Freitag, 30. Oktober 2009

Das Warten hat ein Ende

Hormongel Gynokadin Dosiergel
Hormongel
Ursprünglich hochgeladen von Michaela-W

Anfang der Woche war ich ziemlich nervös und ein wenig ratlos. Seit fast 3 Jahren nehme ich ja weiblich Hormone. Diese Hormone, muß ich regelmässig nehmen und kann sie auch nicht so von heute auf Morgen absetzen, was ich auch nicht möchte. Aber wie alles im Leben, geht dies mal zur Neige und so war es auch mit meinem Vorrat an diesen Medikamenten (hier im Bild). Also habe ich rechtzeitig einen kleinen Brief an meinen behandelnden Endokrinologen geschrieben, mit der Bitte, mir doch ein entsprechendes Rezept auszustellen. Als ich nach einer Woche immer noch keinen Brief von der Neuroendokrinologischen Ambulanz des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie aus München in meinem Briefkasten vergefunden habe, habe ich dort mal angerufen. Die Sekretärin des Professors hat mir dann gesagt, daß der Brief schon längst abgeschickt wurde und das er bei einem privaten Postdienst aufgegeben wurde und das dauere eben sehr viel länger, als mit der Post. Am Mittwoch war es dann endlich so weit und ich konnte das lang ersehnte Rezept in Händen halten.

Die Tage zuvor habe ich mir schon überlegt, was ich denn tun könnte, wenn der heiß ersehnte Brief nicht bald ankommen würde. Sollte ich noch mal einen Brief nach München schicken oder vielleicht zu meinem Hausarzt gehen, wohin ich sowieso mal wieder zu einer Vorsorgeuntersuchung hin gehen sollte. Ich kam auch auf den Gedanken, gleich den Arzt zu wechseln. Inzwischen weiß ich ja, daß es auch in Konstanz einen Arzt gibt, der sich mit dem Thema Hormone und Transidentität auskennt. Mir wurde aber bei all dem Warten klar, wie abhängig ich immer sein werde, alleine was das Thema Hormone angeht. Nun gut, wenn ich eine chronische Krankheit hätte, wäre es auch nicht anders und zum Glück bin ich ja doch ziemlich gesund. Aber ein Endokrinologe wäre natürlich schon angenehm.

Auch wenn ich für jede Untersuchung nach München fahren muß, nehme ich dies Fahrt gerne in Kauf. Ich fühle mich bei dem Arzt wohl und akzeptiert. Bei ihm habe ich auch das Gefühl, daß er weiß wovon er spricht und er auch die neuesten Forschungsergebnisse zum Thema Hormonersatztherapie (HRT) bei transidenten Menschen kennt und diese Erkenntnisse auch anwendet. Mittlerweile muß ich nur noch jedes halbe Jahr zu einer Kontrolluntersuchung und vielleicht läßt sich das Untersuchungsintervall demnächst noch ein wenig ausdehnen.

Ähnliche Ältere Beiträge:
Beim Endokrinologen
Mal wieder in München
Einmal München und zurück
Wieder zurück

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen