Donnerstag, 25. Juni 2015

Test mit Snapchat

Ich habe schon recht lange einen Account bei Snapchat, aber irgendwie hat sich mir diese Plattform noch nicht erschlossen. Ich habe aber dennoch mal wieder die App auf meinen Rechner geladen und probiere es einfach mal wieder aus. Wer von euch auch Snapchat nutzt, kann sich gerne mit mir verbinden und dann Fotos teilen. Was du hier siehst, ist mein Snapcode, mit dem du mich auf Snapchat ganz leicht adden kannst. Mein Nutzername lautet michaela-we.

Snapcode von Snapchat für michaela-we

Wie sind eure Erfahrungen mit Snapchat? Wie oft nutzt ihr es und welche Art von Fotos teilt ihr mit euren Freunden? Bitte schreibt mir eure Erfahrungen und Meinungen zu Snapchat in die Kommentare.

Montag, 15. Juni 2015

Beim Barcamp Bodensee in Konstanz

Über den Rhein
Am Samstag und am Sonntag fand das Barcamp Bodensee in den Räumen der Fachhochshule Konstanz statt. Ich hatte eigentlich geplant gehabt, erst am Sonntag dort hin zu gehen, weil am Abend unser Stammtisch, der Transgender Euregio Treff an der Reihe war und ich am Samstag meine Mutter im Krankenhaus besuchen wollte. Als ich aber während des Zeppelinfluges erfahren habe, daß nur am Samstag Andrea vom Marketing der Deutschen Zeppelin Reederei, zusammen mit einem erfahren Zeppelinpiloten, mit von der Partie des Barcamps sein würden, habe ich meine Planung umgestellt und bin Samstags nach Konstanz gefahren. 

Vorstellungsrunde
Da zur gleichen Zeit, wie zum Barcamp auch der große Nachtflohmarkt in Konstanz stattfinden sollte, gestaltete sich die Parkplatzsuche am Samstagvormittag etwas schwierig. Ich habe mich nach einer halben Stunde ergebnisloser Suche auf der Seite des Rheins, auf der auch die FH liegt dazu entschieden, auf der anderen Rheinseite zu parken und über die Fußgängerbrücke über den Rhein zu gehen. Ich habe ohne Problem im Parkhaus Benediktinerplatz einen Parkplatz gefunden und ich war dann auch in wenigen Minuten auf der anderen Seite an der FH. Jetzt mußte ich nur noch das richtige Gebäude finden. Ich bin dort erst mal die Strassen entlang gegangen und war auf der Suche nach dem Gebäude F, in dem das Barcamp meiner Information nach stattfinden sollte. Während ich so durch die Strassen lief und das Gebäude suchte, sah ich zum Glück ein paar Meter entfernt Christine, die gerade aus ihrem Auto ausstieg und die, wie ich vermutete, den Weg kennen würde. Wie sich heraus stellte, kannte sie tatsächlich den Weg und ich glaube, ohne sie, hätte ich das Gebäude nicht gefunden.

Anstellen zur Vorstellung der Sessions
Das Barcamp begann wie üblich mit der Vorstellungsrunde und anschliessen, mit der Vorstellung der Sessions, die die einzelnen Teilnehmer anzubieten hatten. Eine der Sessions sollte dann auch eine über den Zeppelin werden. Klar, wegen dieser Session bin ich extra schon am Samstag nach Konstanz gefahren und diese wollte ich nicht verpassen. Sie wurde nach dem Mittagessen eingeplant. Vor dem Mittagessen, fanden einige interessante Sessions statt. Ich habe also bei einer Session über Instagram und über Programmierung teilgenommen.

Nahrung für Geist und Smartphone
Zu Mittag gab es Reis, irgendwas mit Huhn und Soße und Broccoli und leckeren Nachtisch. Für Getränke war auch gesorgt. Nach dem Mittagessen war dann die Session mit dem Zeppelin dran und ich war sehr gespannt, was Fritz, einer der Piloten der Deutschen Zeppelin Reederei, zu berichten hatte. Er ist, glaube ich, der Pilot, der am längsten bei der Zeppelin Reederei dabei ist und damals auch den ersten Zeppelin NT geflogen hat. Er hatte sehr viel spannende und interessante Geschichten zu erzählen und klar, daß hierbei eine dreiviertel Stunde viel zu kurz war. Wir konnten hier nur ansatzweise erfahren, was es alles für spannende Geschichten rund um den Zeppelin gibt, dann er fliegt nicht nur Touristen über den Bodensee, sondern führt auch Sondermissionen durch. Auch über die Entwicklungen bzgl. von Luftschiffen, konnte der Pilot so einiges erzählen, was wahrscheinlich so noch niemals in der Zeitung stand oder sonst irgendwie veröffentlicht wurde. Ich finde Zeppeline ja sehr spannend und wenn man in der Zeppelinstadt geboren wurde und aufgewachsen ist, ist das wahrscheinlich fast unvermeidlich.

Programmierer Wunderland
Nach der Zeppelinsession habe ich mir noch zwei weitere Sessions angeschaut, bevor ich mich auf den Heimweg gemacht habe, denn ich wollte spätestens um 19.00 Uhr in Markdorf sein und wenn möglich mich zuvor noch mal ganz kurz hin legen und entspannen, denn ich fühlte mich nicht richtig fit. Ich hatte schon seit Freitag Halsweh und am Samstag habe ich den ganzen Tag GeloRevoice Halstabletten gelutscht, damit die Halsschmerzen wenigstens halbwegs erträglich waren. Demenstprechend klang meine Stimme sehr dunkel und angekratzt. Wahrscheinlich habe ich mich bei dem schönen Wetter erkältet, weil ich gelegentlich, das Gebläse mit der kühlen Luft aus der Klimaanlage auf mich gestellt habe,  wenn ich verschwitzt ins Auto gestiegen bin. 

Das Barcamp war sehr schön und ich fand es sehr schade, daß ich nur an einem Tag daran teilnehmen konnte. Wenn alles so klappt, wie vorgesehen, sollte das nächste Barcamp Bodensee im nächsten Jahr, wieder in Friedrichshafen stattfinden und ich hoffe, es fällt dann nicht wieder auf den Samstag, an dem auch unser Transgender Euregio Treff stattfindet, denn gerade am Abend, wenn man sich einfach so unterhalten kann, hat man die Gelegenheit sich kennen zu lernen. Das ist meiner Meinung nach auch das, was so ein Barcamp auszeichnet, man kann sehr interessante und sympathische Menschen kennenlernen. Das ist auch der Hauptgrund, weshalb ich ein Barcamp und ähnliche Veranstaltungen besuche, nette Gespräche mit netten Menschen.

Der Zeppelinflug - das erste Mal in der Luft

Wie ihr vielleicht in einem meiner letzten Beiträge gelesen habt, habe ich bei der Blogparade "Faszination Zeppelin" mitgemacht, die anlässlich des Barcamp Bodensees ausgelobt wurde. Die Blogparade hatte einen recht straffen Zeitplan und die Bekanngabe der Gewinnerinnen und Gewinner, fand erst am Donnerstag letzter Woche per Mail statt. Wenn ihr mir auf Twittter, Instagram oder YouTube folgt, habt ihr sicher schon mitbekommen, daß ich eine der Gewinnerinnen war. Ich habe kurz vor 11.00 Uhr am Donnerstag von meinem Gewinn erfahren und war über die Nachricht sehr sehr glücklich. Es ist ja doch eine seltene Angelegenheit, daß ich mal was gewinne und dann noch einen Flug, daß ist schon was. Ich habe dann am Donnerstag noch schnell einen Tag Gleitzeit bei meinem Abteilungsleiter beantragt, was zum Glück ohne Probleme genehmigt wurde.

Am Freitag trafen wir uns um 11.30 Uhr im Zeppelin Hangar, wo es zuerst einen kleinen Sektempfang auf der Terrasse des Restaurants gab. Andrea vom Marketing und Herr Brandt, der Geschäftsführer der Deutschen Zeppelin Reederei, begrüssten uns und wir hatten die Gelegenheit sich ein wenig kennenzulernen. Es war das erste Mal, daß die Zeppelin Reederei etwas mit Bloggerinnen und Bloggern zusammen gemacht hat und wie sich heraus stellte, scheint es hier ein sehr großes Potential zu geben.

Eine der Gewinnerinnen, kam leider etwas verspätet an, da sie vom westlichen Ende des Bodensees anreisen mußte und es gerade zu der Zeit eine Vollsperrung der Bundesstrasse bei Meersburg gab, weil dort ein schwerer Verkehrsunfall passiert war. Vor dem Flug mit dem Zeppelin, gab es noch einen kurzen Film über die Geschichte und die Besonderheiten des Zeppelins und gerade als der Film lief, hat die letzte von uns, es geschafft zu uns zu stossen. Sie kam gerade rechtzeitig, denn nur wenige Minuten nach ihrer Ankunft, durften wir auch schon in den Shuttlebus steigen und zum Landeplatz des Zeppelins fahren.

Es ist beeindruckend finde ich, wenn man unter dem Zeppelin steht und er gerade am Landeanflug ist. Der Passagierwechsel geschieht fliegend, was heißt, es steigen zuerst zwei Passagiere aus und danach steigen zwei Passagiere ein. Dies wird gemacht, damit das Gewicht des Zeppelins nicht zu leicht wird, sondern ungefähr gleich bleibt. Während des Passagierwechsels laufen die Motoren und das ganze Wechsel geht sehr schnell vonstatten. Nachdem wir alle unseren Platz gefunden haben und uns angeschnallt haben, startete auch schon der Zeppelin und erhob sich in die Lüfte. Dabei waren die Motren gut zu hören und waren wie ich finde auch ganz schön laut. Sie waren nach oben gerichtet, so daß sich der Zeppelin fast senkrecht nach oben bewegte. Nach einigen Metern Höhe, ich weiß nicht wie viel Meter, schwenkten die Propeller in die Horizontale und die Motorengeräusche wurden weniger und die Lautstärke der Motoren wurde sehr viel weniger und wir begannen uns fortzubewegen. Der Flug war auf eine halbe Stunde angesetzt und war ein Rundflug über Friedrichshafen.

Nach der Startphase, durften wir uns abschnallen und wir durften uns in der Kabine des Zeppelins frei bewegen, was die Meisten der Passagiere, insbesondere wir Bloggerinnen und Blogger auch ausgiebig nutzten. Ich habe währende der meisten Zeit des Flugs eine meiner Videokameras laufen gehabt und sie so am Fenster platziert, daß sie dort den Flug und die Landschaft aufnehmen konnte. Die anderen Passagiere genossen entweder den Flug, aber die meisten waren von uns waren doch ziemlich stark damit beschäftigt, dieses Erlebnis in Film und Foto festzuhalten. Ich habe versucht, hier einen guten Kompromiss zu finden, einerseits schöne Fotos zu machen und andererseits, den Flug zu geniessen.

Für mich war es das erste Mal das ich geflogen bin und ich hatte zu keiner Zeit, daß Gefühl, daß ich mich vor dem Fliegen fürchtete. Ich empfand das sanfte dahingleiten als ein aufregendes und spannendes Abenteuer, aber ein Abenteuer, das kalkulierbar ist und das Spaß macht. Immerhin kann so ein Zeppelin nicht ohne weiteres abstürzen. Selbst wenn alle Motoren auf einmal ausfallen würden, würde der Zeppelin dann nur langsam nach unten schweben, denn der Zeppelin ist ein ganz klein wenig schwerer wie Luft, so daß er die Motorkraft braucht, um fliegen zu können. Er würde aber auch nicht wie ein Stein vom Himmel fallen, denn das unbrennbare Helium in seinem Rumpf sorgt für genügend Auftrieb, so das er ganz langsam nach unten sinken würde.

Wie ihr euch vorstellen könnt, war die halbe Stunde Flug viel zu schnell vorbei und der Zeppelin begann wieder in Richtung Flughafen zu fliegen und zu landen. So schnell, wie er gestartet ist, so schnell ging auch das Landemanöver vor sich. Am Boden angekommen, durften wieder zwei Passagiere aussteigen und zwei neue Passagiere einsteigen und ehe ich es versah, erhob sich der Zeppelin wieder und unsere Gruppe saß wieder im Shuttlebus und fuhr zum Zeppelin Hangar. Dort bekamen alle die an dem Flug teilgenommen haben ein Glas Sekt oder Orangensaft und eine Urkunde mit der Bestätigung, daß man an einem Zeppelinflug teilgenommen hat. Ich finde diese Art von Urkunde ganz nett, denn ich befürchte, daß ich nicht wieder so schnell das Vergnügen haben werde mit einem Zeppelin fliegen zu können. Wenn es mir möglich ist, werde ich aber so bald wie möglich nochmal fliegen und wenn es geht, auch länger. Die längsten Rundflüge die angeboten werden dauern zwei Stunden.

Nach dem Flug des Zeppelins, durften wir Gewinnerinnen und Gewinner in den Räumen von Zeppelin einen Film des Marketings anschauen, in dem ein paar Leitungen der Firma und des Luftschiffes gezeigt wurden. Es war ein sehr interessanter Film, wie ich finde. Es wurde unter anderem über das Geschäft von Zeppelin mit Good Year berichtet. Good Year hat drei Zeppeline gekauft, die bis 2017 in den USA als Werbeträger der Firma Good Year dienen sollen. Good Year ist ja auch schon lange im Besitz von Zeppelinen und die Beziehungen von Good Year und Zeppelin gehen bis in die 1930er Jahre zurück. Good Year hat damals auch die größten Zeppeline gebaut, die bis jetzt jemals gebaut wurden. Dabei handelte es sich um fliegende Flugzeugträger, die zur Küstenwacht eingesetzt wurden.

Nach dem kurzen Film und ein paar weiteren spannenden Informationen, durften wir anschliessend noch den Zeppelinhangar besichtigen. Der Hangar ist die größte freischwebende Halle Süddeutschlands und in ihr finden zwei Zeppeline platz. Zur Zeit gibt es Weltweit nur drei Zeppeline und wir hatten das Glück, zwei davon fliegen sehen zu können. Der dritte Zeppelin fliegt in den USA und gehört Good Year. In der Halle stand ein in den Farben Good Years bemaltes Zeppelincockpit und war zum Versand bereit. Wie gesagt, bis 2017 sollen noch zwei Zeppeline in den USA in Betrieb genommen werden. Wenn jemand einen Zeppelin kaufen möchte, so kann er das sicher gerne tun. Ein Zeppelin kostet in der Anschaffung EUR 15 Mio. Darin enthalten ist auch die Ausbildung der Piloten an der Zeppelin Flugschule in Friedrichshafen. Ich finde, der Preis ist im Vergleich zu anderen Fluggeräten ganz akzeptabel und das was man mit so einem Zeppelin alles machen kann, im Vergleich zu Flugzeugen oder Helikoptern ist sicher seinen Preis wert. Ich denke hier insbesondere an die Forschung. Immerhin gibt es einige Flugzeuge, die speziell zu Forschungszwecke angeschafft wurden und betrieben werden und je nach Forschungsgebiet, glaube ich, wäre hier ein Zeppelin, die optimale Plattform.

Über den Zeppelinflug habe ich auch ein kurzes Video produziert:


Vlog 12.06.2015 - Zeppelinflug auf dem YouTube-Kanal von Michaela

Was haltet ihr von einem Zeppelin? Würdet ihr auch gerne mal mitfliegen und was haltet ihr von einem Zeppelin als Träger von Forschungsgeräten? Bitte schreibt mir eure Meinung in die Kommentare.

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Sonntag, 7. Juni 2015

Beim Deutschen evangelischen Kirchentag in Stuttgart (MW #171)

 Letztes Jahr schon, wurde an mich die Frage heran getragen, ob ich mir zutrauen würde, bei einer Veranstaltung beim Deutschen evangelischen Kirchentag mitzuwirken, sie hieß "Was ist der Mensch - Geschlecht ist Vielfalt". Ich habe mich damals kurzer Hand dazu entschlossen mitzumachen, auch wenn ich meine Bedenken dabei hatte. Immerhin, hatte ich keine Erfahrung, was das Vortragen vor einem größeren Publikum betrifft. Als Kind mußte ich mal in einer Schulaufführung der Weihnachtsgeschichte eine Hauptrolle spielen, obwohl ich mich damals nicht für diese Rolle beworben hatte., meinte meine Lehrerin damals, daß ich wohl geeignet sei, diese Rolle zu spielen. Im Vorfeld der Aufführung gab es einige Proben und ich beherrschte den Text einwandfrei, sogar den von all meinen Mitspielerinnen. Als ich dann aber vor den Eltern meiner Mitschülerinnen und Mitschülern, meine Rolle spielen sollte, brachte ich vor lauter Aufregung und Angst kaum ein Wort heraus. Ich hatte damals so viel Lampenfieber, daß ich mich an den Text, den ich einen Tag zuvor noch perfekt auswendig gewußt hatte, nicht mehr erinnern konnte. Er war einfach weg. 

Auch später in meiner Schulzeit, hatte ich Angst vor der Klasse etwas an die Tafel schreiben zu müssen. Mir war es unangenehm  im Mittelpunkt zu stehen und ich habe mich peinlich berührt gefühlt, wenn ich dies denn mal mußte. Während des Studiums, mußte ich bei zwei Seiminare, das vortragen, was ich erarbeitet hatte. Ich habe mich damals eines kleinen Tricks bedient. Ich habe mir alles was ich sagen wollte auf Karteikarten geschrieben und so hatte ich währende meines Vortrages, etwas in der Hand, an dem ich mich buchstäblich festhalten konnte. Ich war damals natürlich auch sehr aufgeregt, aber ich hatte das Gefühl, daß ich nicht so aufgeregt war, wie damals in der Grundschule.

Am Samstag, war es dann endlich so weit, daß ich in einem Impulsvortrag etwas über geschlechtliche Selbstbestimmung sagen sollte. Ich habe mir schon ein paar Wochen zuvor überlegt, wie ich meinen Vortrag gestalten wollte und was ich ansprechen wollte. Da es sich um einen Impulsvortrag handeln sollte, was nach meinem Verständnis ein Vortrag sein sollte, der frei und impulsiv aus der Situation heraus vorgetragen werden sollte, habe ich mir die Arbeit erspart, den Vortrag schriftlich auszuarbeiten (Wie ich gerade lese, irre ich mich da, aber nun gut). Ein Vortrag, der frei gesprochen wird, wirkt oftmals lebendiger und authentischer, als wenn man ihn abliest, falls die Rednerin, das mit dem frei Vortragen beherrscht. Ausserdem war ich zu faul, mir die Arbeit zu machen, meine Rede schriftlich auszuarbeiten, so daß ich es darauf ankommen ließ und hoffte, daß mir während den 10 bis 15 Minuten des Vortrages, die richtigen Worte einfallen würden. 

Meine Vorrednerin, Frau Dr. Eske Wollrad, hatte das Thema "Nicht männlich und weiblich - von Engeln und Intersexuellen". Als ich sah, daß sie mit einem ausgearbeiteten Papier auf die Bühne ging, bekam ich Zweifel, ob meine Idee, des freien Vortragens so gut gewesen ist, aber zu dem Zeitpunkt war es schon zu spät. Ich mußte jetzt das beste daraus machen und hoffen, daß ich während meines Teils, etwas sinnvolles heraus bringen würde. Als ich den Vortrag von Frau Wollrad hörte, dachte ich mir, daß es vielleicht doch ganz gut war, mich auf das Experiment einzulassen, denn so konnte ich ein Thema, ihres Vortrages aufgreifen und in meinem Impulsvortrag weiterführen. Sie kam zu dem Schluß, daß es nicht nur zwei Geschlechter gibt, sondern ganz viele Geschlechter, zwischen Mann und Frau und das war, wie ich finde, ein guter Anknüpfungspunkt.

Nach etwas mehr als 15 Minuten, war Frau Wollrad mit ihrem Vortrag fertig und ich mußte auf die Bühne ans Rednerpult. Da ich in der ersten Reihe saß, habe ich gar nicht so mitbekommen, daß der Gemeindesaal der St. Michael Gemeinde voll war und manche der Zuhörerinnen und Zuhörer schon auf dem Boden sassen. Zu Beginn meines Vortrages, habe ich erst mal kurz darauf hingewiesen, daß Vortragen für mich eine neue Erfahrung sei und ich hoffe, daß ich das zur Zufriedenheit, der Anwesenden hin bekommen werde und dann begann ich, etwas über geschlechtliche Selbstbestimmung zu sagen. Während des Vortrages sah ich, daß gelegentlich einzelne Zuhörerinnen und Zuhörer, den anwesenden Pfadfinderinnen bzw. Pfadfindern ein Zeichen gaben, um eine Karteikarte, zu bekommen, auf denen sie ihre Fragen und Anmerkungen  aufschreiben konnten, die dann an die Anwältinnen der Zuschauer weiter gereicht wurden. Mich verunsicherte dies ein wenig und ich hatte das Gefühl, daß ich wohl etwas falsch machen würde.

Mein Vortrag ging ziemlich genau bis zu dem Zeitpunkt, wie es vorgesehen war und ich hatte das Gefühl, nicht kompletten Blödsinn erzählt zu haben, aber auch das Gefühl, daß ich es hätte besser machen können und sicher irgendeinen wichtigen Punkt vergessen hätte, den ich ansprechen wollte. Auch hatte ich das Gefühl, daß ich zu viele "Ähs" mit dring gehabt hatte, aber als es halb vier war, dachte ich, daß ich genug gesagt habe und ich alle Punkte angebracht hatte, die ich vortragen wollte. Ich war froh, daß ich diesen Vortrag hinter mich gebracht hatte und beendete ihn kurzer Hand und setzte mich dann wieder auf meinen Platz in der ersten Reihe.

Nach den beiden Impulsvorträgen sang der Chor Querubim und danach begann die Podiumsdiskussion, an der ich auch beteiligt war. Wir waren vier Personen und ein Moderator auf der Bühne und jetzt ging es darum, die Fragen, die während den Impulsvorträgen von den Pfadfindern eingesammelt wurde und an die Anwältinnen des Publikums weiter gereicht wurden, zu beantworten. Bei der Podiumsdiskussion fühlte ich mich weniger angespannt als bei dem Vortrag, da ich nicht so daß Gefühl hatte, daß ich im Mittelpunkt stehen würde. Die Podiumsdiskussion wurde noch einmal durch eine Gesangseinlage durch den Chor unterbrochen und ging insgesamt eineinhalb Stunden und endete wie vorgesehen ziemlich genau um 17.00 Uhr. Während der Podiumsdiskussion dünnte sich das Publikum immer mehr aus. Entweder lag es daran, daß es manchen zu warm war, sie sich vielleicht etwas anderes von der Diskussion erhofft hatten oder sie zu einer anderen Veranstaltung wollten, die zeiltich mit der unsrigen kollidierte.

Nach der Veranstaltung hatte ich noch die Gelegenheit, mit ein paar der Zuschauerinnen bzw. Zuschauer zu sprechen und ich war sehr überrascht, daß diejenigen, die mich ansprachen, mir eine positive Rückmeldung bezüglich meines Auftretens gaben. Natürlich hat mich das sehr gefreut und hat gut getan, hat mir aber auch wieder gezeigt, daß die Eigenwahrnehmung bei Vorträgen und Präsentationen oftmals sehr viel kritischer ist, als die Wahrnehmung durch das Publikum.

Für mich war die Veranstaltung eine neue Erfahrung und das nicht nur, wegen meiner Vorträge und der Mitwirkung an der Podiumsdiskussion, sondern auch, weil die Atmosphäre im Regenbogenzentrum beim Kirchentag eine sehr herzliche und offen Atmosphäre war. Ich hatte hier das Gefühl, daß die Menschen sich gegenseitig freundlich und mit Respekt begegneten. Mich hat diese Offenheit und Freundlichkeit ein wenig an die re:publica erinnert, wo ich sonst, auch dieses Gefühl habe, dort allerdings noch etwas mehr, da ich auf der re:publica ja 3 Tage bin und nicht nur wenige Stunden.

Nach ein paar Gesprächen und einem Kaffee zur Stärkung bin ich dann wieder nach Hause gefahren. Vielleicht hätte ich die Chance ergreifen sollen, mich mehr auf den Kirchentag einzulassen, als wie ich es getan habe, immerhin hatte ich eine Eintrittskarte für den gesamten Kirchentag, aber warum ich dies nicht gemacht habe, kann ich vielleicht mal in einem anderen Blogbeitrag schreiben.

Zu dem Beitrag habe ich auch eine neue Podcastfolge aufgenommen:



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Gibt es ein Bedauern nach der Transition?

In zwei Facebook Gruppen, wurde letztens über eine Frage diskutiert, nämlich, wie das Verfahren aussieht, wenn man eine Vornamen- und/oder Personenstandsänderung hinter sich hat und wieder zurück möchte. Ich möchte hier nichts über die rechtlichen Gegebenheiten schreiben, denn dazu kenne ich mich zu wenig aus, aber ich möchte hier gerne ein paar Gedanken dazu aufschreiben.

Warum kann es sein, daß jemand, die schon rechtlich gesehen ihren Namen und ihren Personenstand geändert hat und/oder vielleicht sogar schon einige Schritte in Richtung Geschlechtsangleichung getan hat, dies wieder rückgängig machen möchte? Ich denke, da gibt es viele Gründe, die jemand dazu veranlassen kann, dieses in Erwägung zu ziehen, dies könnten unter anderem folgende sein:
  • Ablehnung durch das familiäre und soziale Umfeld
  • Die Transition wurde erst im fortgeschrittenen Alter begonnen
  • Körperliche Gegebenheiten, die die Akzeptanz in der anderen Rolle erschweren
  • unrealistische Erwartungen an die Transition
  • Das Ergebnis der Geschlechtsangleichung entspricht nicht den Erwartungen
  • schwere psychische Störungen, die in keinem Zusammenhang mit der Transsexualtiät stehen
Die Ablehnung duch das familiäre und soziale Umfeld ist, sicherlich ein Punkt der bei jeder anders auftritt bzw. auch verarbeitet wird. Manche der transidenten Frauen, die ich kenne (Ich kenne leider nur sehr wenige Transmänner), ist dies sicherlich ein Punkt, der bei der einen oder anderen mal dazu geführt hat, sich zu fragen, warum mache ich das alles, wenn ich am Ende von allen abgelehnt werde und alleine da stehe? Manche Menschen brauchen sehr viel Nähe, andere weniger und Menschen, die viel Nähe zu ihren Mitmenschen benötigen, leiden wahrscheinlich auch am meisten unter Ablehnung und Diskriminierung. Gerade wenn der Wunsch nach einer/einem Partnerin/Partner sehr hoch ist und dieser Wunsch nicht in Erfüllung geht, weil die potentiellen Partnerinnen/Partner einen ablehnen, weil man in deren Augen, keine richtige Frau bzw. richtiger Mann ist, kann man sich schon mal fragen, hat sich das alles gelohnt oder lohnt es sich noch? Wäre ich in der alten Rolle vielleicht besser dran oder werde ich dann aus den gleichen Gründen abgelehnt, aber die Ablehnung würde nicht sofort beim Kennenlernen passieren?

Die nächsten vier Punkte haben eine gewisse inneren Zusammenhang, wie ich finde. Je nach körperlichen Gegebenheiten und Alter, können die Ergebnisse der Transition, also der Gabe von Hormonen und den sonstigen geschlechtsangleichenden Schritten, nicht zu dem Ergebnis führen, das man sich davon erhofft hat. Klar, man kann sich die Brüste vergrössern lassen, die geschlechtsangleichende Operation durchführen lassen, die Haare im Gesicht entfernen lassen, sich eventuell Haare verpflanzen lassen um kahle Stellen zu bedecken und schließlich sogar sogenannte gesichtsfeminisierende Operationen durchfühen lassen und dennoch kann es sein, daß die Person, obwohl sie von den meisten Menschen als sehr weiblich angesehen wird, sich selbst immer noch ablehnt und mit sich unzufrieden ist. Bei solchen Personen, habe ich immer das Gefühl, daß diese Personen noch andere Probleme haben, als die Transidentität. Gerade hier würde meiner Meinung nach eine Psychotherapie helfen, damit sie mit sich ins Reine gelangen können. Ich glaube, daß sie, egal wieviele Operationen, sie durchführen lassen würden, sie nie mit sich zufrieden sind. Das liegt wahrscheinlich an den Vorstellungen zusammen, was sie über das Aussehen von Frauen haben und wie eine Frau auszusehen hat. Oftmals haben diese Personen, die Vorstellung, eine Frau ist nur dann eine Frau, wenn sie aussieht wie ein Modell und wenn sie es selbst nicht schaffen so auszusehen, sie keine Frau sein können und nicht akzeptiert werden würden. Mir tun diese Menschen immer leid, denn Frauen sind so vielfältig in ihrem Aussehen und ihrem Auftreten, daß man sich selbst das Leben unnötig schwer macht, wenn man versucht, dem allgemein gültigen Schönheitsideal nachzujagen. Nur die wenigsten Frauen schaffen es, dieses Ideal zu erreichen und für Transfrauen ist es noch schwerer, da bei den meisten die körperlichen Gegebenheiten ein Gelingen verhindern. Ich erlebe, daß auch CIS-Frauen (CIS ist das Gegenteil von Trans), die nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen, Aufmerksamkeit auf sich ziehen und ihnen eventuell ihr Frau sein angezweifelt wird. Gerade wenn eine Frau groß und kräftig ist.

Ich denke, daß die meisten Menschen etwas haben, daß sie an sich ändern würden, wenn sie dies könnten. Es ist nur die Frage, wie sehr leide ich darunter und wie sehr mache ich mein Äusseres davon abhängig, daß ich zufrieden bin. Ich für mein Teil, bin ganz zufrieden, mit meinem Äusseren. Das heißt nicht, daß ich nicht gerne, das eine oder andere ändern lassen würde, aber ich versuche, mit dem was ist, zufrieden zu sein. Zumindest kann ich dies jetzt tun, nachdem ich einen Stand erreicht habe, der für mich richtig ist.

Wenn neben den allgemeinen körperlichen Unzulänglichkeiten, noch eine geschlechtsangleichende Operation dazu kommt, nach der man eventuell ständig Schmerzen hat, inkontinent ist, ständig zum Arzt muß oder keinen Spaß mehr beim Sex empfinden kann, dann ist das sicherlich sehr belastend und ich kann das Bedauern über die Transition verstehen. Wenn etwas medizinisch schief gelaufen ist, dann kann man immer noch versuchen, das Beste daraus zu machen, in dem man sich in die Hände eines Chirurgen begibt, der es versteht, solche Probleme zu beheben. In wie weit da Hilfe möglich ist, hängt wahrscheinlich vom Einzelfall ab.

Zu den psychischen Störungen kann und möchte ich nichts schreiben, denn dabei kenne ich mich nicht aus. Ich weiß nur, daß es psychische Störungen gibt, bei denen die Person glaubt, transsexuell zu sein, dies aber nicht ist. Gute Gutachter und Psychotherapeuten sollten dieses erkennen können.

Was kann man tun um so etwas, wie eine Rückabwicklung der Transition zu verhindern? Ich glaube, das Beste, das man hier tun könnte, ist, die Hürden für eine Vornamensänderung bzw. Personenstandsänderung zu verringern. Ich bin der festen Überzeugung, daß sich Niemand leichtfertig, der Gefahr von Ausgrenzung, Diskriminierung und Arbeitslosigkeit aussetzt, um seinen Namen und seine Geschlechtsrolle zu wechseln, die ihr auf Grund der körperlichen Merkmale bei der Geburt zugeschrieben wurden. Die transidenten Menschen, die ich bis jetzt kennengelernt habe, haben sich diesen Schritt vorher lange und gut überlegt und ich kenne auch einige, die sind für sich zum Schluß gekommen, diesen Schritt nicht zu wagen, eben aus einem der oben genannten Punkte. Diese leben nur gelegentlich in der weiblichen Rolle und die anderen, die ich kenne, bereuen es nicht. Aber selbst wenn man die Hürden hoch setzen würde, also noch höher als jetzt, liese sich nicht verhindern, daß es Menschen geben wird, die ihren Rollenwechsel wieder rückgängig machen würden, aber mit der Gefahr muß man glaube ich als Gesellschaft leben. Dafür, daß vielleicht nur 1 bis 2 % derjenigen, die einen Rollenwechsel durchgeführt haben, diesen danach wieder rückgängig machen lassen, 98% der Andern, deswegen unnötigen Schickanen auszusetzen, ist meiner Meinung nach eine übertriebene Vorsicht und führt zu vielfachen Leid und ist einer modernen Gesellschaft unwürdig.

Was haltet ihr davon? Kennt ihr jemanden, der/die den Weg wieder zurück in das Geburtsgeschlecht angetreten ist? Wie kann man verhindern, daß dies passiert?  Schreibt mir bitte eure Meinung in die Kommentare zu dem Artikel hier.