Samstag, 20. August 2016

Manga Rezension: GA-REI - Monster in Ketten

Vor ein paar Tagen bin durch Zufall ich auf einen Manga gestossen, der mich so gefesselt hat, daß ich ihn mehr oder weniger verschlungen habe. Ich weiß nicht was mich angezogen hat, jedenfalls bin ich froh, daß ich auf den Manga "GA-REI - Monster in Ketten (affiliate-Link)" gestossen bin. Leider gibt es ihn zur Zeit nicht mehr in der gedruckten Ausgabe zu kaufen, sondern nur als Ebook. Als gedruckte Version gibt es sechs Doppelbände, die leider nur noch gebraucht und dann teilweise zu horenden Preisen erworben werden können. Zusätzlich zu dieser Reihe (ich werde hier ausschliesslich die Bände 1 bis 12 besprechen), gibt es noch zwei Sonderbände. Zur Mangaserie wurde auch ein Anime produziert, dessen Handlung allerdings zeitlich vor der Geschichte des Mangas stattfindet und von dem ich bis jetzt nur die erste Folge gesehen habe und den es leider nicht auf Deutsch gibt.

Die Geschichte


Ich werde hier die Geschichte der Manga Serie kurz vorstellen. Wer den Ausgang der Geschichte zwischen dem Jungen Kensuke und dem Mädchen Kagura hier noch nicht erfahren möchte, sollte am besten nur den allerletzten Absatz lesen, denn ich werde hier massiv spoilern.

Nimura Kensuke ist ein Schüler an einer japanischen Oberschule in Tokyo. Er ist gerade in die Oberstufe gekommen und hat seit frühester Kindheit ein Problem. Er kann Geister sehen, was ihn zu einem Einzelgänger macht. Gerade als er ein erstes Date mit einer seiner Mitschülerinnen hat, sitzt neben ihr ein ziemlich unappetitlich aussehender Geist, aus dessen Kopf Würmer und sonstiges Ungeziefer kriecht. Ausgerechnet beim Essen. Natürlich kann Kensukes mögliche Freundin, den Geist nicht sehen und er schafft es nicht, ihn zu ignorieren, was ihn dazu veranlasst, dem Geist einen sehr heftigen Schlag mit der Faust zu verpassen. Nach diesem Vorfall, war es natürlich mit der Freundschaft zwischen Kensuke und seiner Mitschülerin vorbei.

Er ist dadurch natürlich sehr bedrückt und kurz darauf sieht er wieder Geister. Diesmal sind es Geister von Kindern, die alle hinter ihm her sind. Er läuft vor ihnen davon und während er so vor ihnen weg rennt, kollidiert er mit einer Rollerfahrerin. Diese Rollerfahrerin ist Tsuchimiya Kagura, eine Exorcistin, die gerade auf dem Weg war, sich dem Problem der Kindergeister anzunehmen. Kensuke trifft hier das erste Mal auf einen Menschen, der auch Geister sehen kann und er hilft ihr bei der Beseitigung des Problems, wobei er natürlich derjenige ist, der keine Ahnung von Exorcismus hat.

Kagura arbeitet für eine Behörde, die sich schon seit vielen hundert Jahren dem Exorcieren von Geistern und Dämonen widmet. Die Behörde ist geheim und wird durch eine Familie geleitet, die ebenfalls, wie die Familie der Tsuchimmiyas, schon seit vielne hundert Jahren das Handwerk des Exorcierens in der Familie weiter gibt. Kagura geht allerdings anders beim Exorcieren vor, als ihre Kollegen in der Behörde. Sie nutzt die Kraft eine riesigen Geisterhundes, der die Seelen der Geister frist (ein Garei (喰霊)) und so unschädlich macht. Dieser Geisterhund ist mit ihrer Seele unlösbar verbunden, so wie es schon bei ihren Vorfahren war. Durch diese innige Verbindung und dem Einfluß eines in dem Geisterhundes Byakuei wohnenden Fragmentes eines Steines, des Sesshōseki, werden diejenigen Familienmitglieder des Tshuchimiya Clans, die mit Byakuei verbunden sind gewöhnlich nicht alt und sterben früh.

Kensuke wird in die Behörde zur Beseitigung übernatürlicher Phänomen als ausserordentliches Mitglied aufgenommen und darf fortan Kagura unterstützen, in die er sich verliebt hat. Allerdings fällt es ihm schwer, sich gegen seine Angst vor den Geistern und Dämonen zu stellen, denn immerhin geht es um Leben und Tod und nicht zuletzt sind die Gegner sehr furchteinflössend. Der erste große Gegner in der Geschicht ist ein Wesen, das in einem Park in Tokyo vor Urzeiten gebannt wurde und das durch Yomi befreit wird. Kagura und Yomi waren einst wie Schwestern und Kagura hat alles, was sie über Exorcismus gelernt hat, von Yomi gelernt und sie war auch eine der Agentinnen der Behörde. Yomi ist allerdings einige Zeit vor den Geschehnissen in den Kontakt mit einem der Splitter des Sesshōseki gekommen und dadurch langsam zum Dämon geworden. Kagura hat, als Yomi immer dämonischer wurde, diese aus Liebe zu ihr getötet, so daß Yomi jetzt nur noch als Dämon existiert. Natürlich schaffen es die Leute der Behörde, zusammen mit Kagura und Kensuke, den befreiten Dämon wieder zu bannen, aber sie erleiden dabei auch viele Verletzungen und Wunden. So wird auch Kensuke von Yomi verletzt und dabei bekommt er einen Splitter des Sesshōseki eingepflanzt und er kann so die dämonische Macht des Steins spüren kann.

Nach der Beseitigung des Dämons, wird es wieder etwas ruhiger und Kensuke und Kagura können wieder zur Schule gehen. Dort haben sie eine neue Mitschülerin, Imawano Shizura, die das künftige Oberhaupt der Juugondō, einer Verbrecherorganisation, ist. Allerdings ist nicht Shizura der wirkliche Gegner in diesem Teil der Geschichte, sondern deren Schwester, die auch mit einem Splitter des Sesshōseki verbunden ist und seit dem vom Hass auf die Menschen angetrieben wird. Sie möchte alle Splitter zusammen führen um dadurch die Welt ins Chaos zu stürzen. Am Höhepunkt der Geschichte, bei der Kagura eine wichtige Rolle spielt, erscheint der neunschwänzige Fuchsgeist in Tokio und verbreitet viel Unheil. Kagura hat sich dabei in den Fuchsgeist verwandelt, bzw. der mit ihr verbundene Hundegeist. Kensuke kann aber zum Glück Kagura von dem dämonischen Einfluss befreien und so das Schlimmste verhindern.

Nach dem Sieg über den Fuchsgeist und der Beseitigung des Sesshōseki, ist Kagura im Krankenhaus und sie kann sich an nichts mehr erinnern. Sie leidet unter Amnesie. Sie weiß nichts mehr von Geistern, Exorcisten, Kensuke und Yomi. Durch die Ereignisse mit dem Fuchsgeist müssen in den unzerstörten Schulen Tokyos die Schüler aus dem, durch den Fuchsgeist zerstörten Areal, aufgenommen werden. In die Klasse von Kagura und Kensuke kommt eine neue Schülerin Izumi, die Yomi zum verwechseln ähnlich sieht. Kagura, Izumi, Kenzuke und ein weiterer Mitschüler, der keine Erfahrungen mit Geistern hat, betreiben nach den Ereignissen und er Auflösung der Behörde zur Beseitigung von übernatürlichen Phänomene, Exorcismus als Zeitvertreib. Obwohl Kagura immer noch nicht das Gedächtnis wieder gewonnen hat, zieht es sie immer wieder zu übernatürlichen Phänomene hin. Ihr Geisterhund, der einst riesig war, ist jetzt nur noch ein kleines Hündchen und hat auch nicht mehr die Kraft von früher. Bei der Geisterjagt, kommen sie auch in das Gebiet, in dem der Fuchsgeist gewütet hatte und bei Izumi, die eigentlich bei diesen Ereignissen gestorben ist, aber duch den Geist der Erde mit der Seele von Yomi wiederbelebt wurde, gewinnen in ihr wieder die dämonischen Einflüsse die Oberhand. Dieses Mal entscheidet sich Kagura dazu, Yomi/Izumi nicht zu töten, sondern sie zu beschützen und so müssen sie fliehen, denn die ehemaligen Mitglieder der Börse, möchten Yomi/Izumi töten. Während der Flucht gelangen sie in die Hütte von Meister Michael, von dem Kensuke sein Schwert zur Geisteraustreibung erhalten hat. Sie begegnen dem Erdgeist, der den beteiligten erklärt, daß jetzt nur ein Programm zur Säuberung der Erde abläuft, in deren Verlauf die Menscheit untergehen wird. Das Programm laufe schon seit vielen tausenden Jahren und alle Ereignisse zuvor waren Teil des Programms. Als der Fuchsgeist wütete, wurden zwei Personen ausgewählt, die über den weiteren Ablauf des Programms entscheiden würden. Die weisse und die schwarze Miko, Kagura und Yomi/Izumi als Gegenspielerinnen und es an den Menschen liegen würde, ob die Menscheit jetzt vernichtet werden würde oder nicht. Kurz vor der Tötung von Yomi/Izumi erinnern sich die Beteiligten, daß dies wahrscheinlich nichts bringt und dies wahrscheinlich das Startsignal für die letzte Phase zur Auslöschung der Menschheit darstellt, weshalb sie darauf verzichten. Statt dessen vertrauen sie auf die Macht der Liebe und die Kräfte der weissen Miko, was sich dann auch als richtig erweist. Kagura ist nach dem letzten grossen Kampf zwischen Gut und Böse, Yin und Yang, ihren Geisterhund los. Izumi/Yomi ist körperlich gestorben, aber sie hat sich zum Schluß noch für die Liebe und ihre Zuneigung zu Kagura entschieden und die Lücke in der Seele von Kagura ausgefüllt, der durch das Abtrennen des Bandes zwischen Kagura und Byakuei entstand. Dadurch lebt Yomi als Teil von Kagura weiter.

Die Erde wurde gerettet. Selbst die dämonische Yomi, hat sich wieder der Liebe zugewand und Frieden mit Kagura und den Menschen geschlossen. Zwei Jahre nach der beinahen Vernichtung der Erde, arbeitet die Geisterbehörde nicht mehr im Untergrund und es gibt einen Minister für aussersinnliche Phänomene. Kagura und Kensuke sind immer noch ein Paar und erwägen, zusammen zu ziehen, auch wenn Yomis Geist immer mit anwesend ist.

Fazit


Die Geschichte hat mich, wie gesagt sehr gefesselt. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Man merkt ihr richtig an, wie sich nicht nur die Fähigkeiten des Mangaka weiterentwickelt haben, sondern auch der Personen in der Geschichte. Immerhin ist der erste Band des Manga, das erste Buch, das von Hajime Segawa (jedenfalls steht das so am Ende des ersten Bandes) veröffentlicht wurde. Zeichnerisch gefällt mir der Manga sehr gut, auch wenn ich manchmal Probleme hatte, in den Aktionszenen, was zu erkennen. Ich denke, ich habe den Manga ein wenig zu schnell gelesen, denn wie gesagt, mich hat die Handlung regelrecht mitgerissen und ich wollte wissen, wie es weiter geht und was mit den Kensuke, Kagura und Yomi passiert. Dadurch hatte ich manchmal auch das Gefühl, daß die Handlung einen Sprung machen würde und ich was verpasst hätte. Vor allem der Schluß hat mir sehr gut gefallen. Hier wird nicht wild auf das Böse eingetroschen und besiegt, sondern es wird mit Hilfe der Liebe absorbiert und aufgelöst. Auch wird, die dämonische Yomi zum Ende hin, sehr vielschichtiger gezeichnet, als zu Beginn der Serie. Sie ist zum Schluß nicht nur der dunklen Seite anheim gefallen und ein Dämon, sondern es wird auch ihre helle Seite, die immer noch existiert, gezeigt. Mich hat das ein wenig an die Auseinandersetzung zwischen Luke Skywalker und Darth Vader in Star Wars erinnert und ählich wie dort, entscheidet sich zum Schluß die Protagonistin der Dunkelheit auf die helle Seite zu wechseln und die Dunkelheit hinter sich zu lassen.

Mir sind während des Lesens des Mangas tatsächlich mehrmals die Tränen gekommen, weil ich mich mit den Protagonistinnen des Mangas sehr verbunden gefühlt habe. Gerade das Ende gefällt mir sehr gut, wo es keinen Eindeutigen Sieger gibt und auch keinen eindeutigen Verlierer, denn es wird auch klar, die Menschheit hat es selbst in der Hand ob sie vernichtet wird oder weiter existieren darf, denn der Plan zur Vernichtung der Menscheit läuft weiter, er ist nicht aufgehoben, sondern nur ein wenig aufgeschoben, bis zum nächsten großen Kampf zwischen Gut und Böse. Das unterscheidet ihn meiner Meinung von anderen Geschichten ähnlicher Colouer, wie z.B. bei Blue Exorcist. Allerdings kenne ich hier nur das Ende der Animeserie. Immerhin läuft die Mangaserie Blue Exorcist noch und ich habe diese noch nicht gelesen. Somit ist der Vergleich wahrscheinlich ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen.

Was haltet ihr von GA-REI - Monster in Ketten? Kennt ihr den Manga und habt ihr diesen schon gelesen? Wenn nein und ihr steht auf Geschichten mit Geistern, Exorcisten und übernatürlichen Dingen, dann kann ich euch nur empfehlen, lest den Manga, er ist bei Amazon als Kindle Ebook erhältlich und auch bei bücher.de für den Tolino.

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