Freitag, 12. April 2013

Stimmungsmässiges Auf und Ab

Wer meinen Blog regelmässig liest, hat sicher mitbekommen, daß ich letzte Woche ziemlich aktiv war. Am Montag habe ich eine gute Freundin in München besucht, am Donnerstag war ich mit meiner Freundin Farah in Stuttgart und habe dort zusammen mit ihr die Wilhelma besichtigt und am Samstag war ich mit Farah und Henriette in Stuttgart in dem Musical Mama Mia. Meine Stimmung war dementsprechend gut und ich habe mich einfach nur wohl gefühlt. 

Gerade nach der Aufführung des Musicals habe ich mich unheimlich gut gefühlt. Dieses Wohlgefühl hat dann bis Dienstag angehalten. Am Dienstag Abend habe ich meine Freundin besucht und wir haben einiges zusammen in Konstanz unternommen und es war alles noch in Ordnung, bis zu einem Punkt, wo ich merkte, daß meine Stimmung plötzlich kippte. Ich weiß nicht woran es lag, aber ich merkte ganz genau, wie mir plötzlich alles zu viel war und meine gute Laune von einem zum anderen in Traurigkeit umschlug. Wie gesagt, ich weiß nicht, woran es lag, daß es diesen Stimmungsumschwung gab. Vielleicht ist es ganz natürlich, daß auf einer Phase der guten Laune, irgendwann einmal wieder das Gegenteil kommt. Das Ergebnis war, daß ich mich darauf die nächsten zwei Tage traurig, antriebslos und müde gefühlt habe. Vielleicht hatte ich die Tage tatsächlich etwas zu wenig geschlafen, aber ich glaube daran lag es nicht, denn heute Morgen bin ich z.B. auch nach guten 6 Stunden Schlaf wach geworden, aber das Gefühl war anders, als die Tage davor. Ich hatte heute Morgen wieder das Gefühl, mein Leben im Griff zu haben. Ich war zwar auch müde, aber nicht traurig und nicht so antriebslos, wie die zwei Tage davor. Vor allem war dieses weinerliche und zähe Gefühl weg.

Dieses Gefühlsmässige Auf und Ab gefällt mir gar nicht, aber was soll ich tun? Ich nehme keine Antidepressiva und ich weiß was mir gut tun würde, um aus so einer Phase heraus zu kommen. Allerdings, ist dieses Wissen absolut nutzlos, denn es würde bedeuten, daß ich mich selbst am Schopfe aus dem Sumpf heraus ziehen könnte. Wenn der Antrieb weg ist, dann bin ich schon froh, wenn ich es schaffe morgens aus dem Bett zu kommen und zur Arbeit zu gehen. Alleine dies kostet mich schon so viel Kraft, daß ich danach zu nichts weiterem mehr in der Lage bin. In so einer Phase habe ich auch immer wieder das Gefühl, daß ich meine Ruhe haben möchte, daß ich mich in meine Wohnung und am besten noch in mein Bett zurück ziehen möchte. Manchmal passiert es mir dann auch, daß ich das Gefühl habe, daß mein Leben völlig sinnlos ist und ich diesem gleich ein Ende bereiten könnte. Diese destruktiven Gedanken empfinde ich dann auch wieder als sehr erschreckend, nicht das ich tatsächlich den Willen hätte, diesem Gefühl nachzugeben, denn ich weiß ja, daß dies nur eine Phase ist, die wieder vergeht und ich liebe eigentlich das Leben. 

Heute scheint nicht nur wettermässig die Sonne, sondern sie scheint auch in meinem Herzen zu scheinen. Nein, das Gefühl ist diesmal wieder ganz anders, als noch am Samstag nach dem Musical. Damals war ich durch die Aufführung sehr emotional berührt, heute fühle ich mich stark und ausgeglichen, eben einfach "normal" eben auch nicht Euphorisch. Ich hoffe, daß diese Normalität, jetzt wieder einige Tage anhalten wird und ich weiß, es werden auch wieder diese dunklen und traurigen Tage kommen, aber auch das werde ich dann auch überstehen. Es ist eben wie ein Schnupfen, den man sich manchmal einfängt, der aber auch immer wieder nach ein paar Tagen vergeht. Ob man das ganze schon als Depression bezeichnen kann, ich denke nicht, aber schön ist es auch nicht und ich könnte auf diese traurigen Phasen in meinem Leben verzichten.

Wie geht es euch, kennt ihr solche Phasen auch? Wie geht ihr damit um, was macht ihr dann? Wie geht eure Umwelt mit euch um, wenn es euch schlecht geht? Ich würde mich sehr über ein paar Antworten von euch in den Kommentaren freuen.

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2 Kommentare:

  1. Liebe Michaela, ich glaube, dass Du noch Zeit brauchst! Die Jahrzehnte im falschen Körper dürften noch eine Weile Nachwirkungen haben. Schuldgefühle, Ängste und geringe eigene Wertachtung haben uns spätestens seit der Pubertät beschäftigt. Mit der "neuen" geschlechtlichen Identität sind die negativen Erfahrungen aus dem Leben vorher nicht gelöscht. Ich wünsche Dir viel Kraft und Ausdauer für die Zukunft und ich glaube, dass es Dir bald besser gehen wird. Ganz herzliche Grüsse und alles Gute Wünscht Dir HELO

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    1. Ja es könnte noch eine Weile dauern. Ich lebe zwar inzwischen durchgängig seit über 2 Jahren in der weiblichen Rolle, aber die männlichen Konditionierungen und die daraus resultierenden Gewohnheiten lassen sich nicht so ohne weiteres abschütteln. Ich glaube aber, daß ich auf dem richtigen Weg bin und es wird sicher nach und nach besser werden.

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