Sonntag, 17. Juli 2011

Lorielle London und Nadia Brönimann auf dem Christopher Street Day in Konstanz



Mit Lorielle London
Mit Lorielle London
Ursprünglich hochgeladen von Michaela-W
Lorielle London und Nadia Brönimann waren die zwei prominenten Stargäste beim Christopher Street Day in Konstanz mit transidentem Hintergrund. Farah, Deutschlands erste transidente Moderatorin und ich waren gestern mit beim CSD in Konstaz dabei und Farah hegte die Hoffnung, Lorielle London zu einem Interview bekommen zu können und wie wir hier sehen können, hat sie es durch ihre Bemühungen geschafft, Lorielle zu einem Interview vor die Kamera bewegen zu können.

Lorielle empfand ich persönlich als eine sehr aufgeschlossene, sympathische und unkomlizierte Person. Farah und Lorielle haben sich sehr gut verstanden und hatten sehr viel Spaß während des Interviews. Das Interview verlief sehr entspannt und sie berichtet dabei über ihren Weg von zu Lorielle und welche Reaktionen sie durch ihre Umwelt erleben mußte. Man merkt ihr an, daß sie sehr ausgeglichen ist und ein gesundes Selbstbewußtsein hat. Sie berichtet über ihre Familie, ihr Verhältnis zu ihr und wie ihre Familie mit ihrer Transidentität umgeht. Das sie sich im Fernsehen, bei ihren Operationen hat begleiten lassen und darüber hat berichten lassen, ist für sie eine wichtige Komponente der Aufklärung, denn viele transidente Menschen lassen sich ähnlichen Prozeduren unterziehen und habe es schwer, diese Schritte ihrer Umwelt verständlich zu machen. Für ihre Zukunft strebt sie an, daß sie von ihrer Kunst leben kann, denn neben den Auftritten als Sängerin betätigt sie sich als Designerin, weshalb sie noch am Vortag auf der Fashion Week in Berlin war und sie gestern am Samstag noch ein wenig müde war.

Lorielle gibt zum Schluß noch einen Tip, welche Schritte transidente Menschen gehen können um in das von ihnen gefühlte Geschlecht auch gelangen zu können. Sie erzählt über ihre ersten Schritte und wie sie es angefangen hat.


Farah im Gespräch mit Lorielle London
auf dem YouTube-Kanal von Transgender am Bodensee

Mit Nadia
Mit Nadia Brönimann
Ursprünglich hochgeladen von Michaela-W
Nadia Brönimann stammt aus Einsiedln aus der Schweiz und ist eine transidente Frau, die jetzt schon seit vielen Jahren in der weiblichen Rolle lebt. So wie viele transidente Menschen, hat sie ihr Anderssein schon sehr früh gespürt. Die Kindheit und Jugendzeit hat sie stark geprägt. Sie hat sich immer den Mädchen zugehörig gefühlt, diese haben sie aber nicht in ihre Reihen aufgenommen, da sie ja von der Anatmie zu den Jungs gehören sollte und dort wurde sie aber auch abgelehnt, da die ihre Weiblichkeit bemerkten und ablehnten. Diese Situation führte dazu, daß sie oft alleine war und das sie dieses aber auch stark gemacht hat.

Nadia hat ihrer Familie erst nach der Geschlechtsangleichenden Op  eingeweiht, was sie im Nachhinein als nicht optimal erkennen mußte. Den Entwicklungsprozess, den sie mit machen mußte, diesen Prozess konnten ihre Eltern nicht mitmachen. Sie ist der Ansicht, daß sie sich ihren Eltern schon früher hätte offenbaren sollen, damit sie die Chance gehabt hätten, mit ihrer Entwicklung Schritt halten zu können. Ähnlich sieht es nicht nur bei den Eltern aus, sondern auch mit dem gesamten sozialen Umfeld aus. Sie kritisiert auch, daß Transidentität immer noch als Krankheit eingestuft wird. Durch diese Stigmatisierung wird nicht nur dem "Kranken" ein Stempel aufgedrückt, sondern dieser Stempel macht ja auch etwas mit den Eltern, die sich dann auch dadurch belastet fühlen, wenn ihr Kind den Stempel aufgedrückt bekommt "schwere Persönlichkeitsstörung". Transidente Menschen sind nicht Krank, nur das Unterdrücken der eignene Gefühle kann Krank machen.

Nadia hat eine sehr positive Ausstrahlung. Man merkt ihr an, daß sie sich schon sehr viele Gedanke über sich, ihre Umwelt und auch über die verschiednen Geschlechtsrollenerwartungen gemacht hat. Sie strahlt zuversicht und Optimismus aus und ich finde, daß sie in dem was sie sagt recht hat.


Farah im Gespräch mit Nadia Brönimann
auf dem YouTube-Kanal von Transgender am Bodensee

Gestern Abend, als ich wieder zu Hause war, habe ich noch einen audioboo zum Christopher Street Day in Konstanz aufgenommen:

Bericht über den CSD in Konstanz (mp3)

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4 Kommentare:

  1. Guten Morgen

    Ich fand beide Interviews waren die die mich bisher am meisten begeistert haben. Das heißt nicht das Fahrah es sonst nicht gut macht, aber Lorielle London ist doch eine hübsche Frau geworden und wirklich äußerst natürlich. Ich kann ja nur das sagen was ich im Video gesehen habe. Ich fand das Interview sehr schön. Aber Farah schien mir doch etwas nervös zu sein:-)

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  2. Hi Danny,
    ich glaube das Farah nicht nervös war nur freudig erregt, daß sie Lorielle London vor die Kamera bekommen hat :-)
    LG Michaela

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  3. Nehmt euch an den beiden doch endlich mal ein Beispiel, du und Farah seht aus wie frisch aus der Altkleidersammlung gefallen.
    hahahahahahaf

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  4. Liebe Farah, auch wenn ich nicht an "männliche" und "weibliche" Rollen glaube, Transsexualität nicht für ein Rollending halte und den Begriff "Biologische Frau" total daneben finde (was soll das sein? Das scheint doch noch ein ziemliches Problem sein, dass manche transsexuelle Menschen mit sich selbst haben, dass sie sich als unbiologisch ansehen) möchte ich hier einmal sagen, dass ich euer Engagement echt toll finde. Danke für die Interviews.

    Kim

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