Sonntag, 11. Februar 2007

2. Seehasentratsch

Einkaufsbummel in Ravensburg

Endlich ist Samstag und ein Wochenende en-femme steht bevor. Zuerst aber muss ich aufstehen und mal Frühstück machen. Immerhin wird das heute ein langer Tag werden und morgens brauche ich einfach was im Magen. Erst mal meine Teemaschine betriebsbereit machen und anwerfen, dann den Toaster hervorholen und ein Toasti teilen und rein in den Toaster. Nach ein paar Minuten ist der Tee (Darjeeling) fertig und ich schalte den Toaster ein. Noch ein paar Minuten später ist das Toasti fertig und ich kann es belegen. Auf die eine Hälfte kommt erst mal Nutella drauf und auf die Andere ein leckerer Käse. Während des Frühstücks läuft noch nebenher der Fernseher und ich las es mir richtig gut gehen. Immerhin habe ich Zeit und muss mich nicht beeilen. Also bummle ich etwas rum, bevor ich ins Bad gehe. Da ist dann erst mal das große Programm angesagt, rasieren, duschen und dann auch gleich Make-up drauf und schminken. Als ich mit dem Bad-Programm fertig bin ziehe ich mich an. Da das Wetter nicht so toll ist und ich auch keine Lust habe heute einen Rock anzuziehen, entscheide ich mich für die Jeanshose und ein Shirt obentrüber, dann noch die Perücke auf und fertig ist die Michaela.

Inzwischen ist es Mittag geworden und ich entschließe mich nach Ravensburg zu fahren. Ich möchte nach einer einfachen weißen Bluse schauen. Bei der Ausfahrt aus der Tiefgarage geschieht mir dann auch noch ein Missgeschick, ich fahre mit dem hinteren Kotflügel gegen die Mauer an der Ausfahrt. Es macht einen ziemlich starken Ruck und ich bin sehr erschrocken. Im Rückspiegel sehe ich einen ziemlich großen Kratzer auf der Tür und am Kotflügel. Man das ärgert mich. Jetzt fahre ich da seit fast 10 Jahren raus und es ist nie etwas passiert. Klar ich habe das Lenkrad zu früh eingeschlagen und ich bin zu nah an der Mauer gewesen. Ich bin Selbst Schuld und ändern kann ich es auch nicht mehr, aber es ärgert mich trotzdem. In Ravensburg finde ich einen Parkplatz im Parkhaus Raueneck. Dort begutachte ich erst mal den Schaden von vorhin und es gefällt mir überhaupt nicht. Der Kotflügel hat auch noch eine Delle, Mist noch mal. So einen Schaden kann ich mir doch eigentlich nicht leisten. Na ja, ich werde darüber hinweg kommen. Also los, ab in die Innenstadt von Ravensburg. Ich gehe sehr zielstrebig Richtung C&A. Es ist viel los, da Samstags immer Markt in Ravensburg ist. Im C&A angekommen, schaue ich mich nach Blusen um und finde dann tatsächlich auch was ich finde. Eine einfache weiße Bluse, die zum Glück auch recht günstig ist (EUR 9,--). Hoffentlich passt mir Größe 46 auch, das werde ich dann zu Hause ja sehen. Hier im C&A möchte ich sie nicht probieren. Nachdem ich gezahlt habe und das Kaufhaus verlassen habe, ruft jemand hinter mir "Hallo Sie". Meint die mich? Na, ich kümmere mich nicht darum und gehe weiter. Da noch mal, "Hallo Sie". Nein, die kann nicht mich meinen. "Hallo die Dame" höre ich hinter mir. Jetzt drehe ich mich doch mal um und eine Frau kommt hinter mir her und hat meinen Handschuh in der Hand, den ich wohl vorhin verloren habe. Wow, da bin ich echt froh, daß ich mich doch angesprochen gefühlt habe und doch noch reagiert habe. Immerhin hat das paar Handschuhe EUR 40,- gekostet. Ich bedanke mich bei der Frau, nehme den Handschuh und gehe weiter und ziehe dabei auch gleich die Handschuhe an. Bevor ich zum Parkhaus komme, muss ich noch durch das Einkaufszentrum Gänsbühl gehen, um über die Fußgängerbrücke zu gelangen, um zum Parkhaus zu gelangen, dabei muss ich unweigerlich durch den K&L Ruppert durch. Das ist natürlich eine gute Gelegenheit, hier noch mal zu schauen, ob ich nicht auch noch was nettes finde. Aber eigentlich brauche ich nichts, denn mein Schrank ist voll und ich habe eigentlich gar keinen Platz mehr für Klamotten. Zumindestens solange, in meinem Kleiderschrank noch männlich und weiblich gleichzeitig Platz finden muss. Ich finde noch einen hübschen Schal, der auch noch herunter gesetzt ist und so war zumindest auch hier mein Beutezug nicht ganz umsonst. Zu Hause angekommen, probiere ich natürlich erst mal die Bluse aus. Sie passt, ist aber doch ein wenig knapp und vielleicht hätte ich doch eine Nummer größer wählen sollen? Na ja, ich bin ja nicht so auf Blusen, aber ich habe sie mir ja nur gekauft, damit ich was habe, wenn ich demnächst mal zum Onkel Doc darf. Da sind Blusen einfach geschickter zum ausziehen, wenn man sich obenrumm frei machen muss, vor allem als Perückenträgerin sind Pullover dabei recht unpraktisch.

2. Seehasentratsch

Den Nachmittag verbringe ich mit Surfen im Internet, und einem kleinen Nickerchen und so vergeht die Zeit auch ziemlich schnell. Es ist war ja immerhin schon halb 4, als ich nach Hause gekommen bin. Bevor ich zum wichtigsten Teil des Tages komme, unser Treffen in Markdorf, muss ich mein Make-up erst noch ein wenig auffrischen. Nach einiger Zeit, fängt das Gesicht an zu glänzen und ich pudere noch mal darüber und gehe noch mal mit dem Rouge über die Wangen. Den Liedschatten ziehe ich auch noch mal nach, immerhin ist es jetzt Abend und die Farben können ein wenig intensiver sein. Ich ziehe mir auch was anderes an und die Überlegungen dazu ist sehr schwierig. Letztendlich entscheide ich mich für eine braune Cordhose, einem hellen Shirt und einer Weste. Der neue Schal wird auch gleich eingeweiht und als Schuhe wähle ich ein paar braune Slipper, die ich auch noch nie an hatte. So gerüstet fahre ich kurz vor 19.00 Uhr los und ich komme rechtzeitig im Wirtshaus am Gehrenberg an. Als ich eintrete, sehe ich auch sofort Angelika, die neben der S.... sitzt. Wir haben einen Platz in der Ecke bekommen, wo wir Mädels nicht ganz so im Mittelpunkt stehen werden, wie ich hoffe. Ich gehe zu den Beiden hin und setze mich auf die Bank, Angelika gegenüber. Nach mir kommt die Si.... Wir warten noch auf die L...., die dann ein paar Minuten später auch kommt. L... sieht mit ihrem schulterfreien schwarzen Kleid sehr damenhaft aus und fällt damit allerdings ein wenig aus dem Rahmen. Etwas später kommt dann noch A...., die sich auch angekündigt hatte und mir schwant, daß es mit einem unbeobachteten Abend jetzt wohl nichts mehr wird. A... hat ein blaues mit Pailletten besetztes kurzes Kleid an, daß hier doch sehr stark die Blick auf sich zieht. Auch sieht man es A.... an, daß sie ein Mann ist, trotz des Make-ups und der Haare. Na ja, es ist zum Glück Fasnet und damit ist so etwas ja auch erlaubt. Heute habe ich noch nicht sonderlich viel gegessen und ich habe Lust auf einen Wurstsalat, den ich dann auch bestelle. Das Essen wird hier zum Glück sehr schnell serviert und nachdem wir also gestärkt sind, wird weiter getratscht. Kurz vor 23.00 Uhr kommt die Bedienung und möchte abkassieren, denn nachher beginnt die Disco und wir müssen leider unseren Platz räumen. Dort soll nachher der DJ seinen Platz finden. Wir ziehen dann also in den oberen Stock um, wo noch ein Tisch frei ist. Heute ist hier oben mehr los, als letzten Monat. Das liegt wahrscheinlich daran, daß die Veranstaltung im Theaterstadel nebenan ausgefallen ist und diejenigen, die dort etwas essen wollten, dann gleich ins Wirtshaus gegangen sind. Hier oben ist es auch ganz angenehm und wir werden auch nicht irgendwie komisch begutachtet, nur unten war vorhin eine Dame die mehrmals sehr interessiert zu uns rüber geschaut hat. Eine der Bedienungen, kommt zu uns und bietet an, von uns allen zusammen ein Foto zu machen. Was ich sehr nett finde. Kurz danach kommt eine jung Frau zu uns an den Tisch und fragt, ob sie von uns ein Foto machen darf. Klar darf sie und sie meint noch, daß sie das ganz toll findet was wir machen. Das finde ich jetzt eine sehr schöne Reaktion, obwohl es mir trotzdem lieber wäre keine Reaktionen auszulösen. Aber ich merke, daß mich die junge Dame wohl gar nicht registriert hat, denn als wir gegen 1.00 Uhr das Wirtshaus verlassen und wir durch das Lokal gehen, kommt mir die junge Dame von vorhin entgegen und ich versuche mich von ihr mit einem Lächeln zu verabschieden, aber sie registriert mich nicht. Na auch gut, denke ich mir. Vor der Tür verabschieden wir uns dann sehr herzlich voneinander. L...., A...., Angelika und S.... wollen noch weiter ins "Club Hugo" nach Langenargen. Ich und Si... gehen nicht mit. Ich möchte nach Hause ins Bett, denn immerhin möchte ich morgen ausgeschlafen mit Angelika zusammen nach Tübingen ins QueerCafe fahren. Dort wird ein Film mit Transgender Thema gezeigt. Außerdem möchte ich gerne Sina wiedersehen und vielleicht lerne ich dort auch noch ein paar nette Leute kennen.

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