gemeldet. Meine damalige Freundin habe ich leider immer noch nicht eingeweiht, was mich so bewegt, aber ich hoffe, daß gelingt mir demnächst und was mindestens genauso wichtig ist, es sollte der richtige Zeitpunkt sein und in der richtigen Umgebung stattfinden. Ich bin nicht diejenige, die so etwas per SMS oder per Email kundtut. Ich bevorzuge immer noch das Gespräch unter vier Augen, auch wenn es emotional schwieriger ist, aber es ist meiner Meinung nach ehrlicher.
Das nächste wichtige Ereignis dieses Jahres war, als ich zusammen mit meiner Ex-Freundin, den VHS-Kurs "Abnehmen beginnt im Kopf" besucht habe. Wir hatten den Kurs gebucht, als wir noch ein Paar waren und es war deshalb bedeutsam für mich, da die Kursleiterin eine Psychologin war, die in ihren Tätigkeitsfeld auch "Fragen der sexuellen Identität" aufgeführt hat, was mich dazu bewegte, mich endlich einer fachkundigen und verständnisvollen Person zu offenbaren und ich endlich mit jemanden über meine Gefühle reden konnte. Klar ich kann auch mit meinen Freunden teilweise darüber reden, aber eben nur bedingt. Ich weiß noch, als ich meinem Freund E.. erzählte, was mich bewegt, war die erste Reaktion darauf "Du willst dich aber jetzt nicht umbauen lassen". Solche Antworten helfen nicht weiter, auch wenn sie Ausdruck der Verunsicherung sind und der Angst einen Freund zu verlieren. Diese Reaktion habe ich auch bei Karin gehört und ich denke ich muß mich darauf vorbereiten, daß dies wohl noch öfters vorkommen wird. Naja, jedenfalls war der Entschluß mich in psychologischer Betreuung zu begeben, der Anlaß mich mit dem Gedanken zu befassen, einen professionellen Genderchange-Service aufzusuchen. Nach etwas stöbern im Internet, bin ich dann auf die Seite von Elli gestossen und nach kurzem Überlegen hatte ich mich auch dort angemeldet.
Ja der nächste, vielleicht das wichtigste Erlebnis dieses Jahr, war der Besuch bei Elli Hunter, wo ich am 27. März war. Ich habe bei ihr nicht nur gelernt, wie man sich effektiv schminkt, sondern es wurden auch sehr schöne Bilder gemacht. Es war auch das erste Mal, daß ich als Frau in einer Stadt unterwegs war. Ich war damals zusammen mit Elli, in Kempten einkaufen und Kaffee trinken und danach noch zum Essen bei einem Italiener und für mich sozusagen der Startschuß für mein Frau-sein in der realen Welt. Bis dahin hatte ich mich nur in meiner Wohnung geschminkt und gestylt und immer wahnsinnige Angszustände, wenn ich mir nur vorstelllte, ich würde so auf die Strasse gehen. Aber mit der Zeit wird das ziemlich frustrierend, denn ich möchte ja, soweit das eben möglich ist, das tun, was eine normale Frau auch macht. Einkaufen gehen, Kaffee trinken, spazieren gehen und ab und zu einmal Abends ausgehen. Eben ein ganz normales Frauenleben führen, auch wenn es da immer gewisse Handicaps geben wird, aber diese werde ich mit der Zeit auch noch überwinden können.
Das nächste entscheidende Ereignis war, als ich mich zwei Wochen nach dem ich bei Elli war, mit Angelika getroffen habe und mit ihr nach Kirchheim zum Trans-Treff Süddeutschland gefahren bin. Es war somit, daß erste Mal, daß ich mich als Frau hier aus dem Haus getraut habe. Nein, das stimmt nicht ganz, ich bin eine Woche zuvor schon mal im Regen draussen gewessen und habe dabei meinen Kumpel E.. besucht. Ein weiterer solcher Meilensteine, war aus meiner Sicht, das Treffen mit Angelika und Mary-Loo an der Überlinger Promenade. Damals merkte ich wieder, daß ich nicht komisch angeschaut werde und das ich nichts zu befürchten habe, auch wenn ich damals sehr sehr aufgeregt war. Darauf hin bin ich ja dann am Abend gleich noch mit E.. und A.. nach Lindau ins "Why Not" gefahren und danach noch hier vor der Haustür im Bowling gewesen. Dieser Tag, hat sozusagen das Eis gebroch, auch wenn ich danach immer noch ziemlich aufgeregt war, wenn ich als Frau vor die Haustür bin und auch heute noch ein gewisse Kribbeln zu spüren ist.
Was dann noch zu berichten wäre, waren die letzten Wochenende im Dezember, als ich alleine als Frau unterwegs war, und mir dies eine größere Selbstsicherheit eingebracht hat. Das waren solche Augenblicke, wo ich sonst eben als Mann spazieren gegangen wäre und ich mir dann dachte, das kann ich auch als Frau machen.
Ja und heute Abend werde ich en-femme das alte Jahr verlassen und das neue Jahr betreten. Ich werde zusammen mit E... erst mal gemütlich zum Essen gehen und danach noch in eine Disco gehen. Ich bin ein wenig aufgeregt, vor allem was der Besuch in der Disco angeht, aber ich hoffe, daß es nicht zu voll dort ist, denn das mag ich überhaupt nicht, egal ob ich jetzt als Mann dort hin gehen würde oder als Frau dort aufkreuze. Das ein Bekannter mich zusammen mit E.. sieht und uns eventuell ansprechen könnte, macht mir dagegen keine grossen Sorgen, denn ich bin einfach so wie ich eben bin.
Sonntag, 31. Dezember 2006
Donnerstag, 28. Dezember 2006
Waschbärladen in Freiburg
Heute am Donnerstag den 28.12.2006 bin ich zusammen mit Karin nach Freiburg gefahren. Karin wollte in dem Ladenlokal des Waschbärversandes schauen, ob sie ein paar schöne Schnäppchen finden kann. Wir sind so gegen halb 12 Uhr los gefahren und waren ungefähr um halb 2 in Freiburg. Vom letzten Mal, wußte ich noch wo man gut parken kann, damit es dann auch nicht zu weit zu dem Geschäft zu gehen ist. Ich habe also im Parkhaus am Konzerthaus geparkt und. Bevor wir allerdings zum Waschbärladen sind, haben wir erst einmal eine Kleinigkeit gegessen und etwas getrunken. Ausserdem mußten wir auch mal das WC aufsuchen. Zum Glück liegt ganz in der Nähe des Parkhauses ein kleines Kaffee, wo man auch was essen kann. Karin und ich entschieden uns für ein Crepe. Ich nahm eines mit gekochten Schinken und Käse, Karin mit Parmaschinken und Mozarella. Nach der Stärkung sind wir dann zum Waschbärladen und haben dort ausgiebig in der Abteilung für heruntergesetzte Artikel gestöbert. Karin hat ein paar Schuhe gefunden, die sie schon im Katalog gesehen hatte und die ihr gefielen. Ein paar Schuhe von "Think" für EUR 60,-. Ich habe dann sogar auch noch eine schöne Wolljacke gefunden, die mir sehr gut gefiel und die ich mir dann auch gekauft habe. Als wir schon beinahe gehen wollten, machte mich Karin noch auf einen Jeansrock aufmerksam, der mir auch sehr gut gefiel. Obwohl er sehr knapp ist, habe ich ihn auch gekauft. Karin meint, daß Jeansröcke eng sein müssen und das sie sich noch dehnen, wenn man sie eine Weile trägt. Ich hoffe sie hat damit auch recht. Ich habe mir dann noch einen schwarzen Kajal von Lackschmi gekauft und nachdem wir all unsere Sachen bezahlt hatten, sind wir erst mal ins Parkhaus zum Auto, um die Sachen zu verstauen. Dort habe ich mir erst mal andere Schuhe angezogen, denn die Stiefeletten, die ich bis dahin an hatte, passen zwar, aber durch den Absatz werden sie mit der Zeit etwas unbequem. Zum Glück hatte ich meine braunen Sneaker mitgenommen, wohl wissend, das ein paar Ersatzschuhe recht nützlich sein können. Gut, die Sneaker passten nicht ganz zu dem langen Cordrock, aber was solls.
Wir sind dann noch mal in Richtung Münster gegangen und haben auf dem Münsterplatz noch ein Kaffee gesucht und nach einer Weile auch eines gefunden, in dem es noch etwas Platz gab. In Freiburg war nämlich heute die Hölle los, aber das kann man sich ja vorstellen, an so einem Tag. In dem Kaffee, haben wir uns eine Torte ausgesucht und jeweils einen Kaffee bestellt. Karin und ich haben uns für eine Charlotten Torte (oder so ähnlich) entschieden. Die war sehr lecker und auch sehr gehaltvoll. Nachdem wir dort gezahlt hatten, sind wir dann wieder Richtung Auto gegangen. Klar das wir vorher, noch das eine oder andere Geschäft aufgesucht haben und ein wenig geschaut haben, was es so alles gibt. Das hat dazu geführt, das wir erst gegen halb 6 Uhr wieder am Auto waren.
Die Heimfahrt verlief ohne Probleme, auch wenn es teilweise ein wenig auf der Strasse geklitzert hatte und die Temperatur fast durchgehend unter Null war. Wir waren so gegen halb 8 Uhr wieder zu Hause. Hier habe ich dann erst noch mal meine neu erstandenen Sachen anprobiert und gleich mal ein paar Bilder davon gemacht.
Mir hat der heutige Tag in Freiburg sehr gut getan. Ich habe mich sehr ungezwungen und locker bewegt. Ab und zu kam kurz ein Zweifel in mir hoch, aber das verging sehr schnell wieder. Ich habe langsam das Gefühl, daß es etwas völlig normales ist, wenn ich als Frau unterwegs bin.
Wir sind dann noch mal in Richtung Münster gegangen und haben auf dem Münsterplatz noch ein Kaffee gesucht und nach einer Weile auch eines gefunden, in dem es noch etwas Platz gab. In Freiburg war nämlich heute die Hölle los, aber das kann man sich ja vorstellen, an so einem Tag. In dem Kaffee, haben wir uns eine Torte ausgesucht und jeweils einen Kaffee bestellt. Karin und ich haben uns für eine Charlotten Torte (oder so ähnlich) entschieden. Die war sehr lecker und auch sehr gehaltvoll. Nachdem wir dort gezahlt hatten, sind wir dann wieder Richtung Auto gegangen. Klar das wir vorher, noch das eine oder andere Geschäft aufgesucht haben und ein wenig geschaut haben, was es so alles gibt. Das hat dazu geführt, das wir erst gegen halb 6 Uhr wieder am Auto waren.
Die Heimfahrt verlief ohne Probleme, auch wenn es teilweise ein wenig auf der Strasse geklitzert hatte und die Temperatur fast durchgehend unter Null war. Wir waren so gegen halb 8 Uhr wieder zu Hause. Hier habe ich dann erst noch mal meine neu erstandenen Sachen anprobiert und gleich mal ein paar Bilder davon gemacht.
Mir hat der heutige Tag in Freiburg sehr gut getan. Ich habe mich sehr ungezwungen und locker bewegt. Ab und zu kam kurz ein Zweifel in mir hoch, aber das verging sehr schnell wieder. Ich habe langsam das Gefühl, daß es etwas völlig normales ist, wenn ich als Frau unterwegs bin.
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Michaela Werner
Mittwoch, 27. Dezember 2006
Weihnachten ist vorbei
Weihnachten ist vorbei und morgen ist wieder ein normaler Arbeitstag. Zum Glück habe ich diese Woche frei und muß nicht arbeiten. Gestern Abend, dem 1. Weihnachtsfeiertag, war ich mal wieder mit Elmar in Lindau im "Why Not". Es war sehr schön und interessant für mich. Es war das erste Mal, daß ich im Rock auf einem Barhocker saß. Obwohl nicht so viel los war, war die Bar mal wieder sehr verraucht. Wir sind so gegen 1.00 Uhr morgens wieder nach Hause gefahren und ich war froh, endlich wieder frische Luft atmen zu können. Ich hatte dort ein interssantes Gespräch mit einer sehr netten Frau. Sie hatte mich angesprochen, weil ich Transgender bin und sie das gemerkt hat. Das Interssante daran war, daß sie nicht sehr weiblich wirkt und oft mit einem Mann verwechselt wird, wie sie mir erzählte. Ich mußte auch erst sehr genau hin schauen, um zu merken, daß sie eine Frau ist. Gut, sie ist vielleicht nicht ganz unschuldig an dem Umstand, da ihr äusseres doch eher neutral war. Sie war sehr schlank und hatte ziemlich kurze Haare. Ihre Brust war eher klein und dazu noch gut unter einer Trainingsjacke versteckt. Ich fand die junge Dame, die auch noch am 25. Geburtstag hatte, sehr nett und würde mich freuen, wenn ich mich mit ihr bei einem nächsten Besuch im "Why Not" mal wieder unterhalten könnte. Aber sie war nicht die einzige Frau, der man nicht sofort ansah, daß sie eine Frau ist. Mir ist dort schon mehrfach aufgefallen, daß es einige Besucherinnen gibt, deren äusseres Erscheinungsbild eher männlich gennant werden kann. Wenn Frauen sich eher männlich kleiden, dann wird das von der Gesellschaft akzeptiert und es ist nicht mit irgendwelchen gesellschaftlichen Ausgrenzungen zu rechnen. Anscheinend ist es auch so, daß Frauen keine Angst zu haben brauchen, wenn sie in Hosen und kurzen Haaren auftreten. Aber das Thema wurde, soweit ich weiß, schon mehrfach auf anderen Homepages und Foren diskutiert und ich möchte hier nichts wiederholen, was Andere schon sehr viel besser zu dem Thema formuliert haben. Aber nur noch soviel, es gibt eine Diskrepanz in der erwarteten Reaktion der Mitmenschen, auf nicht geschlechtskonformes Auftreten, was dazu führt, daß Frauen sich, ohne größere Ängste haben zu müssen, so in der Öffentlichkeit zeigen können, daß im ersten Augenblick nicht ganz klar ist, daß sie biologisch keine Männer sind. Tut dies auf der anderen Seite ein Mann und versucht möglichst feminin zu sein, so scheinen die Reaktionen der Umwelt darauf sehr viel schärfer zu sein. Allerdings habe ich diese Reaktionen selbst zum Glück noch nicht erlebt. Mich würde interssieren, warum dies so ist. Klar habe ich mir schon meine Gedanken dazu gemacht und ich glaube, daß es daran liegt, daß ein Mann, der gerne eine Frau wäre, als Verräter an der herrschenden Klasse angesehen wird, aber gleichzeitig von der Gemeinschaft der Frauen immer arwöhnisch betrachtet wird, wenn nicht sogar völlig abgelehnt wird. Dagegen eine Frau, die gerne ein Mann wäre, mit wohlwollen in die Gemeinschaft der Männer aufgenommen wird. Dies kann dann dazu führen, das Transmänner ihr Ziel eher erreichen, als Transfrauen, nämlich in der gewünschten Geschlechtsrolle akzeptiert zu werden. Aber im großen und ganzen liegt es wahrscheinlich auch daran, daß Transmänner ein besseres Passing haben, als die meisten Transfrauen.
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Michaela Werner
Freitag, 22. Dezember 2006
Einkaufen vor Weihnachten
Heute hatte ich frei. Eigentlich wollte Karin zusammen mit mir nach Freiburg fahren. Aber da sie noch einiges zu erledigen hat, haben wir das auf nächste Woche verschoben. Also habe ich heute erst mal schön ausgeschlafen und dann ein wenig im Internet gesurft. Dann so gegen halt 2 habe ich begonnen mich zu richten. Ich mußte mir noch ein paar Sachen vor den Feiertagen besorgen. Sowas wie Zahnpasta, Toilettenpapier, Kaffeepads und Milch. Also habe ich mir gedacht, daß was Du sonst in der männlichen Rolle machst, kannst Du genauso gut auch als Frau machen. Also habe ich mich entschieden, den Einkauf en-femme zu erledigen. Ich habe mich für den organgefarbenen Rolli, den es mal bei Tchibo gab, entschieden und die Stretchjeans, die ich letztens schon an hatte. So gegen 2 Uhr bin ich los und bin erst mal in die Stadt gefahren, da ich noch etwas Geld holen mußte. Ich bin also in das Parkhaus am See gefahren und mußte bis zur Ebene 4a herunter fahren, bis ich einen Parkplatz gefunden habe. Ich holte dann erst mal ein wenig Geld am Geldautomaten der Deutschen Bank, die dem Ausgang des Parkhauses schräg gegenüber liegt. Dann habe ich einen kleinen Spaziergang am See unternommen, denn wer weiß wann das nächste Mal wieder die Sonne scheint. Es war herrliches Wetter und gar nicht viel los an der Uferpromenade. Als ich am Graf-Zeppelin Haus angekommen bin habe ich kehrt gemacht und bin wieder zurück gegangen. Ich habe die Gelegenheit genutzt, daß ich als Frau unterwegs war und bin ins C&A, mal schauen ob es was nettes in der Damenabteilung gibt. Aber ich war nicht in Kauflaune und ich habe noch so viele Sachen im Kleiderschrank, die ich noch nie anhatte, daß ich mir es verkniffen habe, was zu kaufen. Als ich aus dem C&A raus bin, bin ich die Einkaufpassage Richtung Buchhändler raus gegangen und mußte dort feststellen, daß der Laden, in dem es so nette und günstige Tücher gab, geschlossen hat. Schade eigentlich, aber wahrscheinlich war die Miete zu hoch. Es sind nur wenige Geschäfte in der Buchhornpassage, die länger als ein Jahr aushalten.
Danach ging ich in Richtung Parkhaus und schaute noch noch ein wenig durch die verschiedenen Schaufenster der Läden. Das ganze völlig ruhig und entpannt. Nichts, das mich irgendwie, ängstigte. Ja, ich habe mich ab und zu gefragt, was ich hier eigentlich mache, aber ich bin niemanden diesbezüglich Rechenschaft schuldig. Am Kassenautomat des Parkhauses ist mir dann noch ein dummes Malheure passiert. Ich zahle und hole den Parkhauschip aus der Mulde heraus und irgendwie beim Schliessen der Handtasche muß er mir aus der Hand gerutscht sein. Als ich unten am Auto angekommen bin, wurde es mir Heiß und Kalt vor lauter Schrecken, als ich merkte, daß das komische Klappern, das ich vorhin gehört hatte, wohl der Parchip gewesen war, der auf dem Boden landete. Ich bin dann schnell hoch gespurtet, ganz undamenhaft, und zum Glück hat eine Dame, den Chip gerade gefunden. Ich trete also auf sie zu und sage zu Ihr, "Oh, sie haben ihn gefunden" und sie gibt ihn mir. Es gab auch keine komischen Blicke, da ich doch ein wenig meine Containance verloren hatte und nicht so sehr auf meine Stimme achtete, aber sie war wohl immer noch im Rahmen .
Ich bin dann ins Kaufland nach Eriskirch gefahren und habe meine Sachen eingekauft. Es war wie schon letztens einmal, ich wurde nicht beachtet. Auch an der Kasse, habe ich keine komischen Blicke geerntet, jedenfalls habe ich nichts bemerkt. Ich bin, nachdem ich meinen Einkauf verräumt hatte, noch mal in das Einkaufszentrum, denn ich wollte noch ein wenig bei Vögele stöbern, auch wenn ich nichts kaufen wollte. Nach der ausgiebigen Schau dort, bin ich noch in den KiK rein, der ganz frisch aufgemacht hat. Aber ich habe mich dort auch zurück gehalten, was relativ einfach war, da ich nichts passendes für mich gefunden habe. Beim nach Hause fahren, ist mir dann noch eingefallen, daß ich die Zahnpasta vergessen hatte und habe dann noch einen kleinen Abstecher zum dm Drogeriemarkt gemacht. Auch hier, wurde ich nicht komisch angeschaut und ich war völlig entspannt. Ich denke es kommt darauf an, daß man zu dem was man macht steht. Es ist besser zu sich zu sagen, ja ich bin eine transsexuelle Frau, als sich ständig davor zu fürchten entdeckt zu werden. Klar wird der Eine oder Andere mal was merken, aber was solls. Ich bin eben so wie ich bin und niemanden darüber Rechenschaft schuldig und ich tue nichts verbotenes. Es entwickelt sich dabei sogar so etwas wie Stolz und Wagemut. Als ich heute Mittag los gefahren bin ,war ich noch ein wenig ängstlich, jetzt nach dem Einkauf, fühle ich mich wieder wohl und zentriert.
Zu Hause angekommen, habe ich mir erst mal einen Kaffee gemacht und ein Stück Stolle gegessen. Ich werde nachher wahrscheinlich noch eine Stunde auf meinem Heimtrainer Schwitzen, immerhin möchte ich demnächst unter die 80 Kilo kommen. Dieses Jahr habe ich schon 10 Kilo abgenommen und es wäre schön, wenn es noch etwas mehr werden würden. Leider muß ich mich für den Sport erst mal abschminken. Mal sehen, was ich dann heute Abend machen werden, vielleicht bleibe ich ja zu Hause. Ich denke, es reicht, wenn ich morgen Abend aus gehen werde.
Danach ging ich in Richtung Parkhaus und schaute noch noch ein wenig durch die verschiedenen Schaufenster der Läden. Das ganze völlig ruhig und entpannt. Nichts, das mich irgendwie, ängstigte. Ja, ich habe mich ab und zu gefragt, was ich hier eigentlich mache, aber ich bin niemanden diesbezüglich Rechenschaft schuldig. Am Kassenautomat des Parkhauses ist mir dann noch ein dummes Malheure passiert. Ich zahle und hole den Parkhauschip aus der Mulde heraus und irgendwie beim Schliessen der Handtasche muß er mir aus der Hand gerutscht sein. Als ich unten am Auto angekommen bin, wurde es mir Heiß und Kalt vor lauter Schrecken, als ich merkte, daß das komische Klappern, das ich vorhin gehört hatte, wohl der Parchip gewesen war, der auf dem Boden landete. Ich bin dann schnell hoch gespurtet, ganz undamenhaft, und zum Glück hat eine Dame, den Chip gerade gefunden. Ich trete also auf sie zu und sage zu Ihr, "Oh, sie haben ihn gefunden" und sie gibt ihn mir. Es gab auch keine komischen Blicke, da ich doch ein wenig meine Containance verloren hatte und nicht so sehr auf meine Stimme achtete, aber sie war wohl immer noch im Rahmen .
Ich bin dann ins Kaufland nach Eriskirch gefahren und habe meine Sachen eingekauft. Es war wie schon letztens einmal, ich wurde nicht beachtet. Auch an der Kasse, habe ich keine komischen Blicke geerntet, jedenfalls habe ich nichts bemerkt. Ich bin, nachdem ich meinen Einkauf verräumt hatte, noch mal in das Einkaufszentrum, denn ich wollte noch ein wenig bei Vögele stöbern, auch wenn ich nichts kaufen wollte. Nach der ausgiebigen Schau dort, bin ich noch in den KiK rein, der ganz frisch aufgemacht hat. Aber ich habe mich dort auch zurück gehalten, was relativ einfach war, da ich nichts passendes für mich gefunden habe. Beim nach Hause fahren, ist mir dann noch eingefallen, daß ich die Zahnpasta vergessen hatte und habe dann noch einen kleinen Abstecher zum dm Drogeriemarkt gemacht. Auch hier, wurde ich nicht komisch angeschaut und ich war völlig entspannt. Ich denke es kommt darauf an, daß man zu dem was man macht steht. Es ist besser zu sich zu sagen, ja ich bin eine transsexuelle Frau, als sich ständig davor zu fürchten entdeckt zu werden. Klar wird der Eine oder Andere mal was merken, aber was solls. Ich bin eben so wie ich bin und niemanden darüber Rechenschaft schuldig und ich tue nichts verbotenes. Es entwickelt sich dabei sogar so etwas wie Stolz und Wagemut. Als ich heute Mittag los gefahren bin ,war ich noch ein wenig ängstlich, jetzt nach dem Einkauf, fühle ich mich wieder wohl und zentriert.
Zu Hause angekommen, habe ich mir erst mal einen Kaffee gemacht und ein Stück Stolle gegessen. Ich werde nachher wahrscheinlich noch eine Stunde auf meinem Heimtrainer Schwitzen, immerhin möchte ich demnächst unter die 80 Kilo kommen. Dieses Jahr habe ich schon 10 Kilo abgenommen und es wäre schön, wenn es noch etwas mehr werden würden. Leider muß ich mich für den Sport erst mal abschminken. Mal sehen, was ich dann heute Abend machen werden, vielleicht bleibe ich ja zu Hause. Ich denke, es reicht, wenn ich morgen Abend aus gehen werde.
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Michaela Werner
Donnerstag, 21. Dezember 2006
Blogscout
Ich habe heute durch Zufall die Seite von Blogscout entdeckt. Es soll damit möglich sein, daß die Seitenzugriffe auf meinem Blog gezählt und ausgewertet werden können. Natürlich bin ich daran interessiert, ob mein geschreibsel hier auch angeklickt wird. Ob es dann auch noch gelesen wird, ist dann wieder eine ganz andere Frage. Ein paar persönliche Rückmeldungen habe ich schon bekommen und es freut mich jedesmal, wenn ich mitbekomme, daß meine Beiträge hier oder auf meinem Blog bei Yahoo auch gelesen werden. Mein Yahoo-Blog enthält fast die gleichen Beiträge wie hier und werden einfach durch "Copy and Paste" hin und her kopiert. Als Zeichen, daß ich einen Blogcounter installiert habe, sieht man das Symbol von Blogscout auf der linken Seite.
Ich bin also mal gespannt, wie die Zugriffsstatistik ausfallen wird. Ich werde auch bemüht sein, öfters als bisher was zu schreiben und nicht nur um das Thema Transsexualität und wie ich damit umgehe.
Ich bin also mal gespannt, wie die Zugriffsstatistik ausfallen wird. Ich werde auch bemüht sein, öfters als bisher was zu schreiben und nicht nur um das Thema Transsexualität und wie ich damit umgehe.
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Michaela Werner
Sonntag, 17. Dezember 2006
3. Advent
Heute Abend, am 3. Advent sitze ich vor dem Rechner und schaue nebenher noch eine DVD an, nämlich "Fluch der Caribik 2". Das Wochenende war ziemlich ruhig und ereignislos. Gerade das ich am Freitagabend zusammen mit einem Freund mal aus war. Gestern am Samstag war ich den ganzen Tag zu Hause. Immerhin habe ich es geschafft, mal wieder ein wenig aufzuräumen und sauber zu machen. Klar war ich gestern den ganzen Tag "en femme", soweit das eben ging. Klar das ich mich zu Hause nicht unbedingt schminke und Make-Up benutze, obwohl ich das auch gelegentlich mache. Heute habe ich erst mal ausgeschlafen und bin dann zu Mittag zu meinen Eltern gefahren, natürlich noch in männlicher Erscheinungsweise. Erst als ich wieder zu Hause war und eine kleines Nickerchen gemacht hatte habe ich mich geschminkt und entsprechend gerichtet. Eigentlich wollte ich noch eine kleine Runde zu Fuß machen, aber mir war das Wetter dann doch zu schlecht. Dafür bin ich dann heute Abend, mit meiner guten Freundin Karin, zum Essen gegangen. Wir hatte das schon seit längerem mal vorgehabt. Wir beide haben ein Gutscheinbuch und noch ziemlich viele Gutscheine sind übrig und das Gutscheinbuch verliert demnächst seine Gültigkeit. Naja, leider mußte ich dafür einen netten Abend mit Angelika absagen. Karin und ich waren im Refugium und wir haben diesmal sogar einen Sitzplatz bekommen. Ich habe mich dort unheimlich gut gefühlt. Erst als wir wieder am gehen waren, hatte ich kurz mal ein mulmiges Gefühl, aber das verging recht schnell. Wir mußten durch den ganzen Raum, aber ich hatte nicht das Gefühl, das jemand komisch geschaut hätte, jedendfalls nicht mehr als wenn ich "en-homme" dort gewesen wäre.
Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, merke ich, daß dieses Gefühl der Ruhe anhält. Klar, morgen früh, muß ich wieder als Mann ins Büro und mit der Gefühl wird es vorbei sein.
Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, merke ich, daß dieses Gefühl der Ruhe anhält. Klar, morgen früh, muß ich wieder als Mann ins Büro und mit der Gefühl wird es vorbei sein.
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Michaela Werner
Dienstag, 12. Dezember 2006
Erste Erfahrungen mit Skype
Nachdem ich am Sonntag das erste Mal Skype genutzt habe, obwohl ich das Programm schon eine ganze Weile auf meinem Rechner habe, bin ich ziemlich begeistert von den Möglickeiten. Wir habe am Sonntagabend zu dritt eine kleine Konferenz abgehalten und waren über 2 Stunden im Gespräch. Ich finde die Sprachqualität erstaunlich gut, besser als manchmal bei VoIP, was ich ja auch regelmäßit nutze. Vor lauter Begeisterung habe ich mir heute noch die Möglichkeit geschaffen, über Skype zu telefonieren. Michaela, hat jetzt also auch eine eigene Telefonnummer. Klar, die Rechnung dazu lautet natürlich auf dem Namen, der in meinem Personalausweis steht. Ich hoffe, daß ich bald noch öfters die eine oder andere Unterhaltung via Skype führen kann. Mit anderen Messengers, soll es ja inzwischen auch möglich sein sich über Sprache zu verständigen, aber leider sind diese Versionen noch nicht für meinen Mac verfügbar. Den Skype-Client gibt es dafür für Windows, Mac und auch für Linux. So genug der Werbung ;-)
Wer mich via Skype anrufen möchte, kann das gerne tun. Frag mich einfach nach meinem Benutzernamen, oder nenne mir Deinen und wir sehen weiter, ob wir ins Gespräch kommen.
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Michaela Werner
Montag, 11. Dezember 2006
Montagmorgen
Es ist kurz vor 6 Uhr und ich bin schon wach. Als endlich der Wecker klingelt, möchte ich noch gar nicht aufstehen, aber was solls. Ich kann ja froh sein, daß ich aufstehen muß und einen Job habe, mit dem ich mein Geld verdiene. Heute morgen ist es leider erst mal vorbei mit dem Frau sein, zumindest äusserlich, und ich muß wieder den Mann mimen. Zum Glück muß ich nicht im Anzug zur Arbeit. Ich hatte auch mal einen Job, wo das gefordert war. Es fiel mir schon damals schwer und heute müßte ich glaube ich K... wenn ich das nochmal müßte. Mein männliches Äusseres würde ich deshalb eher neutral bezeichnen, auch wenn der aufmerksame Beobachter oder vielleicht doch eher die aufmerksame Beobachterin ein paar Sachen an mir sehen kann, die ein "normaler" Mann nicht trägt, wie z.B. Feinkniestrümpfe. Früher habe ich mir Gedanken gemacht, was wohl meine Umwelt dabei denkt, wenn ich soetwas trage. Heute weiß ich, daß das keinen Interssiert. Auch wenn ich gelegentlich mit Klarlack lackierte Fingernägel habe, habe ich bis jetzt noch keine komischen Fragen diesbezüglich gestellt bekommen, ausser von meiner Mutter. Ich denke meine Mutter wird etwas ahnen, aber sicher bin ich mir natürlich nicht. Ich möchte in naher Zukunft meine Eltern einweihen. Ich denke, meiner Verwandtschaft muß ich ein wenig Zeit einräumen, bis sie sich an den Gedanken gewöhnt haben, daß sie mich eines Tages als Frau erleben werden. Ich möchte mein Coming-Out möglichst sanft gestalten, für mich und für meine Umgebung. Vielleicht bietet sich eine Gelegenheit, während den Weihnachtsfeiertagen oder kurz vor Sylvester. Tja und Sylvester möchte ich natürich als Frau begehen. Immerhin habe ich einen Vorsatz, den ich mir letztes Sylvester vorgenommen hatte eingelöst, nämlich mich en-femme in die Öffentlichkeit zu wagen. Was ich mir für nächstes Jahr vornehme, weiß ich schon und ich hoffe, ich kann es auch realisieren.
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Michaela Werner
2. Advent
Erst mal ausschlafen. Ich bin gestern, oder soll ich sagen heute morgen, erst um 1 Uhr ins Bett gegangen, aber ich war nicht aus. Aber irgendwann hat man einfach ausgeschlafen und jeder Versuch noch eine Mütze voll Schlaf zu nehmen ist dann unnütz, zumindest bei mir. Also stehe ich um 9.30 Uhr auf und mache mir erst mal ein Frühstück. Ich habe zwar keinen richtigen Appetit, aber ich esse ja nur eine Kleinigkeit. Mir fällt ein, daß ich noch einen kleinen geschnittenen Christstollen habe und das ist jetzt genau das Richtige. Nach dem Frühstück schalte ich meinen Rechner ein und schreibe ein paar Emails, surfe ein wenig herum und schaue nebenher noch Fern. So vergeht die Zeit und es ist schon fast 1 Uhr geworden. Ich entschliesse mich, mich noch mal ein halbes Stündchen ins Bett zu legen. Im Bett überlege ich mir, was ich denn heute noch machen könnte. Vielleicht in die Stadt gehen und ein wenig spazieren gehen oder woanders hin? Ich weiß es nicht. Als ich wieder aufstehe, sehe ich, daß die Sonne scheint und das ist das Signal mich zu richten. Bis ich mit allem Fertig bin, ist es halb 3 und ich entschliesse mich, nach Lindau zu fahren.
In Lindau ist auch ein Weihnachtsmarkt, so wie in fast jeder Stadt zu dieser Zeit. Klar schlendere ich mal an den Buden vorbei und schaue, was es so gibt. Der Markt ist an der Uferpromenade, direkt gegenüber dem Wahrzeichen von Lindau aufgebaut. Leider haben sich inzwischen ein paar Wolken vor die Sonne geschoben, aber immerhin ist es trocken. Ich hätte vielleicht doch etwas wärmere Strümpfe anziehen sollen aber es ist erträglich und ich möchte ja keine Ewigkeit hier verbringen. Einfach eine Runde oder zwei durch Lindau drehen und dann vielleicht noch mit Karin etwas Essen gehen, falls sie Zeit und Lust hat. Beim Bummeln hier in Lindau sehe ich so einiges, was ich mir mal genauer anschauen muß, wenn die Läden auf haben. Ich nehme mir vor, demnächst mal wieder hier her zu fahren und ausgiebig shoppen zu gehen. Vielleicht gibt es hier auch Damenschuhe in Größe 43. Um halb fünf fahre ich wieder nach Hause und komme auch gut nach Hause. Als ich in die Tiefgarage fahre, sehe ich, daß Licht brennt und ich mache mir kurz ein wenig Sorgen, wer mich sehen könnte. Als ich an meiner Parkbucht komme, sehe ich, daß der Parkplatzbesitzer mir direkt gegenüber etwas an seinem Auto macht. Er steht ein wenig ungünstig, da ich ein wenig rangieren muß, aber ich komme gut auf meinen Platz, ohne den guten Mann anzufahren. Als ich aussteige, schaut er zu mir und grüßt recht freundlich und ich grüße recht knapp und mit etwas erhöhter Stimme zurück. Auf dem Weg zum Hauseingang, kommt mir noch jemand entgegen, den ich nicht kenne. Auch er Grüßt und ich grüße auch wieder recht knapp, aber nicht unfreundlich zurück.
Als ich Karin anrufe und frage, ob Sie noch Lust hat noch ein wenig aus zu gehen, sagt sie, daß sie gerade bei einer Arbeitskollegin ist und sich noch nicht festlegen möchte. Gut, also mache ich mir selbst was zu, Abendessen. Es gibt zwei Spiegeleier mit Brot. Nach dem Essen, beginne ich, mir meine Haar zu waschen. Zum Glück habe ich eine Perücke, die ich als Ersatz nutzen kann.
Kurz nach 20 Uhr klappt die Verbindung mit Terry und Angelika via Skype und wir quatschen so über 2 1/2 Stunden. Es ist schön, daß man so recht einfach eine Konferenzschaltung hin bekommt und in recht guter Qualität miteinander reden kann. Nach der Skyperunde, mache ich mich ran, meine Fingernägel mit Nagellackentferner zu behandeln. Danach schmincke ich mich ab, ziehe mir meinen Schlafanzug an und schreibe noch schnell diesen Blogeintrag.
So und jetzt gehe ich ins Bett, gute Nacht allen.
In Lindau ist auch ein Weihnachtsmarkt, so wie in fast jeder Stadt zu dieser Zeit. Klar schlendere ich mal an den Buden vorbei und schaue, was es so gibt. Der Markt ist an der Uferpromenade, direkt gegenüber dem Wahrzeichen von Lindau aufgebaut. Leider haben sich inzwischen ein paar Wolken vor die Sonne geschoben, aber immerhin ist es trocken. Ich hätte vielleicht doch etwas wärmere Strümpfe anziehen sollen aber es ist erträglich und ich möchte ja keine Ewigkeit hier verbringen. Einfach eine Runde oder zwei durch Lindau drehen und dann vielleicht noch mit Karin etwas Essen gehen, falls sie Zeit und Lust hat. Beim Bummeln hier in Lindau sehe ich so einiges, was ich mir mal genauer anschauen muß, wenn die Läden auf haben. Ich nehme mir vor, demnächst mal wieder hier her zu fahren und ausgiebig shoppen zu gehen. Vielleicht gibt es hier auch Damenschuhe in Größe 43. Um halb fünf fahre ich wieder nach Hause und komme auch gut nach Hause. Als ich in die Tiefgarage fahre, sehe ich, daß Licht brennt und ich mache mir kurz ein wenig Sorgen, wer mich sehen könnte. Als ich an meiner Parkbucht komme, sehe ich, daß der Parkplatzbesitzer mir direkt gegenüber etwas an seinem Auto macht. Er steht ein wenig ungünstig, da ich ein wenig rangieren muß, aber ich komme gut auf meinen Platz, ohne den guten Mann anzufahren. Als ich aussteige, schaut er zu mir und grüßt recht freundlich und ich grüße recht knapp und mit etwas erhöhter Stimme zurück. Auf dem Weg zum Hauseingang, kommt mir noch jemand entgegen, den ich nicht kenne. Auch er Grüßt und ich grüße auch wieder recht knapp, aber nicht unfreundlich zurück.
Als ich Karin anrufe und frage, ob Sie noch Lust hat noch ein wenig aus zu gehen, sagt sie, daß sie gerade bei einer Arbeitskollegin ist und sich noch nicht festlegen möchte. Gut, also mache ich mir selbst was zu, Abendessen. Es gibt zwei Spiegeleier mit Brot. Nach dem Essen, beginne ich, mir meine Haar zu waschen. Zum Glück habe ich eine Perücke, die ich als Ersatz nutzen kann.
Kurz nach 20 Uhr klappt die Verbindung mit Terry und Angelika via Skype und wir quatschen so über 2 1/2 Stunden. Es ist schön, daß man so recht einfach eine Konferenzschaltung hin bekommt und in recht guter Qualität miteinander reden kann. Nach der Skyperunde, mache ich mich ran, meine Fingernägel mit Nagellackentferner zu behandeln. Danach schmincke ich mich ab, ziehe mir meinen Schlafanzug an und schreibe noch schnell diesen Blogeintrag.
So und jetzt gehe ich ins Bett, gute Nacht allen.
Eingestellt von
Michaela Werner
Samstag, 9. Dezember 2006
Einkaufen am 2. Advent
Heute Morgen bin ich so gegen 8.30 Uhr aufgestanden und ich habe nach einem kurzem Frühstück, mich endlich dazu entschlossen, einen kleinen Bummel über den Weihnachtsmarkt in Ravensburg zu machen. Das Wetter ist zwar bescheiden, aber ich will mich nicht schon wieder raus reden. Es ist doch egal ob gutes Wetter oder schlechtes Wetter. Wenn man wo hin will, geht man hin. Nach dem Frühstück, beginne ich die ausgedehnte Rasierarbeit im Bad und Dusche anschliessend. Nachdem fast alle Haare ab sind, schminke ich mich und ziehe mich an. Bei dem Schönen Wetter, entschliesse ich mich zu Jeanshosen und einem organgenem Shirt. Die Sachen habe ich mal bei Tchibo gekauft und passen sogar recht gut. Ich finde sogar, daß das Shirt fast ein wenig zu groß ausfällt, obwohl mir sonst 44/46 obenrum fast immer paßt. Nachdem ich mir noch meine Haare aufgesetzt habe und ein orangefarbenen Schal umgebunden habe, ziehe ich meine schwarzen Anorak an und gehe los. Im Treppenhaus kommt mir wieder niemand entgegen und die Tiefgarage ist auch menschenleer. Auf dem Weg nach Ravensburg merke ich, wie mutig und selbstbewußt ich bin, hoffentlich hält das auch an. In Ravensburg ist es erst mal schwierig einen Parkplatz zu finden. Ich wollte eigentlich im Parkhaus am Frauentor ;-) parken, aber es ist schon voll. Klar, bis ich soweit war und losgefahren bin ist es doch schon fast Mittag geworden und viele Andere wollen wohl auch noch Weihnachtseinkäufe machen. Mir bleibt also nichts anderes übrig als mir einen anderen Parkplatz zu suchen. Mir fällt ein, daß in der Nähe des Kreiswehrersatzamtes (huch woher weiß ich denn, wo das Ding ist ;-) ) ein kostenloser Parkplatz ist. Ich habe Glück und finde auch einen guten Platz um mein Auto abzustellen. Es sind nur ein paar Minuten zu Fuß in die Altstadt von Ravensburg und ich geniese es, en-femme aus zu sein. Ich hatte mich heute für meine Trotteur mit ganz kleinem Absatz entschieden und mir fällt auf, daß ich beim gehen Geräusche verursache. Klack, Klack . Mir gefällt das und hebt meine Stimmung. In der Innenstadt angekommen, sehe ich, daß trotz des schlechten Wetters ziemlich viel los ist. Ich habe mir schon vor der Fahrt vorgenommen, mir ein paar Damenhandschuhe aus Leder zu kaufen und auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt komme ich an einem Ledergeschäft vorbei. Ich gehe rein und warte, bis eine der Damen für mich Zeit hat. Ich frage nach ein paar Lederhandschuhe in einer etwas großen Größe und sie antwortet, daß sie höchstens 8 1/2 da haben oder eben Herrenhandschuhe. Aha, sie sieht das ich eine Frau bin. Wir gehen also zum Ständer, wo die Damenhandschue hängen und sie sucht mir ein paar Schwarze aus, die ich auch gleich anprobiere. Es ist etwas schwierig sie anzuziehen, aber es geht und da es sehr weiches Leder ist, werden sie sich wohl mit der Zeit noch meinen Händen anpassen. Ich suche mir ein Paar aus und bezahle. Die Dame hat in keinster Weise irgendwie komisch geschaut oder sonst was zu mir gesagt, daß darauf schliessen liese, daß sie mir mein Frausein angezweifelt hätte. Klar ich bin ja eine Kundin und für fast EUR 40,- für ein paar Handschuhe, erwarte ich auch zuvorkommende Bedienung. Beim Sprechen versuche ich natürlich etwas höher zu sprechen, aber ohne ins Fallset zu verfallen, was ja dann so klingen würde, als wenn ich einer der Bee Gees wäre.
Ich gehe weiter Richtung Weihnachtsmarkt, jetzt mit schönen Handschuhen, und ich schaue mir die Buden und Stände an. Es sieht ziemlich ähnlich aus wie letztes Jahr und ich habe auch nicht vor, hier noch etwas auszugeben. Ich schlendere also über den Weihnachtsmarkt und durch die Gassen von Ravensburg und ich merke nicht, daß mich jemand nicht als Frau ansehen würde. Ich fühle mich unheimlich wohl und eine fast meditative Ruhe überkommt mich. Liegt das jetzt daran, daß ich so unterwegs bin, wie ich mich fühle oder liegt es daran, daß ich irgendwie stolz bin, daß ich etwas mache, wovon ich schon als Kind geträumt habe? Ich weiß es nicht, vielleicht beides. Nach einer Weile des Umherstreifens, wage ich mich noch in die größte Buchhandlung Ravensburgs und gehe dort schnur stracks in die Esoterikabteilung, Bücher sind wohl ein beliebtes Geschenk, denn auch hier ist die Hölle los. Es gibt wieder mal ein paar interessante Bücher, aber ich habe noch einig Bücher zu Hause, die ich noch nicht gelesen habe. Also gehe ich wieder und wende mich Richtung Auto. Nach dem Bummel durch Ravensburg, fahre ich jetzt noch in das Einkaufszenter in Eriskirch und gehe dort ins Kaufland. Ich brauche noch eine Glühbirne, etwas Waschlotion und eine neue Fernsehzeitung. Komischerweise, habe ich hier kurz vor dem Parkplatz ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend und ich mache mir ein wenig Sorgen, daß mich jemand erkennen könnte, aber die Wahrscheinlichkeit dort ist genauso groß wie in Ravensburg. Auch im Kaufland bin ich sehr entspannt und vor den Kosmetiksachen, ist es mir diesmal nicht unangenehm mir einen Lippenstift und Nagellack, passend zu meinem Pullover, auszusuchen. Klar ich bin ja eine Frau, es ist immerhin das erste Mal, daß ich alleine als Frau in einem Einkaufscenter bin. Erst an der Kasse wird es mir wieder etwas komisch in der Magengegend, aber ich sage mir einfach wieder, daß ich das was ich mache darf und daß ich niemanden darüber Rechenschaft schuldig bin. Immerhin fragen meine Mitmenschen auch nicht ob sie irgendwas machen dürfen. Nachdem ich alles habe, fahre ich nach Hause und jetzt mache ich mir noch schnell einen Milchreis, während ich diese Zeilen schreibe. Es ist auch das erste Mal, daß ich einen Milreis koche und er ist sogar etwas geworden.
Jetzt habe ich mich noch abgeschminkt, da ich nachher noch ein paar Yogaübungen machen möchte. Ja ich mache so gut wie jeden 2. Tag meine Übungsreihe, die auf Swami Sivananda zurück geht. Mir tun die Übungen sehr gut und helfen mir, zu mir zu finden. Auch wenn bei den Übungen, die Körperlichkeit teilweise sehr stark spürbar ist und damit auch manche Teile, die ich gerne los wäre.
Ich gehe weiter Richtung Weihnachtsmarkt, jetzt mit schönen Handschuhen, und ich schaue mir die Buden und Stände an. Es sieht ziemlich ähnlich aus wie letztes Jahr und ich habe auch nicht vor, hier noch etwas auszugeben. Ich schlendere also über den Weihnachtsmarkt und durch die Gassen von Ravensburg und ich merke nicht, daß mich jemand nicht als Frau ansehen würde. Ich fühle mich unheimlich wohl und eine fast meditative Ruhe überkommt mich. Liegt das jetzt daran, daß ich so unterwegs bin, wie ich mich fühle oder liegt es daran, daß ich irgendwie stolz bin, daß ich etwas mache, wovon ich schon als Kind geträumt habe? Ich weiß es nicht, vielleicht beides. Nach einer Weile des Umherstreifens, wage ich mich noch in die größte Buchhandlung Ravensburgs und gehe dort schnur stracks in die Esoterikabteilung, Bücher sind wohl ein beliebtes Geschenk, denn auch hier ist die Hölle los. Es gibt wieder mal ein paar interessante Bücher, aber ich habe noch einig Bücher zu Hause, die ich noch nicht gelesen habe. Also gehe ich wieder und wende mich Richtung Auto. Nach dem Bummel durch Ravensburg, fahre ich jetzt noch in das Einkaufszenter in Eriskirch und gehe dort ins Kaufland. Ich brauche noch eine Glühbirne, etwas Waschlotion und eine neue Fernsehzeitung. Komischerweise, habe ich hier kurz vor dem Parkplatz ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend und ich mache mir ein wenig Sorgen, daß mich jemand erkennen könnte, aber die Wahrscheinlichkeit dort ist genauso groß wie in Ravensburg. Auch im Kaufland bin ich sehr entspannt und vor den Kosmetiksachen, ist es mir diesmal nicht unangenehm mir einen Lippenstift und Nagellack, passend zu meinem Pullover, auszusuchen. Klar ich bin ja eine Frau, es ist immerhin das erste Mal, daß ich alleine als Frau in einem Einkaufscenter bin. Erst an der Kasse wird es mir wieder etwas komisch in der Magengegend, aber ich sage mir einfach wieder, daß ich das was ich mache darf und daß ich niemanden darüber Rechenschaft schuldig bin. Immerhin fragen meine Mitmenschen auch nicht ob sie irgendwas machen dürfen. Nachdem ich alles habe, fahre ich nach Hause und jetzt mache ich mir noch schnell einen Milchreis, während ich diese Zeilen schreibe. Es ist auch das erste Mal, daß ich einen Milreis koche und er ist sogar etwas geworden.
Jetzt habe ich mich noch abgeschminkt, da ich nachher noch ein paar Yogaübungen machen möchte. Ja ich mache so gut wie jeden 2. Tag meine Übungsreihe, die auf Swami Sivananda zurück geht. Mir tun die Übungen sehr gut und helfen mir, zu mir zu finden. Auch wenn bei den Übungen, die Körperlichkeit teilweise sehr stark spürbar ist und damit auch manche Teile, die ich gerne los wäre.
Eingestellt von
Michaela Werner
Dienstag, 5. Dezember 2006
Therapiesitzung
Dienstagnachmittag um 15.00 Uhr, es wird Zeit, daß ich meinen Rechner herunter fahre und meine Sachen zusammenpacke. Ich habe nachher in zwei Stunden eine Therapiesitzung bei meiner Psychotherapeutin. Ich freue mich darauf, immerhin habe ich einiges zu erzählen und dennoch kommen beim Gedanke, wieder durch das Treppenhaus zu gehen, ein paar leichte Beklemmungen hoch. Aber es ist nicht mehr so schlimm wie früher und letztendlich ist es mir egal, was meine Nachbarn denken könnten. Ich werde es wahrscheinlich eh nicht erfahren, was sie von mir denken und ob sie überhaupt Notiz von mir nehmen....
Die Heimfahrt dauert heute etwas länger, da ich vorsorglich gleich über Markdorf nach Friedrichshafen fahre, denn in Fischbach ist eine Baustelle, die nur einspurig passiert werden kann. Zu Hause angekommen, beginne ich mich als erstes zu rasieren, anschliessend noch mal die Zähne putzen und dann geht es auch los, daß ich mich schminke. Zuerst trage ich das Camouflage auf und dann das passende Puder darüber, dadurch wird das ganze Wasserfest. Nach dem Camouflage kommt noch etwas Rouge auf die Wangen. Jetzt noch die Augenbrauen nachziehe, ich könnte sie auch mal wieder zupfen und vielleicht auch mal wieder färben, danach wird der Liedschatten aufgetragen. Zum Schluß noch der Liedstrich, Wimpern tuschen und nicht zu vergessen, die Lippen mit Lippenstift betonen. So jetzt bin ich soweit fertig und ich ziehe mich fertig an. Ich habe mich für den gleiche Jeansroch entschieden, den ich schon am Samstag in Konstanz an hatte. Oben nehme ich ein beiges Shirt und dann noch ein farblich passendes Tuch. Ich habe ein kleines Büchlein, in dem mehrere Bindetechniken für Schals und Tücher stehen. Ich wähle die Häckeltechnick, das ist schön einfach und sieht gut aus, finde ich. Ganz zum Schluß setze ich noch meine Perücke auf und zieh mir meine Schuhe an. Ich nehme mal wieder meine Stiefel.
Nachdem ich mir noch meinen Mantel angezogen habe, geht es los. Ich gehe natürlich zu Fuß zu Frau L.. Immerhin muß ich dann nicht in die Tiefgarage, wo mein Auto steht. Das macht mir immer noch ein wenig Angst, daß man mich dort mit meinen Auto sieht und daduch Rückschlüsse auf mich ziehen könnte. Aber letztendlich ist das irgendwann sowieso der Fall, und ich weiß ja von den Leuten, die ich dort treffe ja auch nichts. Ich gehe unbeobachtet durch das Treppenhaus und trete auf die Straße. Der Weg in die Stadt verläuft ohne Ereignisse. Keiner schaut irgendwie komisch und nach ca. einer halben Stunde bin ich in der Altstadt. Es ist gerade noch Weihnachtsmarkt, den ich vorgestern schon mal besucht habe, und gehe direkt in Richtung Praxis von Frau L....
Ich Klingle und nach einer kurzen Weile wird mir geöffnet. Frau L.. begrüßt mich herzlich und es tut, gut als Michaela angesprochen zu werden. Frau L... meint, ich sähe gut aus und ich bedanke mich bei Ihr. Ehrlich gesagt das ist auch etwas, was man als Mann selten hört. Ich nehme Platz und wir unterhalten uns. Ich erzähle ihr, was ich so die letzten 3 Wochen erlebt habe und sie macht mir wieder Mut. Klar, daß das bevorstehende Coming-Out gegenüber meinen Eltern ein Thema ist und ich immer noch nicht weiß, wann ich meine Eltern einweihen werde und wie ich das anstellen soll. Aber irgendwann in naher Zukunft werde ich das in Angriff nehmen. Die 3/4 Stunde bei Frau L... vergeht wieder sehr schnell und wir vereinbaren einen neuen Termin. Ich bitte sie noch ein Bild von mir zu machen und sie erklärt sich auch bereit ein Bild von mir zu machen. Ich mache noch ein Bild von ihr, daß ich allerdings nicht veröffentlichen werden, es sei denn ich würde die Erlaubnis von Frau L.. dazu erhalten.
Ich verlasse das Gebäude der Praxis und wende mich in Richtung Heimat. Ich überlege, ob ich noch einen kleinen Ausflug über den Weihnachtsmarkt machen soll, aber ich entscheide mich, direkt nach Hause zu gehen. Immerhin bin ich morgen auch nochmal auf dem Weihnachtsmarkt, da Karin morgen dort einen Glühwein ausgibt (sie hat Geburtstag). Auf dem Weg nach Hause, gehen mir so einige Gedanken durch den Kopf und ich bin mal wieder voller Zuversicht, daß es mir wahrscheinlich doch möglich sein wird, als Frau zu leben, auch wenn dazu noch einige Schritte notwendig sind und ich sehr an mir arbeiten muß. Aber ich merke, daß mein Selbstvertrauen, langsam besser wird und ich inzwischen eine Zukunft als Frau sehe, auch wenn es noch ein wenig dauern wird, bis dahin.
Vor meinem Wohnhaus angekommen, sehe ich kein Licht im Treppenhaus und ich bin fast ein wenig enttäuscht, daß mir niemand entgegen kommt. Ich bin voller Selbstvertrauen und gehe völlig entspannt die paar Stufen hoch und komme unbehelligt wieder zu Hause an. Ich ziehe mich als erstes um und schminke mich ab, da ich noch ein paar Yoga-Übungen machen möchte und/oder diesen Blog-Eintrag schreiben möchte. In den eigenen vier Wänden, läuft keine vernünftige Frau in Stiefeln und Jeansrock rum, wenn sie alleine ist. Mein Freizeitoutfit ist allerdings nichts, was ich hier im Internet veröffentlichen möchte.
Die Heimfahrt dauert heute etwas länger, da ich vorsorglich gleich über Markdorf nach Friedrichshafen fahre, denn in Fischbach ist eine Baustelle, die nur einspurig passiert werden kann. Zu Hause angekommen, beginne ich mich als erstes zu rasieren, anschliessend noch mal die Zähne putzen und dann geht es auch los, daß ich mich schminke. Zuerst trage ich das Camouflage auf und dann das passende Puder darüber, dadurch wird das ganze Wasserfest. Nach dem Camouflage kommt noch etwas Rouge auf die Wangen. Jetzt noch die Augenbrauen nachziehe, ich könnte sie auch mal wieder zupfen und vielleicht auch mal wieder färben, danach wird der Liedschatten aufgetragen. Zum Schluß noch der Liedstrich, Wimpern tuschen und nicht zu vergessen, die Lippen mit Lippenstift betonen. So jetzt bin ich soweit fertig und ich ziehe mich fertig an. Ich habe mich für den gleiche Jeansroch entschieden, den ich schon am Samstag in Konstanz an hatte. Oben nehme ich ein beiges Shirt und dann noch ein farblich passendes Tuch. Ich habe ein kleines Büchlein, in dem mehrere Bindetechniken für Schals und Tücher stehen. Ich wähle die Häckeltechnick, das ist schön einfach und sieht gut aus, finde ich. Ganz zum Schluß setze ich noch meine Perücke auf und zieh mir meine Schuhe an. Ich nehme mal wieder meine Stiefel.
Nachdem ich mir noch meinen Mantel angezogen habe, geht es los. Ich gehe natürlich zu Fuß zu Frau L.. Immerhin muß ich dann nicht in die Tiefgarage, wo mein Auto steht. Das macht mir immer noch ein wenig Angst, daß man mich dort mit meinen Auto sieht und daduch Rückschlüsse auf mich ziehen könnte. Aber letztendlich ist das irgendwann sowieso der Fall, und ich weiß ja von den Leuten, die ich dort treffe ja auch nichts. Ich gehe unbeobachtet durch das Treppenhaus und trete auf die Straße. Der Weg in die Stadt verläuft ohne Ereignisse. Keiner schaut irgendwie komisch und nach ca. einer halben Stunde bin ich in der Altstadt. Es ist gerade noch Weihnachtsmarkt, den ich vorgestern schon mal besucht habe, und gehe direkt in Richtung Praxis von Frau L....
Ich Klingle und nach einer kurzen Weile wird mir geöffnet. Frau L.. begrüßt mich herzlich und es tut, gut als Michaela angesprochen zu werden. Frau L... meint, ich sähe gut aus und ich bedanke mich bei Ihr. Ehrlich gesagt das ist auch etwas, was man als Mann selten hört. Ich nehme Platz und wir unterhalten uns. Ich erzähle ihr, was ich so die letzten 3 Wochen erlebt habe und sie macht mir wieder Mut. Klar, daß das bevorstehende Coming-Out gegenüber meinen Eltern ein Thema ist und ich immer noch nicht weiß, wann ich meine Eltern einweihen werde und wie ich das anstellen soll. Aber irgendwann in naher Zukunft werde ich das in Angriff nehmen. Die 3/4 Stunde bei Frau L... vergeht wieder sehr schnell und wir vereinbaren einen neuen Termin. Ich bitte sie noch ein Bild von mir zu machen und sie erklärt sich auch bereit ein Bild von mir zu machen. Ich mache noch ein Bild von ihr, daß ich allerdings nicht veröffentlichen werden, es sei denn ich würde die Erlaubnis von Frau L.. dazu erhalten.
Ich verlasse das Gebäude der Praxis und wende mich in Richtung Heimat. Ich überlege, ob ich noch einen kleinen Ausflug über den Weihnachtsmarkt machen soll, aber ich entscheide mich, direkt nach Hause zu gehen. Immerhin bin ich morgen auch nochmal auf dem Weihnachtsmarkt, da Karin morgen dort einen Glühwein ausgibt (sie hat Geburtstag). Auf dem Weg nach Hause, gehen mir so einige Gedanken durch den Kopf und ich bin mal wieder voller Zuversicht, daß es mir wahrscheinlich doch möglich sein wird, als Frau zu leben, auch wenn dazu noch einige Schritte notwendig sind und ich sehr an mir arbeiten muß. Aber ich merke, daß mein Selbstvertrauen, langsam besser wird und ich inzwischen eine Zukunft als Frau sehe, auch wenn es noch ein wenig dauern wird, bis dahin.
Vor meinem Wohnhaus angekommen, sehe ich kein Licht im Treppenhaus und ich bin fast ein wenig enttäuscht, daß mir niemand entgegen kommt. Ich bin voller Selbstvertrauen und gehe völlig entspannt die paar Stufen hoch und komme unbehelligt wieder zu Hause an. Ich ziehe mich als erstes um und schminke mich ab, da ich noch ein paar Yoga-Übungen machen möchte und/oder diesen Blog-Eintrag schreiben möchte. In den eigenen vier Wänden, läuft keine vernünftige Frau in Stiefeln und Jeansrock rum, wenn sie alleine ist. Mein Freizeitoutfit ist allerdings nichts, was ich hier im Internet veröffentlichen möchte.
Eingestellt von
Michaela Werner
Samstag, 2. Dezember 2006
Weihnachtsmarkt in Konstanz
Heute am Samstag Nachmittag möchte ich zusammen mit meiner besten Freundin Karin und Angelika aus Überlingen einen Bummel über den Weihnachtsmarkt in Konstanz machen. So gegen 14.00 Uhr beginne ich mich zu schminken. Ich bin schon die Tage vorher am Überlegen, was ich für diesen Anlaß anziehen soll. Soll ich nocheinmal meinen schwarzen Cordrock anziehen oder vielleicht doch Jeanshosen? Ich möchte ja auch nicht frieren, wenn wir dort sind. Zum Glück ist es für die Jahreszeit etwas zu warm und wir haben so ungefähr 5°-6° C. Nachdem ich mich also geschminkt habe und mich soweit gerichtet habe, entscheide ich mich für meinen neuen Jeansrock, den ich letztens bei Quelle gekauft habe. Als Oberteil nehme ich einen roten Rollkragenpullover, den ich schon eine ganze Weile habe und noch nie angezogen hatte, da mir bis jetzt die Gelegenheit dazu gefehlt hat. Es ist ein Teil von Landsend und ist schön schlicht und in sehr guter Qualität. Dazu meine geliebten Stiefel und ganz zum Schluß noch den schwarzen Anorak. Ich wäre also soweit ausgehfertig, aber es ist noch ungefähr eine 3/4 Stunde Zeit, bis ich losfahren muß. Die Zeit nutze ich und versuche ein paar Minuten zu meditieren und hoffe, so mich etwas zu beruhigen, denn ich bin doch ein wenig nervös. Mir macht der Gedanke, nachher Karin mit dem Auto abzuholen, doch ein wenig Sorge. Immerhin hat die Nachbarschaft von Karin, mein Auto schon des öfteren gesehen und mich als Mann dazu. Ich weiß natürlich nicht, wie die Leutchen reagieren, wenn sie plötzlich eine Fahrerin sehen und den Verdacht haben könnten, daß der Fahrer und die Fahrerin, ein und die selber Person sind. Aber wie Karin zuvor schon gesagt hat, ist es erstens ihr egal was ihre Nachbarn denken und zweitens, wenn ich mir schon wegen solchen Kleinigkeiten Gedanken mache, dann kann ich das Frausein auch gleich bleiben lassen. ....
Um 15.30 Uhr fahre ich also los und hole Karin ab. Klar das in dem Hof vor ihrer Wohnung, eine ganze Menge Leute rumstehen müssen. Aber was solls, ich kann nicht zurück und ich fahre hinein, halte vor der Tür, steige aus und gehe zur Tür. Ich Klingle und Karin meldet sich. Ich gehe wieder zurück ins Auto und nach ein paar Minuten kommt sie. Wir fahren jetzt erst mal weiter nach Überlingen, wo wir Angelika abholen. Die Fahrt dorthin, dauert ungefähr eine halbe Stunde. Angelika und Karin sehen sich das erste Mal und wir fahren dann weiter nach Konstanz. Wir fahren über die Autobahn und nehmen nicht die Fähre, was ungefähr 45 Minuten dauert. In Konstanz merken wir, daß es vielleicht nicht ganz leicht wird einen Parkplatz zu finden, denn wir sind nicht die Einzigen, die den Weihnachtsmarkt besuchen wollen. Aber zum Glück fährt gerade jemand weg und schwubs bin ich in der Parklücke.
So endlich in Konstanz und es wird auch schon dunkel. Es ist einfach wieder ein unheimlich schönes Gefühl, wieder als Frau unterwegs zu sein, denke ich so für mich. Es ist zwar etwas ungewohnt, daß Karin dabei ist, denn sie kennt mich seit ca. 20 Jahren als Mann und ich hatte mein Coming-Out, ihr gegenüber erst vor ungefähr einem halben Jahr. Es ist auch erst das 2. Mal, daß ich mit ihr en-femme unterwegs bin. Aber sie ist zum Glück sehr verständnisvoll, aber auch eine der schärfsten Kriterinnen, was ich sehr zu schätzen weiß. Nach ein paar Meter durch die Fußgängerzone von Konstanz, erreichen wir den Weihnachtsmarkt und ich sehe gleich, daß der sehr viel größer ist, als der hier in Friedrichshafen und auch sehr viel mehr Leute hier sind. Wir stürzen uns also ins Gewümmel und bummeln von einem Stand zum Andern. Angelika und ich, sind ja nicht die Kleinsten, aber ich habe nicht das Gefühl, daß wir großartig auffallen. An einem Stand mit indischem Essen kaufen Karin, ich und Angelika eine Kleinigkeit um für den weiteren Abend gerüstet zu sein. Nachdem wir das Ende des Weihnachtsmarktes erreicht haben, suchen wir einen Stand, wo nich sooo viel los ist und wo wir einen Glühwein trinken können. Wir entdecken, neben dem Konzilsgebäude Einen, und trinken dort unseren Glühwein. Die Gelegenheit ist günstig und ich mache ein Bild von Karin und Angelika und Karin macht dann noch ein Bild von Angelika und mir, mit meiner Kamera. Auf dem Rückweg geht Karin noch zu einem Seifenstand und dabei warten Angelika und ich etwas abseits und stehen zusammen und zwar so, daß ich die Leute sehen kann, die gerade an uns vorbei sind. Die meisten Leute, die an uns vorbei gehen, drehen sich nicht nach uns um, aber es gibt doch so zwei oder drei, die sich in der Zeit, in der wir so dastehen nach uns sehr auffällig umdrehen. Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht an unseren Stimmen, denn es sind eigentlich immer diejenigen, die recht nah an uns vorbei gegangen sind, die einen Blick zurück wagen oder vielleicht doch an unserem nicht perfekt weiblichen Äusseren? Egal, immerhin werden wir in ruhe gelassen und das irgendjemand mal was mekrt, läßt sich eben nicht verhindern, bei allen Bemühungen nicht.... Am Ausgangspunkt unserer Ganges über den Markt angekommen, entschliesen wir uns, jetzt in einem Kaffee etwas aufzuwärmen und wir gehen, in Richtung Theatercafe, wo Angelika und ich ja vor ein paar Wochen schon einmal waren. Ausserdem wollte Liliane auch noch zu uns kommen und so ist das jetzt gerade die richtige Gelegenheit dazu einen Ortswechsel zu machen. Kurz vor dem Theatercafe kommen wir am Cafe Rossini vorbei und wir entschliessen uns, dort aufzuwärmen und auf Liliane zu warten. Wir haben Glück und finden sogar einen Sitzplatz für 4 Personen im Nichtraucherbereich. Wir sitzen direkt neben dem Eingang und so könne wir sehr gut sehen, wer alles ein und aus geht. Karin und Anglika bestellen noch eine Kleinigkeit zu Essen, was ich mir verkneife, denn ich möchte noch ein paar Pfunde los werden. Nach einigen Minuten kommt auch Liliane zu uns und es wird ein sehr gemütlicher Abend, mit teilweise angeregten Diskussionen über das weite Thema Transgender. Gegen 22.00 Uhr erinnert Karin mich daran, daß sie eigentlich nicht zu spät nach Hause kommen möchte, denn sie muß am Sonntagmorgen um 7.00 Uhr aufstehen, da sie Sonntagmorgens noch in einer Bäckerei Brötchen verkauft. Mir ist es auch recht, denn ich möchte auch nicht so spät nach Hause, immerhin sind es noch fast 2 Stunden fahrt, bis wir wieder in Friedrichshafen sind. Es dauert eine ganze Weile, bis eine Bedienung mal Zeit hat und wir zahlen können. Inzwischen ist es im Rossini richtig voll geworden und sogar draussen stehen einige Leute rum, die darauf warten, einen Sitzplatz zu bekommen. Als wir raus gehen, habe ich das Gefühl, daß die Einen oder Anderen recht erstaunt sind, plötzlich drei ausgewachsenen Transen gegenüber zu stehen, aber die Leute sind zum Glück so gut erzogen, daß sie sich nichts anmerken lassen. Liliane begleitet uns noch bis zu unserem Auto und dort angekommen, verabschieden wir uns von ihr und wir fahren danach wieder Heim. Auf der Heimfahrt ist es teilweise etwas nebelig, aber es geht und wir sind gegen halb 12 in Überlingen, wo wir Angelika verabschieden und die letzte halbe Stunde Fahrt Richtung Friedrichshafen antreten. Karin las ich kurz vor ihrer Wohnung aussteigen und ich verabschiede mich auch von ihr. Ich komme gut in die Tiefgarage und auch ohne, daß mir jemand begegnet in meine Wohnung.
Es war ein sehr schöner und gelungener Ausflug auf dem Weihnachtsmarkt und ich denke, daß ich demnächst auch einen Bummel über den Markt hier in Friedrichshafen und in Ravensburg als Frau unternehmen werde.
Eingestellt von
Michaela Werner
Sonntag, 26. November 2006
Spaziergang in Langenargen
Es ist wieder Sonntag und wie bereits letzten Sonntag, möchte ich mal wieder einen Spaziergang machen. Heute möchte ich mal meine Kreise in Langenargen drehen. Nachdem ich mich also gerichtet hatte, gehe ich also in die Tiefgarage und setze mich in mein Auto. Ich treffe weder im Treppenhaus, noch in der Tiefgarage eine Nachbarin oder Nachbarn, was mir sehr recht ist. Ich habe heute das gleiche Shirt wie letzte Woche an, ein Damenjeans und meine braunen Sneaker. Ich habe heute keine Lust im Rock auszugehen, auch wenn es zum Sonntag passender wäre. Ich fahre aus der Tiefgarage und fahre also nach Langenargen. Dort angekommen finde ich einen freien Parkplatz am Bahnhof, gut er ist nicht umsonst, aber dafür muß ich nicht so weit zu Fuß gehen. Ich steige aus und setze mich in Richtung See in Bewegung. Ich komme direkt an der Uferpromenad raus. Mir ist noch ein wenig mulmig zumute, immerhin ist es eine ganze Woche her, daß ich das letzte als Frau aus war. Ich war die ganze Woche auf einem Lehrgang in Walldorf (bei SAP) und konnte dort natürlich noch nicht als Frau in Erscheinung treten. Na ja, der Lehrgang war ganz gut und ich hoffe, daß ich das mit der Zeitwirtschaft dann auch in unserer Firma verstehe... Ich gehe zuerst ein mal in Richtung Fußgängerzone, da dort nich so viele Leute unterwegs sind, wie an der Uferpromenade. Ich gehe an der Kirche vorbei und höre von drinnen Orgelmusik. Wahrscheinlich findet gerade ein Konzert statt. Ich gehe weiter in Richtung Montfort Schloß und finde sogar ein relativ ruhiges und abgeschiedenes Flecken, wo ich es wage, zwei Bilder von mir zu machen. Sie scheinen ganz gut geworden zu sein. Oben am Schloß sind zwei große Skulpturen, ein Mann und auf der anderen Seite des Anlage eine Frau. Neben der weiblichen Skulptur mache ich auch noch ein Bild von mir und auch das scheint recht gut geworden zu sein. Jetzt wage ich es, die Uferpromenade entlang zu gehen und tatsächlich, ich werde nicht weiter beachtet. Durch das warme und sonnige Wetter ist sehr viel los, aber die Leute sind meistens mit sich selbst beschäftitg und ich bin zum Glück nicht der Mittelpunkt der Welt. Ich gehe einmal hin und dann noch einmal zurück bevor ich wieder zu meinem Auto gehe und Langenargen verlasse. Auf der Fahrt nach Friedrichshafen, bekomme ich ein wenig Angst, was die Einfahrt in die Tiefgarage angeht. Immerhin ist es erst 16.15 Uhr und noch relativ hell. Also entschliesse ich mich, das restliche Tageslicht zu nutzen und noch eine kleine Runde in Friedrichshafen zu drehen. Auch hier falle ich nicht weiter auf, und es wird ja auch schon dunkel, was sich auch gleich an den Temperaturen bemerkbar macht. Jetzt bin ich richtig froh, daß ich doch den Anorak angezogen habe. Ich mache also noch den Reisverschluss zu und gehe einmal in Richtung Graf-Zeppelin-Haus. Dort angekommen, drehe ich um und gehe die Uferpromenade wieder zurück. Jetzt ist es ungefähr 17.00 Uhr und auch schon recht dunkel. Ich steige in meine Auto und fahre nach Hause. Ich öffne die Tiefagarage und als ich die Auffahrt herunter fahre, sehe ich, daß Licht in der Garage brennt. Es muß sich also jemand dort aufhalten. Ich hoffe inständig, daß derjenige die Garage schon verlassen hat. Nein, eine Bewohner aus dem vorderen Haus, ist gerade dabei seine Parkbühne in eine Horizontale Stellung zu bringen. Ich rangiere mein Auto in meine Parkbucht und versuche meinen Kopf ein wenig von meinem Nachbarn abzuwenden, so daß er nicht gleich Lunte riecht. Klar er weiß ja, wem mein Auto gehört, aber ob er auch 1 und 1 zusammen zählen kann, weiß ich natürlich nicht und ist mir auch egal. Ich lasse mir noch ein wenig Zeit, bevor ich aussteige und meine Nachbar ist auch schon weg. In meiner Wohnung angekommen bin ich froh, endlich mal wieder als Michaela ausgegangen zu sein. Im Vergleich zu letzteter Woche, war es noch ruhiger und entspannter als sonst. Wahrscheinlich gewöhne ich mich langsam daran, mich als Frau in der Öffentlichkeit zu bewegen. Aber ich merke auch, als ich mich abschminke, daß ich sobald wie möglich wieder Frau sein möchte.
Eingestellt von
Michaela Werner
Sonntag, 19. November 2006
Sonntagsspaziergang
Nach dem ich bei meinen Eltern zu Mittag beim Essen war, bin ich wieder nach Hause und habe mich noch ein wenig hin gelegt. Ich versuche mich zu entspannen und vielleicht sogar eine Runde zu schlafen. Immerhin bin ich erst um 3.00 Uhr heute Morgen ins Bett gekommen. Ich war gestern mit unserer alten Clique in unserer alten Stammkneipe. Anschliessend waren wir noch m Magic Blue, einem Tanzlokal für uns Ü30. Es lief hauptsächlich Musik der 80er Jahre, aber leider teilweise neu abgemixt, was nicht so prickelnd war. Meine beste Freundin K... hat mich dann noch nach Hause gefahren. Wärend ich also versuche mich zu enstpannen, kommen immer wieder die unterschiedlichsten Gedanken hoch. Soll ich heute Nachmittag noch eine Stunde auf dem Heimtrainer strampeln? Eigendlich wäre es mal wieder Zeit, aber ich habe gar keine Lust dazu. Als Alternative könnte ich ja auch eine Stunde spazieren gehen. Das Wetter ist zwar nicht so toll, aber immerhin ist es trocken und recht warm. Bei der Gelegenheit könnte ich ja auch als en-femme den Spaziergang machen. Aber das lohnt sich doch nicht, kommt sofort der Einspruch. Wenn ich heute noch Yoga-Übungen (Hatha-Yoga) machen möchte, muß ich mich danach ja abschminken. Andererseits, war ich gestern nicht in Ravensburg, obwohl ich mir das ja vorgenommen hatte. Ich möchte schon lange mal en-femme nach Ravensburg und dort einfach mal über den Wochenmarkt gehen und ein klein wenig bummeln gehen. Also, was soll ich anziehen? Soll ich nur in Jeans und Sneaker oder im Rock durch die Stadt? Wenn ich mich schon richte, dann möcht ich auch im typisch weiblichen Outfit ausgehen, auch wenn die Sneaker wahrscheinlich bequemer sind. Aber bis jetzt waren die Stiefel eigentlich sehr bequem und ich entschliesse mich, meinen schwarzen Cordrock (von Aldi), mein schokobraunes Shirt und obendrüber meinen schwarzen Anorak anzuziehen. Hoffentlich ist der nicht zu warm. Um 14.00 Uhr stehe ich als auf und fange an mich zu richten. Als erstes ziehe ich mir schon mal meinen BH an und anschliessend eine Strumpfhose. Jetzt schnappe ich mir mein Schminckköfferchen, sowie einen kleinen Spiegel und die Pinsel. Auf geht es zum schmincken. Raisiert hatte ich mich ja schon, bevor ich mich ins Bett gelegt hatte, damit die Haut sich auch entsprechend entspannen kann. Das schminken geht recht flott von der Hand und so gegen 15.00 Uhr bin ich auch mit allem fertig, nach dem ich mir noch den Rock und mein Shirt drüber gezogen habe. Als letztes kommt jetzt noch der Schmuck dran, Erst mal goldene Creolen, als Ohrringe und meine Goldkette und meinen goldenen Ring. Jetzt noch die Perücke überziehen und die Haare ein wenig in Form bringen und ich bin ausgehfertig. Ich schnappe mir meinen Haustürschlüssel und meine Handtasche. Bei mir stellt sich wieder die bekannte Aufregung ein, die ich jedesmal erlebe, wenn ich als Frau meine Wohnung verlasse. Aber es ist diesmal nicht so schlimm. Aber da ich keinen Termin habe, wo ich zu einer bestimmten Zeit sein muß, muß ich mir noch einen kleinen Ruck geben um mich raus zu wagen. Ich gehe also los und schliesse noch die Haustüre ab. Unten vor dem Haus angekommen, gehe ich, wie schon so oft, die Straße Richtung Innenstadt entlang. Ich gehe noch bei meiner guten Freundin K... vorbei um ihr eine DVD einzuwerfen, die ich für sie aufgezeichnet habe. Sie wollte den Konzertmitschnitt von Ramstein haben, der letztens auf MTV lief. Dort bei ihr vor dem Haus, kommen mir ein paar junge Mädchen entgegen, aber die ignorieren mich, wie die meisten anderen Leute, die mir auf meinem Spaziergang entgegen kommen. Ich komme recht gut vorwärts, auch wenn es ungewohnt ist, in Stiefeln zu gehen, die zudem noch einen kleinen Absatz haben. Am See an der Uferpromenade angekommen, schicke ich K... noch schnell eine SMS, um ihr mitzuteilen, daß sie was in ihrem Briefkasten hat. Danach, gehe ich weiter, fast bis zum Graf Zeppelin Haus. Dort angekommen, drehe ich um und gehe die Uferpromendade in umgekehrter Richtung entlang. Heute sind nicht so viele Leute unterwegs, da keine Sonne scheint, was mir nicht ungelegen kommt. Wie schon so oft, kümmert sich niemand um mich, auch wenn ich gelegentlich doch sehr nahe an den Leuten vorbei gehe. Keine seltsamen Blicke oder sonstiges gegaffe. Das ist schön und stärkt meine Selbstbewußtsein ungemein. In der Nähe des Parkhauses am See, kommt mir ein kleines Mädchen auf einem Roller entgegen gerollt und ich denke, sie will mich anfahre, Ich höre, wie sie zu sich selbst sagt, "auf die Dame aufpassen" und biegt vor mir ab. Das gefällt mir ungemein, Anscheinend ist mein Passing auch für kleine Kinder ganz passabel. Auf dem Nachhauseweg, merke ich, daß meine Stiefel wohl doch nicht so gut passen. Ich merke, wie sich an meinem kleinen Zeh des linken Fusses eine Blase entwickelt. Na ja, das werde ich schon überleben. Mein Ausflug hat ca. eine Stunde gedauert und ich bin froh und glücklich, daß ich mich raus getraut habe. Jetzt habe ich gerade noch einen Kaffee getrunken und schreibe diese Zeilen. Natürlich immer noch en-femme. Aber in ein paar Minuten werde ich abgeschminkt sein und werde Yoga machen. Heute Abend muß ich noch meinen Koffer packen, da ich nächste Woche auf einem Lehrgang bin. Ich hoffe, daß ich nächstes Wochenende wieder als Frau was unternehmen kann. Es fühlt sich einfach sehr ruhig und entspannt an, wenn ich Frau sein darf. Kurz gesagt, habe ich das Gefühl, das einfach alles paßt, auch wenn ich doch so manches Handicap habe ;-)
Eingestellt von
Michaela Werner
Samstag, 11. November 2006
Film Ident-X
Vorgestern hat Angelika eine Mail geschickt und mich gefragt, ob ich mit nach Konstanz komme. Dort findet in dieser Woche eine Aktionswoche mit dem Thema "Ideen und Identität" und heute am Freitag findet in diesem Rahmen eine Filmvorführung statt. Es läuft der Film Ident-X . Ich werde mitgehen und mich entsprechend hübsch machen ;-)
Ich mache also zu Mittag Feierabend und fahre nach Hause, damit ich noch genügend Zeit habe um mich zu richten. Immerhin muß ich mich noch rasieren und schminken und tatsächlich war es sehr gut, daß ich rechtzeitig nach Hause bin. Ich werde gerade um 17:45 Uhr fertig und fahre nach Überlingen um mich mit Angelika zu treffen. Wir fahren zusammen nach Konstanz und treffen uns dort noch mit Liliane, die in Konstanz wohnt und von der Angelika auch den Hinweis auf die Aktionswoche erhalten hat. Da wir noch ein wenig Zeit haben, essen wir bei Ihr noch eine Kleinigkeit und fahren anschliessend los. Wir kommen gerade richtig dort an. Es sind schon Einige anwesend und wie es aussieht, sind Angelika und ich die einzigen Transgender, nein nicht ganz. Ein paar Studentinnen haben sich einen Bart ins Gesicht gemalt oder geklebt und laufen als Männer durch die Gegend. An der Kasse fällt es der Kassiererin nicht auf, daß wir keine richtigen Frauen sind und erst nach Hinweis von Liliane, die nicht en femme dabei ist, sieht sie es und wir kommen umsonst rein. Ja, auf der Homepage zu der Veranstalung steht, daß man in "Drag" keinen Eintritt zahlen muß. Gut ich bin zwar keine Drag, aber es ist ein schönes Erlebniss, daß ich als Frau angesehen werde, wenn ich mich entsprechend herrichte. Das hat mir wirklich gut getan und ich bin auch gerne bereit gewesen, die EUR 3,-- Eintritt zu zahlen. Der Film handelt hauptsächlich über Drag-Queens in der Berliner Gay-Scene und gibt mir nicht sehr viel, da das eine Ecke der Transgender Scene ist, mit der ich mich nicht im geringsten identifizieren kann. Ich möchte im Gegensatz zu den Darstellerinnen im Film, eben nicht auffallen und als ganz normale Frau angesehen werden, auch wenn ich das natürlich niemals sein werde. Auch die anschliessende Diskussion ist etwas schwach. Die darauf folgende Musik entspricht auch nicht ganz unseren Vorstellungen und auch die Lautstärke ist einer ungestörten Unterhaltung nicht zuträglich, so daß wir gegen 23:00 Uhr ins Teatercafe umziehen. Dort finden wir sofort einen Tisch und wir können uns ungestört unterhalten. Es gefällt mir sehr gut und ich fühle mich sehr wohl hier, mir wird mal wieder bewußt, daß ich einfach öfter als Frau die Zeit verbringen möchte. Ich werde also versuchen, dies öfter auszuleben und mich so zu geben, wie ich mich fühle. Gegen 1:00 Uhr fahren wir nach Hause und nachdem wir Liliane wieder zu Hause abgesetzt haben waren sind um 2:00 Uhr in Überlingen an meinem Auto. Um 2:30 Uhr gehe ich sehr müde und sehr glücklich ins Bett, nachdem ich mich natürlich abgeschminkt habe.
Ich mache also zu Mittag Feierabend und fahre nach Hause, damit ich noch genügend Zeit habe um mich zu richten. Immerhin muß ich mich noch rasieren und schminken und tatsächlich war es sehr gut, daß ich rechtzeitig nach Hause bin. Ich werde gerade um 17:45 Uhr fertig und fahre nach Überlingen um mich mit Angelika zu treffen. Wir fahren zusammen nach Konstanz und treffen uns dort noch mit Liliane, die in Konstanz wohnt und von der Angelika auch den Hinweis auf die Aktionswoche erhalten hat. Da wir noch ein wenig Zeit haben, essen wir bei Ihr noch eine Kleinigkeit und fahren anschliessend los. Wir kommen gerade richtig dort an. Es sind schon Einige anwesend und wie es aussieht, sind Angelika und ich die einzigen Transgender, nein nicht ganz. Ein paar Studentinnen haben sich einen Bart ins Gesicht gemalt oder geklebt und laufen als Männer durch die Gegend. An der Kasse fällt es der Kassiererin nicht auf, daß wir keine richtigen Frauen sind und erst nach Hinweis von Liliane, die nicht en femme dabei ist, sieht sie es und wir kommen umsonst rein. Ja, auf der Homepage zu der Veranstalung steht, daß man in "Drag" keinen Eintritt zahlen muß. Gut ich bin zwar keine Drag, aber es ist ein schönes Erlebniss, daß ich als Frau angesehen werde, wenn ich mich entsprechend herrichte. Das hat mir wirklich gut getan und ich bin auch gerne bereit gewesen, die EUR 3,-- Eintritt zu zahlen. Der Film handelt hauptsächlich über Drag-Queens in der Berliner Gay-Scene und gibt mir nicht sehr viel, da das eine Ecke der Transgender Scene ist, mit der ich mich nicht im geringsten identifizieren kann. Ich möchte im Gegensatz zu den Darstellerinnen im Film, eben nicht auffallen und als ganz normale Frau angesehen werden, auch wenn ich das natürlich niemals sein werde. Auch die anschliessende Diskussion ist etwas schwach. Die darauf folgende Musik entspricht auch nicht ganz unseren Vorstellungen und auch die Lautstärke ist einer ungestörten Unterhaltung nicht zuträglich, so daß wir gegen 23:00 Uhr ins Teatercafe umziehen. Dort finden wir sofort einen Tisch und wir können uns ungestört unterhalten. Es gefällt mir sehr gut und ich fühle mich sehr wohl hier, mir wird mal wieder bewußt, daß ich einfach öfter als Frau die Zeit verbringen möchte. Ich werde also versuchen, dies öfter auszuleben und mich so zu geben, wie ich mich fühle. Gegen 1:00 Uhr fahren wir nach Hause und nachdem wir Liliane wieder zu Hause abgesetzt haben waren sind um 2:00 Uhr in Überlingen an meinem Auto. Um 2:30 Uhr gehe ich sehr müde und sehr glücklich ins Bett, nachdem ich mich natürlich abgeschminkt habe.
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Michaela Werner
Donnerstag, 12. Oktober 2006
Urlaub und Endokrinologie
Vor 4 Wochen, an meinem ersten Urlaubstag, war ich in München zu einer endokrinologischen Untersuchung im Max-Planck Institut für Psychiatrie bei Prof. Dr. Stalla. Obwohl ich damals nicht gerade gut drauf war, war ich froh, daß ich es hinter mir hatte. Vorletzte Woche habe ich das endokrinologische Gutachten erhalten und es war, wie zu erwarten war, alles in Ordnung. Gestern kam dann endlich das Ergebnis der Genomuntersuchung und auch hier ist alles in Ordnung. Jetzt habe ich es also schwarz auf weiß, ich bin rein biologisch gesehen ein Mann, leider. Ich werde also demnächst diese Gutachten an meine Psychotherapeutin weiter leiten, immerhin habe ich diese Untersuchung nur gemacht, weil meine Krankenkasse ein Gutachten von einem Psychiater haben, will, der sich mit Transsexualität auskennt und der wiederum sein Gutachten erst erstellen kann, wenn er das endokrinologische Gutachten und die Genomanalyse hat. Dieser Gutachter hatte meine Therapeutin angeschrieben und diese Gutachten eingefordert.
Mein Urlaub ist inzwischen auch wieder vorbei, aber er hat sehr gut getan. Im Urlaub war ich zweimal en femme unterwegs, einmal zu Fuß hier im Städtchen, als ich zur Therapiesitzung ging und einen Tag danach, war ein kleiner "Transenstammtisch" in Markdorf. Wir waren 8 Mädels und teilweise war die Lebensgefährtin mit dabei, also insgesammt waren wir zu 11, wenn ich mich nicht verzählt habe. Es war ein sehr schöner Abend und es hat mir sehr gut gefallen. Wenn alles gut geht, findet anfang November wieder ein Treffen in den gleichen Lokalitäten statt.
Nachdem ich die letzten Wochen ein ziemliches Tief hatte, was ich wohl noch nicht ganz überwunden habe, geht es mir inzwischen sehr viel besser. Heute fühle ich mich sogar richtig gut, was wohl daran liegt, daß ich die letzten Wochen regelmäßig Sport mache, was ja stimmungsaufhellend wirken soll. Ich hoffe das bleibt so und ich werde vielleicht am Wochenende mal wieder was en femme unternehmen, vielleicht mit einem Freund nach Lindau fahren und/oder mal einen kleinen Sonntagsspaziergang unternehmen, mal sehen was sich ergibt.
Mein Urlaub ist inzwischen auch wieder vorbei, aber er hat sehr gut getan. Im Urlaub war ich zweimal en femme unterwegs, einmal zu Fuß hier im Städtchen, als ich zur Therapiesitzung ging und einen Tag danach, war ein kleiner "Transenstammtisch" in Markdorf. Wir waren 8 Mädels und teilweise war die Lebensgefährtin mit dabei, also insgesammt waren wir zu 11, wenn ich mich nicht verzählt habe. Es war ein sehr schöner Abend und es hat mir sehr gut gefallen. Wenn alles gut geht, findet anfang November wieder ein Treffen in den gleichen Lokalitäten statt.
Nachdem ich die letzten Wochen ein ziemliches Tief hatte, was ich wohl noch nicht ganz überwunden habe, geht es mir inzwischen sehr viel besser. Heute fühle ich mich sogar richtig gut, was wohl daran liegt, daß ich die letzten Wochen regelmäßig Sport mache, was ja stimmungsaufhellend wirken soll. Ich hoffe das bleibt so und ich werde vielleicht am Wochenende mal wieder was en femme unternehmen, vielleicht mit einem Freund nach Lindau fahren und/oder mal einen kleinen Sonntagsspaziergang unternehmen, mal sehen was sich ergibt.
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Michaela Werner
Donnerstag, 20. Juli 2006
Die letzten Wochen
Die letzten paar Tage komme ich leider nicht dazu, wieder mal Michaela sein zu können. Bei mir zu Hause ist es zur Zeit ziemlich heiß, meistens so um die 28° C. Wenn ich abends nach Hause komme fühle ich mich dann auch ziemlich fertig und ausgelaugt. Das liegt wohl auch an der Hitze. Das einzige was ich dann noch will, ist meine Ruhe, nicht mehr bewegen und vielleicht ein kleines Nickerchen, damit ich wieder halbwegs fit werde. Letzte Woche am Donnerstag, war ich das letzte Mal als Frau in der Stadt bei meiner Psychologin und es war sehr schweißtreibend. Ich war zwar sehr luftig gekleidet, aber unter der Perücke war es doch sehr warm. Aber die neuen Haare haben sich bewährt. Ich finde es sehr viel angenehmer als mit meiner altenPerücke, das habe ich schon am Sonntag den 09.07.2006 gemerkt, als ich mich mit der Dani in Meersburg getroffen habe. Es war ein sehr netter Nachmittag mit ihr und ein schönes Erlebnis und ich hoffe, ich werde ab und zu mit ihr was unternehmen können.
Letzten Samstag war ich mit Elmar und Anett in Friedrichshafen unterwegs. Eigentlich wäre es Zeit gewesen, wieder mal nach Lindau ins "Why Not" zu gehen, aber in Lindau war Stadtfest und somit ziemlich schwierig mit der Parkplatzsituation, so daß entschieden wurde, nicht nach Lindau zu fahren. Normalerweise wäre ich ja als Michaela mit nach Lindau gefahren und Elmar sagt zwar, er habe damit kein Problem, wenn ich als Frau auftrete, aber so ganz glaube ich ihm das nicht, denn am Samstag, als feststand, daß es nicht nach Lindau geht, bat er mich gleich nicht als Michaela mit zu kommen, sondern als Michael. Ich war dabei ziemlich hin und her gerissen. Einerseits, wäre ich gerne en femme ausgegangen, aber andererseits wollte ich auch nicht als Frau in die Kneipe gehen, in die es schließlich gehen sollte. Die Kneipe ist eben eher eine Spelunke mit entsprechenden Publikum, die wahrscheinlich nicht alle Verständnis für eine Transfrau aufbringen können, bzw. so tolerant sind, wie andere und bei entsprechenden Alkoholpegel dürfte wohl auch mit entsprechenden Bemerkungen zu rechnen sein. Aber ich habe mir vorgenommen, trotz der möglichen Gefahren dort, es demnächst mal zu wagen.
Dieses Wochenende ist hier in Friedrichshafen das Seehasenfest und ich freue mich sehr darauf. Leider ist das wieder so ein Ereignis, bei dem ich mich noch nicht als Frau hin wage. Erstens einmal, weil ich mich mit einem Freund treffen werde, der noch nicht Eingeweiht ist und zweitens, weil man dort relativ häufig Bekannte trifft, die man schon lange nicht mehr gesehen hat. Klar, wenn ich als Frau unterwegs bin, vor allem wenn sehr viele Menschen um einen herum sind, ist die Wahrscheinlichkeit erkannt zu werden sehr gering. Ich habe aber vor, meinen Bekannten und seine Frau einzuweihen. Mir ist klar, daß diejenigen, die mich kennen erst mal eine ganze Weile brauchen werden, sich an den Gedanken zu gewöhnen, daß die Person, die sie bis jetzt gekannt haben demnächst als Frau vor ihnen stehen wird. Egal wie es läuft, ich bin mal auf die Reaktionen gespannt.
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Michaela Werner
Montag, 26. Juni 2006
Beim Friseur
Heute am Mittwoch werde ich es also wagen. Ich gehe in das Zweithaarstudio um die Ecke und werde mich mal von einem Friseur beraten lassen. Um 15.00 Uhr habe ich Feierabend gemacht und bin nach Hause gefahren. Das erste, was ich zu Hause gemacht habe, war mich gründlich zu rasieren. Und jetzt bin ich dabei mich zu schminken. Es geht mit der Zeit immer besser, nur mit dem Liedstrich habe ich noch zu kämpfen. Den flüssig Eyliner, werde ich heute nicht verwenden, da mir die Gefahr zu groß ist, daß ich damit alles ruiniere. Das Wetter ist heute sehr sehr warm und schwül und wie es aussieht, wird es auch bald regnen. Ich hoffe jedoch, daß ich noch trocken bis vor zu dem Zweithaarstudio komme. Ich habe mich nämlich entschlossen, zu Fuß dort hin zu gehen. Nach dem ich mit Schminken fertig bin, gehe ich daran, mich anzuziehen. Ich habe mich für meine weiße 3/4 Hose entschieden und ein grün, blau gestreiftes Poloshirt, daß ich letztens bei Tchibo gekauft habe. Schnell noch meine Handtasche gepackt und natürlich meine Perück aufgezogen und meine Haar noch ein wenig richten und schon muß ich los. Es sind noch 10 min. bis zum vereinbarten Termin. Im Treppenhaus ist wie so oft, niemand der mir entgegen kommt und ich trete aus der Haustür. Gleich um die Ecke muß ich über die Strasse und muß erst mal an der Fußgängerampel warten. Als es grün wird gehe ich los und wie es scheint, falle ich mal wieder nicht auf. Der Weg zum Friseur ist unspektakulär, da mir so gut wie niemand entgegen kommt. Klar es fahren viele Autos an mir vorbei, aber die meisten der Fahrer und Fahrerinnen, müssen ja auf die Strasse aufpassen. Ich komme pünktlich dort an und werde sehr freundlich begrüßt. Ich soll mich noch kurz auf ein großes rotes Sofa setzen und einen Augenblick warten, aber nach nicht mal einer Minute kommt auch schon der Chef des Hauses und begrüßt mich. Wir gehen in einen seperaten Raum, wo wir unter uns sind. Zuerst einmal unterhalten wir uns über Perücken und welche Erfahrungen ich gemacht habe und was Herr M. dazu meint. Er ist selbst Toupeträger und kennt also auch die Probleme aus eigenem Erleben. Er sagt mir, daß er Perücken aus Kunsthaar bevorzugt, da sie Pflegeleichter seien und die guten Kunsthaarperücken von solchen aus Echthaar nicht zu unterscheiden sind, was ich dann auch gleich an den ersten Perücken, die er mir zeigt bestätigen kann. Die Perücke, die ich bis jetzt immer getragen habe ist zwar aus Echhaar aber keine mit Monofilament. Die erste die ich jetzt anprobiere ist eben mit Monofilament und fühlt sich auch gleich sehr angenehm an. Ich merke, daß meine Kopfhaut, dadurch wirklich atmen kann. Zugleich sieht man durch das Monofilament die eigene Kopfhaut durchschimmern. Ich probiere die nächste aus und vom Schnitt her gefällt sie mir ganz gut, nur die Haarfarbe könnte etwas anders sein. Herr M. schaut noch mal kurz nach und tatsächlich findet er noch eine Perücke die in der Haarfarbe meiner Alten recht nahe kommt. Diese hat nicht nur ein Monofilament sondern auch noch einen durchsichtigen Haaransatz, so daß sogar eine Frisur mit nach hinten gekämmten Haaren möglich wäre, ohne daß jemand merken würde, daß es sich um eine Perücke handelt. Ich probiere noch ein paar Haare aus und entscheide mich zuletzt für die Perücke von Revlon. Mir ist klar, daß das nicht billig ist, aber für einen guten Haarersatz bin ich bereit etwas hin zu legen. Ich bekomme zum Schluß noch einen Perückenkopf aus Styropor geschenkt und kaufe auch gleich noch ein Schampu und eine Spülung. Auf dem Nachhauseweg fühle ich mich mit meinen neuen Haaren sehr wohl. Es regnet zwar und ich muß einen Regenschirm benutzen, aber ich fühle mich unheimlich wohl und freue mich schon darauf, bald meine neue Frisur auszuführen ;-)
Zu Hause angekommen, ohne daß mich im Haus jemand gesehen hätte, ziehe ich mich gleich erst mal um, da es so schwül und warm ist, daß ich erst mal was lockereres anziehen muß.
Zu Hause angekommen, ohne daß mich im Haus jemand gesehen hätte, ziehe ich mich gleich erst mal um, da es so schwül und warm ist, daß ich erst mal was lockereres anziehen muß.
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Michaela Werner
Samstag, 17. Juni 2006
Erlebnisse
Hallo Allen zusammen, es ist eine ganze Weile her, daß ich das letzte Mal etwas hier geschrieben habe. Das liegt vor allem daran, daß meine Ausflüge als Frau langsam Normaliät werden und ich nicht jeden Ausflug hier berichten muß. Aber eine kleine Zusammenfassung meiner letzten Erlebnisse kann ich kurz zusammen fassen.
Als wohl heraus ragenstes Erlebnis war das Bodenseetreffen am 02. Juni. Mary-Loo machte in der Woche in Markdorf mit ihrer Familie Urlaub und nutzte dies zu einem Kleinen Transtreff in der Traube in Steibensteb. Es sind zu dem Treffen noch Angelika, Karolina und Liliane gekommen. Es war ein sehr netter Abend mit sehr guten Essen. Das Lokal dort kann ich nur Empfehlen. Wir waren bis ca. 1.00 Uhr dort und ich fuhr dann nach Hause.
Ich war dann ein paar Tage in Lepzig, allerdings nicht als Frau, da meine Eltern mit dabei waren und wir bei meinem Cousin übernachteten. Obwohl an dem Sonntag, an dem wir nach Leipzig fuhren, auch "Schlampenfest meets Genderparty" neben dem "Gothik-Wave" Treffen war und nicht zu vergessen das Leipziger Stadtfest, habe ich in Leipzig keine einzige Transe gesehen. Das lag wohl daran, daß in der Innenstadt wirklich viel los war, auch trotz recht kühler Witterung. Eine Begebenheit war ganz witzig. Als wir am Rasthof Frankentahl Rast machten und wieder los fahren wollten, sah ich in einiger Entfernung zwei recht gut gekleidete Frauen. Als ich dann an ihnen vorbei fuhr, erkannte ich die Eine und merkte, daß es Elli Hunter ist, die mit einer Freundin zu der oben genannten Party unterwegs war.
Diese Woche war ich bei meiner Psychotherapeutin als Frau. Da es schön warm war, zog ich Sandalen an, die eigendlich ganz gut passen sollten. Leider stellte sich während des Weges in die Stadt heraus, daß dem nicht der Fall war und als ich bei ihr ankam, hatte ich ein paar handfeste Blasen. Ich weiß jetzt wenigstens was dringend noch in die Handtasche gehört, nämlich ein paar Pflaster. Es muß ja nicht gleich ein Blasenpflaster sein, aber ein Pflaster gehört dringend mit zum Überlebensgepäck einer Frau.
Gestern war ich mit Angelika beim Shoppen hier in Friedrichshafen unterwegs. Wir waren, nachdem wir zuerst einen Cappuccino getrunken hatten im Bijou Brigitte, im C&A und noch im K&L Ruppert. Der Einkaufsbummel war recht interessant, da keine seltsamen Blicke zu beobachten waren und wir uns ausgiebig in den Geschäften aufhielten. Angelika war sogar so mutig und hab mit ihrer EC-Karte gezahlt, die natürlich nicht mit einem weiblichen Namen versehen ist. Im C&A hat zwar die Verkäuferin etwas genauer hin geschaut, aber anstandslos akzeptiert. Klar Umsatz ist Umsatz, egal wer da vor einem steht.
Heute Abend werd ich mit Freunden mal wieder nach Lindau ins "Why Not" fahren. Ich weiß jetzt noch nicht was ich heute Abend anziehen werde, aber das kenn ich ja schon. So etwas wird kurzfristig entschieden und richtet sich ganz nach meiner Laune und wie das Wetter ist und überhaupt....
Als wohl heraus ragenstes Erlebnis war das Bodenseetreffen am 02. Juni. Mary-Loo machte in der Woche in Markdorf mit ihrer Familie Urlaub und nutzte dies zu einem Kleinen Transtreff in der Traube in Steibensteb. Es sind zu dem Treffen noch Angelika, Karolina und Liliane gekommen. Es war ein sehr netter Abend mit sehr guten Essen. Das Lokal dort kann ich nur Empfehlen. Wir waren bis ca. 1.00 Uhr dort und ich fuhr dann nach Hause.
Ich war dann ein paar Tage in Lepzig, allerdings nicht als Frau, da meine Eltern mit dabei waren und wir bei meinem Cousin übernachteten. Obwohl an dem Sonntag, an dem wir nach Leipzig fuhren, auch "Schlampenfest meets Genderparty" neben dem "Gothik-Wave" Treffen war und nicht zu vergessen das Leipziger Stadtfest, habe ich in Leipzig keine einzige Transe gesehen. Das lag wohl daran, daß in der Innenstadt wirklich viel los war, auch trotz recht kühler Witterung. Eine Begebenheit war ganz witzig. Als wir am Rasthof Frankentahl Rast machten und wieder los fahren wollten, sah ich in einiger Entfernung zwei recht gut gekleidete Frauen. Als ich dann an ihnen vorbei fuhr, erkannte ich die Eine und merkte, daß es Elli Hunter ist, die mit einer Freundin zu der oben genannten Party unterwegs war.
Diese Woche war ich bei meiner Psychotherapeutin als Frau. Da es schön warm war, zog ich Sandalen an, die eigendlich ganz gut passen sollten. Leider stellte sich während des Weges in die Stadt heraus, daß dem nicht der Fall war und als ich bei ihr ankam, hatte ich ein paar handfeste Blasen. Ich weiß jetzt wenigstens was dringend noch in die Handtasche gehört, nämlich ein paar Pflaster. Es muß ja nicht gleich ein Blasenpflaster sein, aber ein Pflaster gehört dringend mit zum Überlebensgepäck einer Frau.
Gestern war ich mit Angelika beim Shoppen hier in Friedrichshafen unterwegs. Wir waren, nachdem wir zuerst einen Cappuccino getrunken hatten im Bijou Brigitte, im C&A und noch im K&L Ruppert. Der Einkaufsbummel war recht interessant, da keine seltsamen Blicke zu beobachten waren und wir uns ausgiebig in den Geschäften aufhielten. Angelika war sogar so mutig und hab mit ihrer EC-Karte gezahlt, die natürlich nicht mit einem weiblichen Namen versehen ist. Im C&A hat zwar die Verkäuferin etwas genauer hin geschaut, aber anstandslos akzeptiert. Klar Umsatz ist Umsatz, egal wer da vor einem steht.
Heute Abend werd ich mit Freunden mal wieder nach Lindau ins "Why Not" fahren. Ich weiß jetzt noch nicht was ich heute Abend anziehen werde, aber das kenn ich ja schon. So etwas wird kurzfristig entschieden und richtet sich ganz nach meiner Laune und wie das Wetter ist und überhaupt....
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Michaela Werner
Samstag, 27. Mai 2006
Nochmals in die Stadt
Nachdem ich am Mittwoch so gute Erfahrungen als Frau gemacht habe, möchte ich heute mal mit meiner besten Freundin zum Einkaufen. Die Gelegenheit ist günstig, ich habe heute am Freitag frei, da gestern ja "Christi Himmelfahrt" war und die Firma in der ich arbeite, generell an solchen Brückentagen zu hat. Ich war zwar am Vormittag schon beim Einkaufen, leider als Mann, und brauche nichts, aber Karin und ich wollen für eine gemeinsame Bekannte einen Gutschein in einer Parfümerie kaufen und so nutze ich die Gunst der Stunde und werde mich mal wieder schminken, was diemal schon relativ schnell geht. Klar, daß das rasieren mich immer noch ärgert, da ich mich mal wieder ein wenig geschnitten habe und das Camouflage mal wieder alles überdecken muß. Nachdem ich fertig bin warte ich darauf, daß sich Karin meldet. Sie muß heute arbeiten und ich muß mich eben in Geduld üben. Schließlich, so gegen 15.00 Uhr klingelt das Telefon. Sie muß, bevor sie nach Hause kommt noch was besorgen und will anschliessend sich erst einmal um ihre Tiere kümmern. Wir vereinbaren, daß ich so gegen 17.00 Uhr zu ihr gehe. Ich warne sie schon mal vor, daß ich als Frau kommen werde. Sie bringt zwar ein paar Argumente hervor, warum ich eventeull nicht als Frau kommen sollte, die mich ein wenig verunsichern, aber ich möchte mich auch nicht abschminken und ausserdem ist es mir egal. Karin gegenüber habe ich mich erst vor ein paar Wochen geoutet und wir haben inzwischen schon des öfteren über meine "Veranlagung" geredet. Ich habe zwar immer wieder das Gefühl, daß sie mit dem Thema ganz gut zurecht kommt, aber dem Ganzen doch recht kritisch gegenüber steht. Karins Meinung ist mir wichtig, auch wenn ihre Ansichten, nicht nur was das Thema Transsexualität angeht, oft sehr kritisch ist. So gegen 17.00 Uhr mache ich mich also auf den Weg. Dabei ist wieder das gleiche Spiel wie bisher, ich horche kurz an der Wohnungstür, ob ich jemanden im Treppenhaus höre. Doch dieses Mal bin ich sehr viel gelassener, als noch vorgestern. Ich gehe raus und schliesse ab. Auch der Gang unten durch die Haustür geschieht völlig entspannt. Hatte ich am Mittwoch noch etwas weiche Knie, fühle ich mich heute sehr ruhig und gelassen. Ich traue mich auch die Hauptstrasse entlang zu gehen und wie erwartet, passiert nichts. Am Haus der Karin, sie wohnt nur 10 min zu Fuß von mir entfernt, klingle ich und sie kommt auch gleich herunter. Als sie mich sieht, ist ihr erster Kommentar, daß man das Make-Up doch sehe. Klar, wenn sie auf einen Meter neben mir ist, sieht man das natürlich. Das Make-Up ist ja auch erst abe einer Entfernung von ca. 1,5 bis 2m nicht mehr als solches erkennbar und dies ist im Normalfall die Entfernung, auf die ein Unbekannter höchstens an eine Person heran tritt, ohne dessen privaten Raum zu verletzen. In Karins Auto wird mir jetzt doch ziemlich warm. Es ist ein alter Golf und hat natürlich keine Klimaanlage und da ist natürlich meine Perücke doch ziemlich ungeschickt. Leider werde ich wohl immer ein Haarteil benötigen, da ja das Testosteron leider schon zuviele Haar auf meinem Kopf hat absterben lassen. Aber damit muß ich leben. Mein Vorbild was das angeht ist in dem Fall die bekennende Perückenträgerin Nadja Abd El Farrag, ganannt Naddel und sie hat ja recht schönes und üppiges Haar. Karins Meinung zu meinen Haaren bestärkt mich in meinem Entschluß demnächst ein Zweithaarstudio aufzusuchen und mir aus professioneler Hand, ein zu mir passendes Haarteil zu erwerben. Meinem Terminplan nach wäre die Woche vor dem nächsten Feiertag wohl der Tag an dem ich am besten kann. In der Stadt gehen wir zu einer Parfümerie. Der Weg dorthin ist für mich diesmal ziemlich ruhig und entspannt. Erst als wir die Parfümerie betreten werde ich ein wenig nervös. Die Verkäuferin aber läßt sich aber zum Glück durch meine Gegenwart durch nichts aus der Ruhe bringen. Ich halte mich auch was die Verkaufsverhandlungen angeht im Hintergrund und lasse Karin reden. Ich bewundere dabei das sehr gelungen Make-Up der jungen Dame hinter dem Ladentisch. Das Verpacken des Gutscheins nimmt einige Zeit in Anspruch und es kommen noch andere Kunden in das Geschäft. Auch diesmal merke ich nicht, daß irgendjemand komisch schauen würde oder gar irgend etwas sagen würde. Nachdem wir den Gutschein also haben, gehen wir noch zu einem Asia-Imbiss, da Karin hunger hat. Wir setzen uns dort draussen hin, da zwischendurch mal wieder die Sonne scheint und wir die frische Luft geniessen wollen. Der Imbiss liegt schräg gegenüber der Kneipe, in die ich sonst ab un zu mal hin gehe. Es sitzt aber niemand draussen. Die Passanten gehen völlig teilnahmslos an mir vorbei. Gut, es gibt glaube ich schon den Einen oder die Andere, die mal ein wenig irritiert schaut, aber was solls. Sie lassen mich in Ruhe und mehr will ich ja auch nicht. Ich bestelle eine Peking Suppe und einen kleinen gemischten Salat. Karin nimmt eine vegetarische Suppe und irgend ein Reisgericht mit Schweinefleisch. Die Suppe schmeckt nicht schlecht, nur der Salat ist etwas einfallslos. Ich werder also in Zukunft bei dem Imbiss keinen Salat mehr bestellen. Nachdem wir gezahlt haben, gehen wir noch ins Marktkauf, da Karin noch etwas Katzenfutter und sonstiges benötigt. Hier werde ich ein wenig nervös. Im Marktkauf in der Innenstadt gehe ich zwar äußerst selten und es dürfte keine Gefahr bestehen, daß mich jemand erkannt, aber es besteht eben die Gefahr, daß jemand Karin kennt (sie hat einen sehr großen Bekanntenkreis) und dadurch auch mich etwas näher mustern könnte. Aber da muß ich durch und wir schieben den Wagen in den Eingang. Aber wie ich eigentlich erwartet habe, geschieht auch hier nichts. Ich habe zwar schon das eine oder andere Mal ein wenig komisches Gefühl in der Magengegend, aber bei weitem nicht so schlimm, als ich das erste Mal als Frau raus bin. Ich werde demnächst mal alleine als Frau einkaufen gehen, immerhin könnte ich mal bei C&A nach ein paar Schuhen in Größe 43 schauen. Nach dem Einkauf fahren wir wieder zu Karin und ich komme noch mit zu ihr in die Wohnung um ein Foto von ihrer Katze, der Tapsi, zu machen. Sie möchte sie gerne unserer gemeinsamen Bekannten, die uns morgen zum Essen eingeladen hat, andrehen ;-) . Ein Foto gelingt ganz gut. Ich bleibe nicht lange bei ihr und auch der Weg nach Hause, wieder die Hauptstrasse entlang, erlebe ich völlig ruhig und entspannt. Auch der Weg in meine Wohnung ist für mich überhaupt nicht aufregend, gut mir kommt auch niemand im Treppenhaus entgegen. Ich bin unheimlich Stolz, daß ich ohne Beklemmungen als Frau in die Öffentlichkeit kann. Wenn ich mir meine Reaktionen vorstelle, die ich noch vor ca. 3 Monaten bei dem Gedanken hatte mich en femme auf die Strasse zu Wagen, so habe ich einen unheimlich grossen Fortschritt gemacht. Mir ist zwar klar, daß es noch vieler weiterer Schritte bedarf, bis ich ganz normal als Frau leben kann, aber ich habe heute das erste Mal das Gefühl von Normalität in der weiblichen Rolle erlebt.
Eingestellt von
Michaela Werner
Donnerstag, 25. Mai 2006
Erstmals alleine in der Innenstadt als Frau
Mittwochnachmittag 15.00 Uhr, ich mache Feierabend und freue mich auf das lange Wochenende. Nachher in 3 Stunden habe ich einen Termin bei meiner Psychologin. Sie hat ihre Praxisräume direkt in der Innenstadt und ich habe mir vorgenommen, dieses Mal als Frau dort zu erscheinen. Der Weg nach Hause verläuft etwas zäh, da wahrscheinlich schon der Urlaubsverkehr eingesetzt hat. Ich brauche also etwas länger bis ich zu Hause bin. Zu Hause angekommen, fange ich erst mal an mich gründlichst zu rasieren, damit später auch ja kein Bartschatten zu sehen ist. Die gründlichste Methode die ich kenne, ist die Naßrasur. Leider verläuft sie meist nicht ganz ohne Blutungen ab. Diesesmal halten sie sich zum Glück in Grenzen. Als ich mit der Rasur fertig bin, geht es daran mich zu Schminken. Es ist die Gleiche Prozedur wie am Samstag, nur das ich diesmal darauf achte, daß ich etwas weniger Rouge nehme. Nachdem ich mit Schminken fertig bin, suche ich mir einen hübschen blau geblümten Rock heraus und ein dazu passendes Polo-Shirt. Als ich ausgehfertig bin, habe ich noch etwas Zeit um mich noch etwas auf den Weg in die Stadt vorzubereiten. Ich packe noch meinen Geldbeutel um, denn ich nutze als Frau natürlich eine Damengeldbörse. Ich ziehe mir meine neuen weissen Ballerinas an, die ich letztens bei Ebay in der Größe 43 ersteigert habe. Sie passen ganz gut, wie ich finde zu dem Rock und dem Shirt. Ich ziehe mir noch meine Jacke darüber und es ist wieder das bekannte Spiel, ich lausche an der Tür um festzustellen, ob jemand im Treppenhaus ist. Zum Glück ist alles Ruhig, also mache ich meine Tür auf, ziehe sie ins Schloss und schliesse ab. Ich gehe die Treppe hinunter und ich habe immer noch ein wenig weiche Knie, aber schon lange nicht mehr so schlimm, als ich das erste Mal en femme aus der Wohnung gegangen bin. Unten auf der Strasse angekommen, gehe ich in Richtung Altstadt und versuche möglichst einen weiblichen Gang hinzulegen. Ob mir das geligt weiß ich nicht. Nach ein paar Metern merke ich, daß der eine Schuh ein wenig auf meinen Zehennagel drückt. Das liegt wohl daran, daß er ein wenig zu lang ist. Da ich das jetzt nicht ändern kann, muß ich es eben ertragen. An der Fußgängerampel am Hallenbad muß ich eine ganze Weile Warten, bis es grün wird und gegenüber wartet auch eine ältere Dame auf einem Fahrrad. Sie frägt mich über die Strasse, ob ich auch gedrückt hätte und ich nicke und drücke nochmals auf den Schalter an der Ampel. Kurz danach wird es grün und sie macht eine nette Bemerkung zu mir, die ich leider nicht erwiedern möchte, da ich nicht will, daß sie über meine Stimme heraushört, daß mein männlicher Anteil noch recht hoch ist. Aber es hat mir Mut gemacht, da sie anscheinend keinen Verdacht geschöpft hat. Der nächste spannende Moment naht, als ich an der Videothek vorbei gehe. Ein paar Jugendliche stehen draussen und unterhalten bzw. begrüssen sich. Aber ich komme gut an ihnen vorbei, ohne das einer von ihnen etwas merkt. Für den Weg in die Altstadt wähle ich den Weg am Kino vorbei und dann bin ich auch gleich am Marktkauf und durch die Unterführung in die Fußgängerzone. Hier sind doch erheblich mehr Menschen als auf den Weg bisher. Aber immer noch keine Reaktionen der Passanten, nichts. Ich schaue mir also erst mal die Schaufenster vom C&A an und gehe weiter Richtung See um dann unten Richtung Adenauerplatz abzubiegen. Auch hier, keine Reaktionen der Passanten, keine komischen Blicke oder sonst etwas. Es ist klasse und ich fühle mich immer sicherer. Es sind noch ein paar Minuten Zeit, bis ich bei meiner Psychologin sein soll, also drehe ich noch eine kleine Runde in der Altstadt und gehe schließlich zur Ihr. Sie war ein wenig überrascht, daß ich als Frau kam, immerhin habe ich es nicht angekündigt, und sie machte mir ein nettes Kompliment über mein Aussehen. Wir setzten uns und sie machte mir nochmal ein Kompliment und sie meinte, daß ich recht gut als Frau durchgehe und das überhaupt kein Bartschatten zu sehen sei. Ich erzählte ihr im Laufe der Sitzung, was so in letzter Zeit geschehen sei und nach vielleicht 20 min. frägt sie mich, ob ich gerne eine Entspannungsübung machen möchte oder ob ich vielleicht mit ihr einen Kaffee trinken möchte. Nach kurzer Überlegung, entscheide ich mich für den Kaffee. Bei der Wahl der Cafes sage ich ihr, daß es nicht gerade eines am See sein sollte, vielleicht das unten an der Ecke und so gehen wir dorthin. Dort angekommen suchen wir uns einen Platz, von wo aus ich gut die Passanten beobachten kann und wir unterhalten uns ganz zwanglos. Ich fühle mich hierbei unheimlich wohl und ich wünsche mir, daß sich diese Erlebnisse noch oft wiederholen werden und irgendwann in naher Zukunft alltäglich werden. Nachdem wir gezahlt haben, begleitet sie mich noch ein kleines Stück mit, bis sie sich von mir verabschiedet. Also trete ich den Weg nach Hause an. Diesmal wähle ich allerdings den Weg über die Ailinger Strasse, die doch wesentlich mehr befahren ist, als der Weg, den ich hinzu nahm. Auch diesmal keine Reaktionen der Passanten oder Autofahrer. Ich fühle mich auch inzwischen sehr sicher und als ich an der Haustür meines Wohnhauses ankomme, habe ich so gut wie keine Angst davor, daß mir jetzt im Treppenhaus jemand entgegen kommt und mich erkennen könnte. Ganz im Gegenteil, es ist fast ein wenig schade, daß mir keiner begegnet und ich ungesehen in meine Wohnung komme. Klar, irgenwann wird es diesen Zeitpunkt geben, daß ich von Nachbarn gesehen werde, aber ob sie mich als Frau mit dem jungen Herrn in Verbindung bringen werden, der ich sonst meistens bin, kann ich nicht einschätzen und ist mir inzwischen auch egal. Tja und den nächsten Termin werde ich auch als Frau machen. Ich hoffe aber, daß ich sobald wie möglich wieder als Michaela raus gehen werde, vielleicht schon morgen oder übermorgen.
Eingestellt von
Michaela Werner
Sonntag, 21. Mai 2006
Samstagabend unterwegs
Hurrah endlich wieder Wochenende. Gestern Abend war ich noch mit meinem Kumpel unterwegs und ich bin erst gegen 1.00 Uhr nach Hause gekommen. Da ist es mir ganz recht, das mir die Vera um 07.00 Uhr eine SMS geschickt hat und das Treffen abgesagt hat. So kann ich ein wenig länger schlafen. Tatsächlich bin ich recht lange im Nachthemd und räume auf und mache noch so einiges hier in der Wohnung. Ich werde heute Abend wieder mit Elmar und Anett mit nach Lindau ins "Why not" mit gehen. Die Kneipe ist zwar eine Schwul, Lesbische Bar und ich bin als Mann ganz normal hetero und als Frau Lesbisch *grins* und ich gehe nicht mit um dort eine Partnerin zu finden, sondern um in einer sehr entspannten Atmospähre mich als Frau zu erleben. Dadurch das ich den ganzen Tag recht entspannt und gemütlich angegangen habe, bin ich ziemlich spät dran, mich zu richten. Also ab ins Bad und erst mal rasieren und das natürlich nicht nur im Gesicht, so das die ganze Prozedur doch eine Weile in Anspruch nimmt. Nach dem Bad gehe ich daran, mich zu schmincken. Zuerst mal kommt Camouflage dran, damit auch ja kein Barschatten zu sehen ist. Dann noch ein wenig Rouge um die Gesichtsform ein wenig femininer wirken zu lassen. Jetzt sind die Augen dran. Die Augenbrauen werden mit einen Augenbrauenstift nachgezogen. Ich hatte mir am Donnerstag Abend die Augenbrauen mal wieder gezupft und so kann ich diesmal wirklich meine vorhandenen Augenbrauen nachziehen. Nach den Augenbrauen kommt der Liedschatten und danach der Liedstrich dran. Zum Schluß noch etwas Mascara und natürlich die Lippen. Da ist dann schon wieder das Prolem, welche Farbe? Es sollte ja zur Kleidung passen. Was soll ich anziehen? Das hängt nun davon ab, wie das Wetter wird, was ich da habe und wie alles zusammen passt. Soll ich einen Rock anziehen oder vielleicht doch nur ein paar Hosen? Ich entschliesse mich für meinen Jeansrock, den ich letzte Woche bei Neckermann bestellt hatte. Was soll ich oben darüber anziehen? Zuerst probiere ich ein rosa farbenes Shirt. Nein, das paßt nicht zu dem Jeansrock. Ah wie wäre es mit der neuen roten Bluse? Ja, das ist es. Schnell noch andere Ohrringe und natürlich nicht zu vergessen die Perücke. Jetzt wird es aber Zeit, das ganze hat doch länger gedauert wie erwartet. Jetzt noch schnell die Stiefel angezogen und die Handtasche gepackt und jetzt kann ich los gehen. Meine Nervosität steigt mal wieder, wenn ich vor die Tür treten soll. Aber ich habe keine Zeit mich um meine Angst zu kümmern, ich bin eh schon spät dran. Ich höre noch mal kurz an der Tür, ob auch niemand gerade im Treppenhaus unterwegs ist und schon bin ich draussen und schliesse die Tür ab. Es ist doch immer wieder ein ungewohntes Gefühl so die Wohnung zu verlassen. Ich stiefele (im wahrsten Sinne des Wortes *grins*) also runter Richtung Haustür. Ein paar Autos warten an der Ampel und der Eine oder Andere sieht micht aus der Tür kommen. Es ist schon komisch so die Strasse runter bis zu meinem Kumpel zu gehen, aber nach wenigen Schritten werde ich ruhiger und ich kann mich darauf konzentrieren, richtig zu gehen. Da die Stiefel ein wenig höhere Absätze haben, ohne aber übertrieben hoch zu sein, wird Frau praktisch gezwungen einen weiblichen Gang anzunehmen. Ich komme gut vorwärts und als ich fast schon an der Haustür von Elmi bin, kommt auch schon die Anett angefahren. So kann es gleich weiter gehen und die Fahrt nach Lindau ist ruhig und gemütlich. Als wir in Lindau ankommen, müssen wir wieder mal auf dem Parkplatz vor der Insel parken. Als wir über die Brücke auf die Insel gehen, weht ein sehr starker Wind und ich befürchte, daß die eine oder andere Passantin merkt, daß ich eine Transsexuelle Frau bin. Zum Glück kann ich mich hinter Anett ein wenig verstecken. Ich fühle mich unwohl, aber ich kann nichts machen und muß da durch. Als wir im "Why Not" angekommen sind, muß ich erst mal die Haare richten. Wir sehen, daß heute ein besonderer Tag ist, nämlich das 3 jährige Jubiläum der Wirtschaft bzw. des Wirtspaares. Es sind für den späteren Abend der Einzug einer Guggenmusik Kapelle geplant und danach der Auftritt eines Schlangenbeschwörers. Bei der Aussicht fühlt sich Anett nicht gerade wohl, da sie ein wenig Angst vor Schlangen hat. Mir machen diese Tiere keine Angst, so lange es keine Giftschlangen sind. Mit der Zeit wird es immer voller und voller. So gegen 23.00 Uhr kommt dann tatsächlich die Band rein und wir haben das laute Vergnügen direkt nebn den Trommel zu sitzen. Klar ich halte mir die Ohren zu, ebenso wie Elmi. Ich möchte ja keinen Gehörschaden davon tragen. Nach dem Auftritt der Band wollen wir zahlen, da wir nochmals ins "Seaside Bowling" in Friedrichshafen wollen. Leider ist gerade so viel los, daß Tini, eine der beiden Wirtinnen, nicht gleich zu uns kann. Mist ich muß mal dringend ein stilles Örtchen aufsuchen, aber leider scheinen nach der Guggenmusik mehrere ander Damen auch einen entsprechenden Drang zu verspüren. Ich muß mich also gedulden und vielleicht kann ich es ja bis nach Friedrichshafen verdrücken. Nein, ich muß jetzt und die Gelegenheit ist günstig, es ist gerade frei (die Damentoilette ist nur für eine Person und von meinem Sitz aus einsehbar)und ich mache mich auf mich zu erleichtern. Es ist zwar ziemlich eng aber ich bahne mir eben einfach meinen Weg. Das ist vielleicht nicht sehr Damenhaft, aber sehr effektiv. Puh, jetzt fühl ich mich leichter. Als ich zurück komme, hat die Show des Schlangenbeschwörers schon begonnen, erst mal mit Feuerspucken und -schlucken. Na hoffentlich versengt er mir nicht meine Haare. Zum Glück kommt Tina und wir können bezahlen bevor die Schlangen dran sind. Klar der Weg nach draussen ist auch versperrt aber ich mache es wie gerade, ich drängle mich einfach durch. Draussen angekommen, bin ich erst mal froh, wieder frische Luft atmen zu können. Auf dem Weg zum Auto kommt uns niemand entgegen und der Sturm hat auch nachgelassen. Als wir auf dem Parkplatz am Bodenseecenter einbiegen, bekomme ich ein wenig mulmiges Gefühl in der Magengegend. Hoffentlich merkt niemand, daß ich eine Transe bin. Immerhin war ich gestern erst mit Elmi schon einmal dort, allerdings war ich nicht als Frau dort. Wir fahren mit dem Fahrstuhl nach oben und wir sind zum Glück alleine im Fahrstuhl. Oben kommen uns ein paar Jugendliche entgegen. Wie es scheint sind es ausländische Mitbürger. Es kommt zum Glück keine Bemerkung über mich, wie ich zuerst befürchte. Im Bowling setzen wir uns diesmal an einen Tisch hinter den Bowlingbahnen. Hier ist es nicht so geschützt wie vor 2 Wochen, aber es ist noch weniger los, wie damals. Ich merke den ganzen Abend nicht, daß irgend jemand komisch schaut und ich werde ruhiger und entspannter. Ich geniese es hier zu sitzen und ein Weizen zu trinken. Die Zeit vergeht leider viel zu schnell und als es 3.00 Uhr morgens ist, gehen Elmar und ich nach Hause. Anett ist schon vor uns gegangen, da am Sonntag noch was vor hat. Ich verabschiede mich von Elmi an der Kreuzung vor dem Haus in dem ich wohne. So, jetzt kommt wieder der kritischste Moment, wie ich finde. Ich muß durch das Treppenhaus. Es ist dunkel und wie es scheint werde ich keinen Begegnen. Ich komme ohne Probleme zu meiner Haustür und schliesse auf und bin gut behalten wieder zu Hause. So jetzt noch schnell abschminken und ab ins Bett. Ich bin sehr glücklich, wieder mal als Frau unterwegs sein zu können. Ich werde versuchen, demnächst mal alleine hier in Friedrichshafen als Frau unterwegs zu sein. Vielleicht gehe ich demnächst mal so zu meiner Psychologin. Mal sehen wie ich das zeitlich und emotional hin bekomme.
Eingestellt von
Michaela Werner
Donnerstag, 18. Mai 2006
Bei der Kosmetikerin
So endlich ist es soweit. Der Termin für meine Bartepilation rückt näher. Endlich ist es 15.00 Uhr und ich kann Feierabend machen. Ich hoffe, daß nicht so viel Verkehr auf dem Nachhauseweg ist und ich den Termin einhalten kann. Immerhin soll ich um 16.30 Uhr dort sein. Also schnell den Rechner herunter fahren, ab zum Auto und los geht es. Der Verkehr ist zum Glück erträglich und es staut sich auch nicht an der seit 1 1/2 Wochen bestehenden Baustelle. Ich komme so gegen 15.40 zu Hause an und mache mich ans Werk. In dem Telefonat, daß ich mit der Kosmetikerin vor fast 2 Wochen hatte, bat sie mich darum, möglichst gut rasiert zu kommen. Also werde ich mich jetzt erst mal frisch rasieren, natürlich naß. Das liefert das beste Ergebnis. Ich habe mich zum Glück auch nicht all zu sehr dabei geschnitten und bin noch gut in der Zeit. Also werde ich mich noch 10 min entspannen und versuche ein wenig Autogenes Training. Ich fühle mich doch ziemlich fertig und angespannt. Klar das ich mir einen Timer stelle, damit ich nicht einschlafe und verpenne. Aber das war gar nicht nötig. Ich komme fast 2 min vor dem von mir eingestellten Zeitpunkt wieder ins Alltagsbewußtsein zurück und mache mich auf den Weg. Es sind zwar noch fast 25 min, aber ich weiß nicht, wie lange ich nach Meckenbeuren brauche, immerhin ist Feierabendverkehr und da kann doch manchmal sehr viel los sein. Aber wie schon auf dem Weg nach Hause, ging es mit dem Verkehr und ich komme gute 10 Minuten vor dem vereinbarten Termin bei dem Kosmetikinstitut an. Ich muß erst ein wenig suchen, da es ein wenig unscheinbar neben einer Wirtschaft liegt. Die Tür ist offen und ich trete ein. Die Räumlichkeiten sind sehr geschmackvoll eingerichtet und ich fühle mich auf anhieb wohhl. Die Eigentümerin kommt auch gleich auf mich zu und begrüßt mich. Sie macht einen sehr sympathischen Eindruck auf mich. Sie trägt ein schwarzes Top und einen blauen Jeansrock und Sandaletten mit recht hohen Absätzen. Seufzt, so würde ich auch gerne aussehen. Aber ich bin eben doch ein wenig älter und kann da nicht mithalten. Sie erzählt mir wie das mit dem IPL (Intensified Puls Light) funktioniert und auf was ich alles achten soll. Es kommt auch keine einzige Frage, warum ich als Mann (ich bin nicht en femme dorthin) mir den Bart epilieren lassen möchte. Auch läßt sie mich eine Erklärung unterschreiben, daß ich aufgeklärt wurde und das ich alles auf eigene Gefahr mache. Klar unterschreibe ich und dann geht es auch schon los. Ein Gel wird auf die Haut aufgetragen und als erstes macht sie einen Probeschuß um festzustellen, ob ich den Schmerz aushalte. Der erste Schuß ist nicht sehr schmerzhaft, also noch einer. Der hat schon ein wenig mehr schmerzreize ausgelöst und fühlt sich wie ein leichter kleiner Nadelstich. Also es geht noch mehr und sie dreht die Leistung nach oben. Jetzt ist merk ich doch etwas mehr und denke mir, hoffentlich lohnt sich auch der Aufwand. Es ist jetzt nicht so, daß der Schmerz unerträglich wäre, aber es ist auch kein leichtes Streicheln der Haut. Während der Behandlung merke ich, daß es doch Stellen gibt, die mehr Unbehagen verursachen als Andere. Am stärksten merke ich es am Kiefer und am Kinn. Die Oberlippe finde ich gar nicht so wild, obwohl die Kosmetikerin mich davor warnt, daß es dort erfahrungsgemäß am meisten weh tut. Die ganze Behandlung ist nach ca. 20 min zu Ende und ich wische mir das Ultraschallgel aus dem Gesicht. Ich bekomme noch einen gekühlten Hautroller um die Haut zu kühlen und das Spannungsgefühl etwas zu nehmen. Nach ein paar Minuten bekomme ich den zweiten. Das war also meine erster Termin. Auf der Fahrt nach Hause sehe ich, daß mein Gesicht doch ein wenig gerötet ist, aber das legt sich ziemlich schnell wieder wie ich feststelle. Nachdem ich noch einen kleinen Einkauf erledigt habe und ich wieder zu Hause angekommen bin ist von der Rötung nichts mehr zu sehen.
In zwei Wochen sollten die ersten Ergebnisse der Behandlung sichtbar sein und mein Bartwuchs deutlich nachlassen. Ich bin also sehr gespannt ob das auch so eintritt.
In zwei Wochen sollten die ersten Ergebnisse der Behandlung sichtbar sein und mein Bartwuchs deutlich nachlassen. Ich bin also sehr gespannt ob das auch so eintritt.
Eingestellt von
Michaela Werner
Dienstag, 9. Mai 2006
Ein Samstag im Mai als Frau
Ausgehen in Überlingen
Es ist Samstag Nachmittag und es wird langsam Zeit mich zu richten, damit ich mich rechtzeitig mit Angelika und Mary-Loo in Überlingen treffen kann. Also erst mal schminken und dann passende Klamotten aussuchen. Zum Glück ist es sonnig und auch angenehm warm, so daß ich meine neue erworbene Tunika und weiße Hosen anziehen kann. Als ich dann soweit bin, daß ich ausgehen kann, kommt der Moment, daß ich meine Wohunung verlassen muß und zur Tiefgarage zu meinem Auto. Ich bin sehr aufgeregt und mein Herz pocht wie wild, aber egal, ich muß los. Erst mal an der Haustür hören, ob es im Haus ruhig ist und ich ungesehen durch das Treppenhaus komme. Also schnell raus, die Türe abschliessen und los geht es. Vor der Tür der Tiefgarage angekommen, noch einmal kurz Luft holen, da ich ja nicht weiß und auch nicht abschätzen kann, ob jemand da ist. Tatsächlich kommt mir ein junger Mann mit einem großen Koffer entgegen. Zum Glück kann ich mich in der Tür an ihm so vorbei schlängeln, daß er mich wohl nicht so richtig gesehen hat. Schnell ins Auto und los. Im Auto werde ich wieder ruhiger, da ich mich hier sehr sicher fühle. Ich komme auch ohne Probleme nach Überlingen und finde einen Parkplatz im Parkhaus Post. So, jetzt heißt es erst einmal wieder Mut fassen und sich auf die Strasse wagen. Ich merke dabei sehr schnell, daß ich mit meinen Sandaletten nicht sehr schnell gehen kann und mir Zeit nehmen muß. Die ersten Passanten, die mir entgegen kommen, zeigen keine Reaktion auf mich, was mich in meiner Selbstsicherheit doch etwas bestärkt. Also weiter zu Uferpromenade. Dort angekommen, sehe ich auch schon Mary-Loo, ihre Frau und deren Tochter entgegen kommen. Wir Begrüssen uns und gehen in Richtung des Lokals, wo wir uns mit Angelika treffen wollten. Nach wenigen Metern sind wir dort angekommen und Angelika winkt uns zu. Wir gehen zu ihr und begrüssen sie und setzten uns zu ihr. Die Sonne scheint und es wird ein sehr angenehmer Aufenthalt am See. Gegen Später kommen leider ein paar Wolken auf und es sieht so aus, als ob ein Gewitter los brechen will. Wir beschliessen, zu zahlen und noch ein paar Meter zu gehen. Da ich nicht gerade naß werden möchte, verabschiede ich mich und gehe wieder zu meinem Auto und fahre nach Hause. Der Nachhauseweg ist völlig ruhig. Ich wurde erst wieder nervös, als ich in die Tiefgarage fahre. Zum Glück ist niemand da und auch auf dem Weg in meine Wohnung treffe ich auch niemanden und komme dort wohl behalten an. Ich bin sehr froh, daß ich mich raus getraut habe und das alles so gut lief. Darauf hin beschliesse ich, daß ich am Abend zusammen mit einem guten Freund und einer Freundin nach Lindau mit gehen, natürlich auch en femme.
Der Abend als Frau
Es sind noch zwei Stunden, bis ich mich mit Elmar treffen möchte. Also genügend Zeit sich noch ein wenig zu relaxen und sich für den Abend vorzubereiten. Noch ein kleines Nickerchen, damit ich am Abend fit bin und das Make-Up noch ein wenig auffrischen und schon ist es soweit, daß ich los muß. Wieder wird es mir ein wenig flau im Magen, da es doch sehr ungewohnt ist für mich als Frau meine Wohnung zu verlassen. Ich habe mich entschieden die gleiche Tunika wie am Nachmittag anzuziehen, dazu einen beigen Jeansrock und dazu passende Mokkasins. Also bevor ich meine Wohnung verlasse, das gleiche Spiel wie schon am Nachmittag. Erst mal hören ob niemand im Haus ist und dann los. Es ist das erste Mal, daß ich bei strahlenden Sonnenschein, den Weg zu Elmar als Frau mache. Ich bin gespannt was er sagen wird. Ich gehe durchs Haus und ich begegne wie so oft, niemanden. Das ist eben der Vorteil eines Wohnblocks, wo man sehr annonym leben kann. Ich weiß von den meisten Mitbewohnern noch nicht mal deren Name, oder weiß ob der oder diejenige die ich manchmal im Treppenhaus begegne dort wohnen oder nur zu besuch sind. Ich gehe also die Strasse hinunter und biege dann unten an der Kreuzung ab. Ein Autofahrer schaut sich sogar nach mir um, liegt es vielleicht daran, daß er den Mann erkennt oder bin ich vielleicht doch sogar ein wenig attraktiv? Egal, ich komme gut bei Elmar an und seine Reaktion ist sehr positiv. Ich bin sehr gespannt, wie die Reaktion der Anett auf mich sein wird, da sie nicht weiß, daß ich mitkommen werde und natürlich nicht, daß ich als Frau mitkomme. Nach ein paar Minuten klingelt es und wir gehen runter zu ihr. Sie sieht uns beide und begrüßt Elmar, mich würdigt sie keines Blickes. Ich begrüsse sie, aber immer noch keine Reaktion, erst als Elmar ihr klar macht, wer ich bin und ich noch einmal ein paar Worte sage, wird ihr klar, wen sie vor sich hat. Klasse, denke ich, wenn mich jemand Bekanntes nicht erkennt, dann die vielen Aussenstehenden erst recht nicht und ich fühle mich plötzlich unheimlich sicher. Wir fahren also nach Lindau und quatschen ein wenig, nicht nur über mich sondern auch über anderes. In Lindau müssen wir ein paar Meter zu Fuß gehen und die Passanten die uns entgegen kommen, zeigen wieder keine Reaktion auf mich. Klar wir sind zu dritt, zwei Frauen und ein Kerl. In der Bar wo wir hin wollten, finden wir einen schönen schummrigen Platz und der Abend wird ein voller Erfolg. Gegen Später, kommt noch ein Bekannter von Elmar, der mich auch schon mal vor ein paar Jahren kennen gelernt hat, an den Tisch und er merkt auch nicht, daß sich unter der Schminke und der Auffmachung ein männlicher Körper befindet. Als wir es sagten, war er ganz ungläubig. Schön das ich anscheinend ein ganz passables Passing habe, denke ich. Gut es ist ziemlich dunkel, mal sehen wie es nachher im Bowlingcenter aussieht. Denn wir haben uns entschieden in Friedrichshafen ins Seaside Bowling zu gehen. Dort ist es einiges heller, als in Lindau und wir nehmen einen Platz ein, der nicht unbedingt von allen Seiten einsehbar ist, aber ich fühle mich sehr entspannt und wohl. Das mag vielleicht auch daran liegen, daß ich doch ein paar Pils getrunken hatte. Wir bestellen noch was zu trinken und ich denke mir, die Bedienung schaut so komisch, ob sie was ahnt? Egal, ich darf das und es ist nicht verboten. Langsam macht sich jedoch die Natur bemerkbar und ich müßte mal auf die Toillette. Zum Glück geht es Anett ähnlich und wir gehen zusammen dorthin. Im Bowling ist nicht sehr viel los und wir begegnen nur ein zwei anderen Besuchern auf dem Weg dorthin und die merken nichts. Wir gehen nach dem kleinen Geschäft wieder zurück zu unserem Platz. Es ist 01:30 Uhr und wir beschliessen nach Hause zu gehen. Anett fährt mich noch bis zu meiner Haustür und ich verabschiede mich und bedanke mich für den schönen Abend. Im Treppenhaus kommt mir auch niemand entgegen und ich komme überglücklich in meiner Wohnung an. Ich fühle mich Großartig. Mir ist klar, daß ich in Zukunft öfters als Frau ausgehen werde und das so oft wie möglich. Der Abend war einer der schönsten Abende, die ich jemals hatte.
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Michaela Werner
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