Montag, 22. Oktober 2012

Buchrezension: Flavia de Luce - Vorhang auf für eine Leiche

Halb Bishops Lacey findet sich in Buckshaw ein um einer Vorführung von Romeo und Julia beizuwohnen. Die berühmte Schauspielerin Phillys Wyvern und ihr Kollege Desmond Duncan haben sich bereit erklärt eine Szene aus Romeo und Julia zu spielen und weil der Gemeindesaal von Sankt Tankrid zu marode ist, um die Vorführung dort abzuhalten, hat der Vater von Flavia der Gemeinde angeboten, dieses Schauspiel in der Eingangshalle von Buckshaw aufzuführen. Die Vorführung ist ein voller Erfolg und die Zuschauer sind voll auf begeistert, aber als die Zuschauer nach Hause gehen wollen, müssen sie feststellen, daß der Schneesturm, der schon eine ganze Weile tobte, es ihnen unmöglich machte, das Anwesen zu verlassen. So kommt es, daß der halbe Ort, von Bishops Lacey auf dem Boden der Eingangshalle übernachten muß, zusammen mit der Filmcrew, die sich schon zuvor in Buckshaw eingquartiert hatte, denn eine Filmproduktionsfirma möchte einen Film in dem Landsitz der de Luces drehen. Während der Nacht, passiert ein Mord und Flavia ist natürlich diejenige, die den Mord entdeckt und auch gleich anfängt zu ermitteln, denn neben Chemie ist Mord ihr Hobby.

Ich habe mich schon seit einem Jahr auf den neuen Roman mit Flavia de Luce gefreut und ich war dann auch sehr froh, als ich am Freitag, die Versandbenachrichtigung von Amazon erhielt. Das Buch erscheint heute dem 22.10.2012 (Montag) offiziell im Buchhandel und ich habe, Amazon und DHL sei Dank, das Buch schon am Samstag in Händen halten können und so habe ich das Buch natürlich über das Wochenende gelesen. Es hat 320 Seiten, wobei für die reine Geschichte nur 284 Seiten im Buch benötigt werden.

Alan Bradley versteht es in dem Roman mit Falvia de Luce, ein sehr anregendes und spannendes Bild einer Gemeinde der frühen 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts in England zu zeichnen. Er schildert sehr plastisch und sehr lebensnah, die Charaktere der Bewohner von Bishops Lacey und von Buckshaw. Dabei ist Flavia, diejenige, die uns dieses Sittengemälde nahe bringt und zwar aus ihrer Sicht, einem 11 jährigen sehr neugierigen Mädchen der britischen Oberschicht. Das es fast bis zur Hälfte des Buches braucht, die Szenerie aufzubauen, schadet meiner Meinung nach nicht der Faszination, die das Buch auf mich ausgeübt hat. Der Mord geschieht fast wie beiläufig und auch der Ablauf, der danach folgt, verläuft sehr routiniert, immerhin ist es Flavias 4. Mordfall den sie entdeckt und den sie hilft aufzklären. Ich finde zwar das Motiv des Mordes etwas flach, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch. Ich hätte mir allerdings gewünscht, wenn die Aufklärung des Verbrechens etwas länger gedauert hätte und ausführlicher gestaltet worden wäre, vielleicht mit etwas mehr Verwicklungen. Ich hatte beim Lesen mitunter den Eindruck, daß Alan Bradley ein wenig die Inspiration, was den Mordfall angeht, gefehlt hat bzw. zum Schluß etwas die Lust zum Fabulieren verloren hat. Das Ende ist natürlich wie schon in den vorherigen Romanen mit Flavia, sehr spannend und nimmt eine überraschende Wendung. Dabei ist die Spannung aber nie so groß, daß ich nicht hätte weiter lesen können. Ja das passiert mir schon mal, daß ich bei Büchern mit zuviel Aufregung, daß Buch zur Seite lege und es dann auch liegen lasse und nicht mehr weiter lesen kann. Für mich war das Spannungspotential gerade richtig und mir hat es sehr viel Spaß gemacht den Roman zu lesen und ich freue mich schon sehr auf den nächsten, der Anfang 2013 im Orignal erscheinen soll (Speaking From Among the Bones) und dann sicherlich nächstes Jahr zur gleichen Zeit (Herbst) auch in Deutsch auf den deutschen Buchmarkt heraus kommen wird.

Ich gebe dem Buch fünf von fünf möglichen Sternen und ich kann dieses Buch nur empfehlen.

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