An unserem 2. Tag in Hamburg sind wir in den Zoo gegangen. Der Hagenbeck Tierpark ist weltbekannt, vor allem, weil in ihm schon zu Zeiten, als noch Tiere in engen Käfigen gehalten wurden, versucht wurde, den Tieren größtmöglichen Freiraum zu geben und dabei die Sicherungsmaßnahmen der Tiere, so wenig wie gut wie möglich in den Hintergrund treten zu lassen. Dies war früher revolutionär und ist es wahrscheinlich auch heute noch teilweise. Dabei ist glaube ich Hagenbecks Tierpark oft das Vorbild. Farah und ich haben jedoch, bevor wir in den Tierpark sind noch meinen Bekannten Luca-Gunder abgeholt, weshalb ich ja ursprünglich nach Hamburg fahren wollte. Leider hat es sich ergeben, daß er nur an diesem Dienstag Zeit hatte, sich mit uns zu treffen und um so mehr hat es mich dann auch gefreut, ihn endlich begegnen zu können, ohne daß irgendein elektronisches Medium dazwischen geschaltet ist. Nach einer sehr herzlichen Begrüssung ging es weiter und wir fuhren zum Tierpark, der, wie sich heraus stellte, dann doch recht weit entfernt lag.
Beim Tierpark angekommen, haben wir wieder gemerkt, wie schön es sein kann, wenn man solche Attraktionen in der Nachsaison besucht, denn wir mußten nicht lange anstehen, um die Karten für uns kaufen zu können. Wir hatten uns vorgenommen, den Tierpark zu besichtigen und im Anschluß daran noch das Tropen-Aquarium. Jede der beiden Attraktionen, kostete EUR 15,-- pro Person, so daß wir zu dritt EUR 90,-- für den Eintritt hinlegen durften. In Anbetracht, daß der Tierpark und das Aquarium privat betrieben wird und der Unterhalt der Tiere und der Gehege sicherlich ziemlich viel Geld kostet, finde ich den Preis noch angemessen.
Direkt hinter dem Eingang sind wir gleich in das Elefantenhaus gegangen. Von der Ausstattung und den Dimensionen erinnerte es mich an das Elefantenhaus in Leipzig und ähnlich wie dort, waren morgens keine Elefanten zu sehen, da sie alle im Freigehege waren und gefüttert wurden. Das besondere, hier ist, daß man die Elefanten und einige andere Tierarten füttern darf. Dazu gibt es hinter dem Eingang einen kleinen Stand, wo man sich spezielle Futtertüten gegen eine kleine Spende geben lassen kann. Da wir das, als wir an dem Stand vorbei kamen gar nicht registriert haben, daß es hier Tierfutter gab, bin ich nochmal schnell zurück gegangen und habe gegen eine Spende von EUR 5,-- zwei solcher Tüten erhalten. Ich ging dann schnell wieder zurück zu den Elefanten um Farah und Luca-Gunder, die Futtertüten zu geben. Den beiden hat es sichtlich Spaß gemacht, die Elefanten zu füttern. Ich habe auch ein paar Mal einem Elefanten etwas Futter rüber gereicht und wahrscheinlich ist das für so ein großes Tier, wie für uns ein Gummibärchen, eben eine Leckerei, die sie gerne Essen, aber sicher nicht satt werden.
Ich möchte hier jetzt nicht alle Gehege und Tierarten aufzählen, die wir uns angeschaut haben. Was mir aber ganz besonders in Erinnerung geblieben ist, daß waren das Eismeer, das die Welt der Tiere an den Polen sehr schön gezeigt hat. Hier sah man nicht nur die Pinguine unter Wasser schwimmen oder den Eisbären, auch Robben und die Vögel des Eismeeres, für die extra eine riesiege begehbare Voliere gebaut wurde, kann man hier bestaunen. Hier riecht es nach Meer und Fisch und die Wellenanlage läßt das alles sehr realistisch erscheinen.
Neben dem Eismeer, hat mir dann noch das Tropenaquarium sehr gut gefallen. Das ist natürlich das völlige Gegenteil zu dem Eismeer. Das Tropenaquarium hat mich in der Aufmachung an manchen Stellen an das Gondvanaland im Leipziger Zoo erinnert, in dem ich ja letztes Jahr war, aber es gibt auch ganz viele Sachen, die doch ziemlich verschieden sind. Vor allem die Aquarien, sind sehenswert. Wo hat man sonst die Möglichkeit, einen Clownfisch zu sehen, wie er sich in den Fangarmen einer Seeanemone kuschelt, oder wie es im Malawisee aussehen muß, mit all seinen vielen farbigen Barschen und nicht zu vergessen, der Höhepunkt auf dem Rundgang durch das Tropenaquarium, das rieisge Aquarium, in dem Haie ihre Bahnen ziehen. Ich fand das alles sehr beeindrucken und sehr schön und mit sehr viel Liebe zum Detail präsentiert.
Nach mehreren Stunden im Zoo und den Tropenaquarium, haben wir uns dann auf gemacht und sind in Richtung Hauptbahnhof gefahren, da wir noch eine Kleinigkeit essen wollten und die wollten wir in der Langen Gasse tun. Während der Stadtrundfahrt am Vortag, hatte unser Stadtrundführer uns darauf aufmerksam gemacht, daß es hier in der Langen Gasse, mehrere Geschäfte und Lokale gibt, die für Schwule und Lesben sind. Als wir dann vom Parkhaus am Hauptbahnhof in Richtung der Langen Reihe, gingen, hat Farah dann auch gleich in der Ferne eine Regenbogenfahne ausgemacht und so sind wir einfach mal in diese Richtung gegangen und als wir dort angekommen sind, fanden wir ein schönes Cafè vor, das eine gemütliche Ausstattung hatte und eine gute Auswahl an Kuchen und Torten hatte und so haben wir uns dort einen Platz gesucht und uns hier einen guten Kuchen mit einem Kaffee gegönnt und den Tag schön ausklingen lassen, denn wir hatten keine Lust mehr, noch irgendetwas zu unternehmen. Immerhin sollte es am nächsten weiter nach Berlin gehen.
Hier geht es zum nächsten Teil des Reiseberichtes: Wir waren in Hamburg - Teil 4 - (Böse Überraschung)
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