Mittwoch, 25. Januar 2012

Google ist nicht böse



In dem Beitrag "Amtlich: Google ist jetzt böse" wird auf Gizmodo erklärt, welche Auswirkungen die angekündigten Änderungen der Privatspährenrichtlinie für uns Benutzer von Google bedeuten. In dem Blogpost "Updating our privacy policies and terms of service" erklärt Google was sich genau ändern wird. Google möchte also in Zukunft alle unsere Bewegungen im Netz aufzeichnen, wenn man mit einem Google-Konto angemeldet ist.

Ganz ehrlich bin ich sehr überrascht, daß dies Google noch nicht macht. Ich bin immer davon ausgegangen, daß genau dies schon der Fall ist. Immerhin hat Google durch diese Aufzeichnungen, die Möglichkeit das Nutzerverhalten für seine Zwecke zu nutzen. Durch diese Art der Nutzung meiner Daten kann Google mir Werbung anbieten, die am Besten zu mir und meinen Interessen paßt und somit auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, daß ich auch einmal auf eine der Werbeeinblenungen von Google-AdWords klicke und somit Google etwas verdient. Immerhin muß derjenige, der Werbung bei Google-AdWords bucht, erst dann etwas zahlen, wenn ein Klick auf eine der Anzeigen stattfindet. Das ist wahrscheinlich auch der wichtigste Grund, weshalb Google die Interessen seiner User so genau ermitteln möchte. Wie gesagt, Google möchte ja, daß wir ihre Anzeigen wahrnehmen und darauf klicken, nur so verdient Google Geld und man darf nicht vergessen, Google ist ein Wirtschaftsunternehmen, das Geld verdienen möchte und muß.

Ein anderer, wahrscheinlich mindestens genauso wichtiger Grund, um das Verhalten seiner User möglichst genau zu ermitteln sind die Suchanfragen. Immerhin ist Google immer noch die größte und wichtigste Suchmaschine der Welt. Ich glaube, daß Google genau aus diesem Grund auch das Benutzerverhalten möglichst genau aufzeichnen möchte, um dann im Anschluß daran, durch entsprechende Analysen ermitteln zu können, was für die Benutzer von Interesse ist bzw. in den Suchanfragen von Interesse sein könnte, wenn das Verhalten der einzelnen Benutzergruppen entsprechend ausfällt. Ihr merkt schon, ich möchte hier nichts genaues schreiben, da ich auf diesem Gebiet nicht soviel weiß, aber ich kann mir vorstellen, daß man mit entsprechend ausgeklügelten Data Mining Analysen, sehr interessante Erkenntnisse gewinnen kann, die dann wieder bei der Verbesserung der Suchanfragen Verwendung finden können.

Mein Resüme lautet also, daß ich diese Änderung als Überraschung empfinde, weil ich davon ausgegangen bin, daß dieses Tracking über alle Google-Dienste hinweg schon stattfinden würde. Da ich dieses Verhalten schon erwartet habe und ich damit auch schon stillschweigend damit einverstanden war, als ich mich für die Google-Dienste entschieden habe, als ich mich bei ihnen angemeldet habe, empfinde ich die Änderungen der Privatsphärenrichtlinie jetzt nicht als sonderlich schlimm. Ich kann deshalb auch nicht sehen, daß Goolge "böse" wäre, immerhin verpflichten sie sich, die Daten nicht zu verkaufen und sie nicht ohne die Genehmigung des Benutzers weiter zu geben, mit nur sehr wenigen Ausnahmen, nämlich wenn ein entsprechender Gerichtsbeschluß vorliegen sollte.

We remain committed to data liberation, so if you want to take your information elsewhere you can. We don’t sell your personal information, nor do we share it externally without your permission except in very limited circumstances like a valid court order. (Googleblog: Updating our privacy policies and terms of service)

Also ich kann mit diesen Änderungen leben, sollte allerdings dieses Versprechen, die Daten nicht weiter zu verkaufen bzw. auch sonst nicht weiter zu geben, gebrochen werden, würde ich meine Haltung zu Googles Privatsphärenrichtlinie überdenken und mich eventuell von Google fern halten. Ich nutze sehr viele Google-Dienste und ich bin auch irgendwie ein Fan dieser Dienste, immerhin werden sie kostenlos (ich bezahle mit meinen Daten) angeboten und sie sind sehr funktional, wie ich finde, weshalb ich hoffe, daß Google ihr Versprechen nicht brechen wird und solange dies Versprechen besteht, sehe ich nicht, daß Google böse wäre.

Was haltet ihr von den Änderungen der Privatsphärenrichtlinie von Google? Habt ihr ein Googel-Konto und seit ihr die meiste Zeit, mit dem Konto angemeldet und welche Google-Dienste nutzt ihr?

8 Kommentare:

  1. Hi,

    na ja was soll man dazu schon sagen, Du nutzt ja selbst hier 13 Tracker auf Deiner Seite. Ich schütze mich indem ich sämtliche Tracker durch "Ghostery" blocken lasse und Verläufe sowie Cookies entweder erst gar nicht akzeptiere bzw. sie beim schließen des Browser löschen lasse. Wer so leichtgläubig vertraut wie Du wird sich irgendwann wundern, wenn die persönlichen Daten doch einmal ins Netz geraten.

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  2. Du solltest das Resümee lieber so formulieren: Wenn sich sonst schon keiner für das interessiert, was ich mache, dann tut es wenigstens Google ^^

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  3. Ich kann die beiden anonymen Kommentare nicht ganz nachvollziehen. Es gibt doch genug Möglichkeiten sich vor der durchleuchtenden Macht dieser Unternehmen wie google zu schützen - man sollte einfach keinen Dienst dieser Unternehmen in Anspruch nehmen! Gut, dann steht man teilweise ziemlich verloren dar im Web. Aber was erwartet ihr, dass Euch jemand ein goldenes Web programmiert das ihr kostenlos ausnutzen könnt und was dafür keine Gegenleistung verlangt? Natürlich kann es passieren, dass meine Daten irgendwann doch weiter verbreitet werden als mir recht ist. Aber dass kann mir auch bei einer Bank oder sonst irgend einem Unternehmen passieren in dem CRM eine Rolle spielt.
    Ich löse das Problem damit, unterschiedliche Browser für unterschiedliche Zwecke zu verwenden. Und ich arbeite viel mit Nicknames. Beruflich lege ich es sowieso darauf an, klar durchleuchtet werden zu können, sonst könnte ich wohl kaum mit meinem Namen für das stehen was ich produziere.
    Bei google fühle ich mich, genauso wie Michaela, momentan richtig gut aufgehoben. Und die Tatsache, dass die von einem guten und zuverlässigen Image leben lässt mich hoffen, dass ich auch in Zukunft gut mit denen zusammenarbeiten kann.

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    1. ähm Christina haste meinen 1. Beitrag gelesen und auch verstanden? Google hat übrigens auch bisher ganz gut verdient, oder? Aber die kriegen den Hals auch nicht voll genug, genau wie diese ganzen Sozial Netzwerke die dann auf einmal auch noch Ihre Daten mit z.B. Amazon und oder Ebay abgleichen ohne zu fragen. Nun gut, es gibt auch noch andere Suchmaschinen die Ergebnisse liefern.

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    2. Ob die anderen Diensteanbieter "besser" sind würde ich mal in Frage stellen. Es sind alles Wirtschaftsunternehmen, die ihre Dienste nicht aus Gutmütigkeit anbieten.

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    3. ganz genau Michaela! Aber ich glaube die meisten vergessen das. Der allergrößte Teil des Netzes ist kommerzialisiert, so gut wie nichts besteht hier alleine aus Wohltätigkeitszwecken. Ich mache es übrigens nicht anders, unabhängig ob im realen Leben oder im Web, egal ob Hobby oder Beruf, ich versuche das Unterhaltsame mit dem Wirtschaftlichen zu verbinden. Informationen und Lifestyleprodukte bekommen wir an jeder Ecke zu kaufen und niemand würde auf die Idee kommen den Geschäften vorzuschreiben, sie sollten gefälligst alles für lau raus geben, da sie ja schon genug Geld gemacht hätten. Nur im Web wollen wir an allem Teil haben ohne dafür eine Gegenleistung zu erbringen. Solange die Unternehmen die gängigen Gesetze einhalten, dürften wir uns eigentlich nicht darüber beschweren. Und bei den Gesetzen können wir immerhin Teilweise mitbestimmen was durchgesetzt wird und was nicht, siehe die aktuelle ACTA Debatte.

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  4. Hach ja, was wär' die Welt doch langweilig, wenn es die Gier nicht gäbe...

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  5. Ich stelle mir halt öfters die Frage, ob irgendwann der Wechsel von den Produkten zu anderen so nervig und kompliziert ist, dass mir selbst eine noch härtere Privacypolicy egal wäre. Das wäre dann irgendwie der Sieg von Google. Naja der beste Garant dagegen ist eigentlich Wettbewerb, nur merke ich bei mir, dass ich diesen nicht wirklich nutze :(

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