Anlässlich der Blogparade "Faszination Zeppelin" versuche ich mal, zu beschreiben, was mich an Zeppelinen fasziniert.
Ich bin in Friedrichshafen geboren und aufgewachsen, dadurch habe ich schon sehr früh in meiner Kindheit etwas von den Zeppelinen mitbekommen, immerhin ist Friedrichshafen, die Stadt, aus der die Zeppeline stammen und ohne den Zeppelin, wäre Friedrichshafen nicht die Stadt, die sie heute ist. Schon in der Grundschule wurde uns damals, die Geschichte der Zeppeline nahe gebracht und das für mich damals beeindruckenste war eine Vorführung eines Films von dem Absturz der Hindenburg in Lakehurst. Das muß in der 3. oder 4. Klasse gewesen sein, als ich dieses Zeitdokument das erste Mal gesehen habe. Ich war tief ergriffen, im Angesicht der Bilder und der Stimme des Radioreporters, als er von dem Brand und Absturz der Hindenburg am 6. Mai 1937 live berichtete. Die Stimme des Reporters bewegt mich noch heute zutiefst, wenn ich dies zufällig mal wieder sehe bzw. höre. Damals, Anfang der 1970er Jahre, war es etwas äusserst seltenes und somit auch etwas sehr besonderes, wenn man im Unterricht, einen Film zu sehen bekam, immerhin war es wirklich ein Film mit Filmrolle und Filmprojektor, mit dessen Hilfe, man sich das anschauen mußte, weshalb es mir auch noch so gut in Erinnerung ist.
Nachbau einer Kabine der Hindenburg |
Meine Eltern, haben mir immer wieder erzählt, wie sie als Kind, die Zeppeline erlebt haben. Meine Mutter, sie ist Jahrgang 1926, berichtete, daß sie als Kind, den Zeppelin über Leipzig erlebt hat. Der Zeppelin muß damals recht niedrig über der Stadt geflogen sein und war vielleicht auch im Landeanflug. Sie hat neben den brummenden Motoren auch Musik, von der wahrscheinlich spielenden Bordkapelle gehört. Ich vermute mal, daß sie damals die Hindenburg gesehen hat und ich kann mir ganz gut vorstellen, daß das ein beeindruckendes Erlebnis war, als dieser Riese, über Leipzig geschwebt ist. Meine Mutter erzählt, daß alle Kinder aus der Nachbarschaft auf die Strasse gerannt sind und durch die Strassen schallte es "Der Zeppelin, der Zeppelin". Immerhin war damals, Anfang der 1930er Jahre, Fliegen noch etwas seltenes. Selbst Autos waren noch nicht weit verbreitet. In dieser Zeit hat auch mein Vater, Jahrgang 1923, mindestens einmal einen Zeppelin über sich gesehen, er stammt aus dem Sudentland. Er empfand es auch sehr beeindruckend, so ein großes Luftschiff über die Landschaft schweben zu sehen. Wenn ich mir heute den Nachbau, des Innenraums der Hindenburg im Zeppelin Museum in Friedrichshafen anschaue, so kann ich mir gut vorstellen, daß das Reisen damals eine recht angenehme Sache war, auch wenn die Kabinen, recht spartanisch aussehen, gabe es doch die Möglichkeit, sich die Zeit zu vertreiben und dies auf recht angenehme Art und Weise. Meine Eltern berichten beide, daß sie sich in ihrer Kindheit nie hätten träumen lassen, daß sie mal in der Stadt leben würden, aus der diese fliegenden Zigarren damals kamen.
Zeppelin NT in Halle 10 |
Mittlerweile ist der Zeppelin über den Dächern von Friedrichshafen fast alltäglich geworden, aber dennoch ist es für mich ein nicht alltägliches Fluggerät. Durch das langsame dahin gleiten der Luftschiffe, wirken sie auf mich viel natürlicher und organischer, als ein Flugzeug, das schnell von A nach B fliegt. Der Flug mit einem Flugzeug ist sicherlich sehr effizient und schnell, aber es macht auf mich nicht den Eindruck, als ob es für den Menschen geschaffen ist.
Statue des Graf Zeppelin vor dem Graf Zeppelinhaus |
Ich bin noch nie mit einem der Zeppeline mitgeflogen und mein Vater hat mehrfach geäußert, daß er gerne mal mit einem Zeppelin mitfliegen würde, aber leider sind mir und meinen Eltern, die Preise für so einen Rundflug einfach zu hoch. Ich denke, mein Vater würde mit seinen inzwischen 91 Jahren, wenn er die Gelegenheit hätte, sofort mitfliegen und ich hoffe, ich habe irgendwann mal genügend Geld übrig, daß ich mir den Luxus eines Rundfluges über den Bodensee leisten kann. Ich stelle mir den Flug mit einem Zeppelin sehr ruhig und entspannt vor. Ich denke, daß man dabei, die Landschaft sehr viel besser sehen und geniesen kann, als mit einem Flugzeug. Ich wünsche mir, daß es wieder große Zeppeline geben würde. Zeppeline, mit denen man Reisen kann, mit Hilfe derer sperrige Güter transportiert werden und Zeppeline, mit denen man Rundflüge machen kann, nicht nur am Bodensee, sondern überall auf der Welt. Ich bin der festen Überzeugung, daß die Zukunft der Zeppeline bzw Luftschiffe noch kommen wird. Ich war deshalb auch sehr betrübt, als das Projekt des Cargolifters nicht realisiert werden konnte, aber wie ich inzwischen gehört habe, gibt es anscheinend in den USA Bestrebungen, ein ähnliches Konzept zu realisieren, wie beim Cargolifter, welches sich Airlander nennt. Ich wäre jedoch sehr erfreut, wenn es ein ähnliches Projekt mit Beteiligung bzw. unter Federführung der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co KG geben würde und in Friedrichshafen, wieder große Zeppeline gebaut werden würden.
Ich habe anlässlich der Blogparade ein ganz kurzes Video mit Blick auf dem Zeppelin aufgenommen:
Ich habe anlässlich der Blogparade ein ganz kurzes Video mit Blick auf dem Zeppelin aufgenommen:
Vlog 30.05.2015 - Blogparade: Faszination Zeppelin auf dem Kanal von Michaelas Welt
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