Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen bei Arzt finde ich sehr wichtig. Ich gehe ja sowieso schon zweimal im Jahr zum Endokrinologen und lasse meine Hormonwerte bestimmen. Dabei werden natürlich auch noch ein paar andere Blutwerte bestimmt, wie z.B. die Leberwerte oder der Hämoglobinwert. Allerdings lasse ich beim Endokrinologen viele Blutwerte nicht bestimmen, die sonst in einer normalen Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt ermittelt werden. Meine letzte Vorsorgeuntersuchung bei meinem Hausarzt war vor etwas über drei Jahren und so wurde es mal wieder Zeit, diese Prozedur über mich ergehen zu lassen. Vor zwei Wochen wurde mir Blut abgenommen und heute waren die restlichen Untersuchungen dran, u. a. auch ein EKG. Das Ergebnis des Ganzen war sehr positiv, denn mein Hausarzt konnte zum Glück nichts Normabweichendes feststellen. Ich bin also ganz gesund. Das finde ich sehr beruhigend und freut mich auch ein wenig. Wir haben uns natürlich auch über meine Transidentität unterhalten und ich hatte auch das letzte Untersuchungsergebnis vom Endokrinologen dabei.
Was mich hier wieder etwas störte, war die offensichtliche Unkenntnis meines Hausarztes was es bedeutet Transident zu sein, denn er fragte auch gleich wieder, wann denn die Geschlechtsangleichende Op geplant sei. Dabei ist meiner Meinung nach, die Op nicht das Ziel meiner Bestrebungen, sondern ich möchte ein Leben führen, in dem ich mich in meiner Haut wohl fühle. Die GaOp kann eine der Stationen sein, die mir dazu verhelfen können, aber sie ist sicher nicht das Ziel, worauf ich mich ausschliesslich konzentriere. Es gehört eben mehr dazu, als eine Vagina, um sich als weibliches Wesen empfinden zu können und um als Frau in der Öffentlichkeit akzeptiert zu werden.
Letztendlich war sehr froh, als ich die Arztpraxis wieder verlassen konnte. Die Abendsonne schien noch sehr schön und es war noch ein sehr schöner Abend, den ich danach noch verbringen konnte.
Hi Michaela,
AntwortenLöschenja, ist schon interessant, wie schnell die Frage immer auftaucht nach der GaOp. Vielen ist wirklich nicht bewußt, dass das ein beinahe letzter Schritt ist um dahin zu kommen wo man hin will, aber eben einer von vielen Schritten und für viele Betroffene nicht mal der wichtigste. Manche lassen die OP ja sogar ganz weg und führen ein erfülltes Leben. Tja, TV zeigt halt auch in guten Reportagen nicht immer ganz alle Aspekte des Themas und ansonsten bekommen die meisten Menschen ja auch nix mit ber die Thematik. Ist halt ein Einstiegspunkt um den ein oder anderen dann mal mit der Frage zu konfrontieren: "Ah, dein Geschlechtsteil ist also alles was dich zu Mann/Frau macht?"
Grüßle
Theia
Hallo Michaela,
AntwortenLöschenDu solltest einfach mehr verinnerlichen, dass wir anders ticken. Viele Leute definieren männlich/weiblich immer noch über die primären Geschlechtsmerkmale. Warum soll da ein Arzt eine Ausnahme machen? Das ist nun mal einfach so. Der Großteil der Bevölkerung kann oder will sich nicht vorstellen, dass sich bei uns vieles im Kopf abspielt. Mein Doc hat mir auch mal gesagt, ich müsse mich entscheiden, ein bisschen Trans ginge nicht. Im schwebte natürlich auch der klassische Weg vor, direkt und ohne zögern in Richtung GaOp. Das ich auch ohne dieses Ziel 100 Prozent trans bin, das habe ich ihm allerdings lächelnd verschwiegen.
Man muss die Aussagen von Außenstehenden einfach nicht für so bare Münze erachten. Wir wissen was das Beste für uns ist und wie und wohin uns unser Weg führt.