Hier in Berlin gibt es ein Fotomuseum und für mich als Fotobegeisterte, war es klar, daß ich dieses auch besichtigen mußte. Immerhin gibt es nicht so viele Fotomuseen und die meisten sind dann auch noch in den Großstädten beheimatet. Das Fotomuseum befindet sich in der Nähe des Bahnhof Zoo und so habe ich mich heute mal wieder getraut, mit der U-Bahn zu fahren. Inzwischen, traue ich mich schon etwas eher, hier in Berlin die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen, jedenfalls eher, als noch letztes Jahr. Ich war gegen halb elf Uhr an dem Museum und mußte dort feststellen, daß es an Sonn- und Feiertagen erst um 11.00 Uhr öffnet. Ich bin dann noch mal in den Bahnhof gegangen und habe mich dort umgeschaut. Heute war das Wetter nämlich nicht so sonnig wie gestern und der Wind war eisig kalt. Ich weiß nicht wieviel Grad es heute hatte, aber ich habe ziemlich gefroren. Nach einer halben Stunde des Wartens bin ich dann also wieder in Richtung des Museums und jetzt standen auch einige Leute vor dem Eingang und warteten darauf, daß sich die Türen des Fotomuseums endlich öffneten. Pünktlich um 11.00 Uhr wurden wir herein gelassen. In dem Museum werden zur Zeit hauptsächlich Werke von
Helmut Newton ausgestellt und es gibt eine Ausstellung über sein Leben. Die Werke von Helmut Newton haben mir teilweise ganz gut gefallen, aber doch nicht so richtig. Er hat viele Jahre für die französische Vogue fotografiert. Alles in allem, haben mir nur wenige seiner Werke gefallen. Sie wirken auf mich oftmals sehr stark inszeniert und künstlich, was ich persönlich nicht so mag. Dennoch kann man glaube ich, von Helmut Newton einiges lernen, wenn es um das Abbilden von Menschen geht. Er hat eine ganz eigene Bildsprache entwickelt und sie war für ihre Zeit sicherlich auch revolutionär. Er hat mit seinen Bildern, wie ich finde, gesellschaftliche Normen gebrochen und damit dazu beigetragen, diese Normen zu hinterfragen und in Frage zu stellen. Leider kann ich hier keine Bilder aus der Ausstellung zeigen, da es in dem Museum verboten ist zu fotografieren.
Was ich absolut beeindruckend fand, war der Museumsshop im Fotomuseum. Hier werden passend zum Musuem hauptsächlich Fotobücher angboten und das in einer Auswahl, die ich als sehr beeindruckend empfinde. Ich hätte mir ja beinahe eines gekauft, aber bei der Vielfalt der Bücher, konnte ich mich nicht entscheiden, welches ich mir kaufen sollte. Ausserdem wollte ich keine Tüte mit einem schweren Fotobuch darin durch die Gegend schleppen. Ich kann diesen Museumsshop also allen empfehlen, die Fotobücher mögen und diese vielleicht auch sammeln. Hier kann man glaube ich Tage verbringen um sich durch das Angebot zu wühlen.
Nach dem Fotomuseum bin ich mit dem Bus, der Linie 100 weiter zum Schwulen Museum. Ich habe es auch ohne Probleme erreicht, mußte dann aber vor der Tür des Museums feststellen, daß es erst um 14.00 Uhr öffnet und so bin ich dann zu Fuß weiter zur Neuen Nationalgalerie gegangen und habe mich geärgert, daß das Museum solche seltsamen Öffnungszeiten hat. Der Bau der Neuen Nationalgalerie stammt von Mies van der Rohe. Es ist das einzige Gebäude, das der berühmte Architekt in Deutschland verwirklichte. Der Bau an sich, wirkt sehr schlicht, aber er strahlt auch eine Art von Erhabenheit aus. In dem großen Eingangssaal fühlte ich mich sehr klein, aber auch beschützt. Das kam aber wahrscheinlich daher, daß ich gerade eine ganze Weile durch die kalte Luft zu Fuß unterwegs war und in dem Museum mich wieder aufwärmen konnte. Ich habe in der Neuen Nationalgalerie die Dauerausstellung und die Sonderausstellung angeschaut.
Die Dauerausstellung hat mir ganz gut gefallen. Es sind zeitgenössische Werke von berühmten und bedeutenden Künstlern zu sehen. Natürlich sind viele Werke dabei, mit denen ich mich nicht anfreunden kann, aber es gab doch einige, die auf mich eine Wirkung erzielten und die mir gefallen haben. Die Werke die in der Sonderausstellung gezeigt wurden, haben mich dagegen nicht angesprochen. Das ist natürlich mein ganz persönlicher Eindruck. Hier werden Werke von Marsen Hartley gezeigt.
Nach dem Besuch der Neuen Nationalgalerie bin ich weiter in Richtung Potsdamer Platz, wo ich im dem Restaurant Momsen Eck etwas gegessen habe. Während des Essens hatte ich mir überlegt, was ich denn noch besichtigen könnte, aber in Anbetracht, der Kälte und meiner inzwischen schmerzenden Füsse, habe ich mich entschieden, wieder aufs Hotelzimmer zu gehen und den Rest des Tages in der Wärme zu verbringen.