Samstag, 6. Oktober 2007

Nachtcafe vom 05.10.2007

Gestern Abend im Nachtcafe, einer kleinen Plauderrunde auf SWR>>BW, war das Thema "Wenn die Not am größten ist" dran. Es waren unter anderem Ingrid van Bergen mit dabei. Weshalb ich hier einen kleinen Beitrag schreibe, liegt an einer anderen Teilnehmerin der Runde, Frau Karin Kammmann. Sie war früher ein Mann und sie erzählte ihre Geschichte und die Reaktionen der evangelischen Kirche auf ihren Geschlechtswechsel. Frau Kammann wurde zwar zur Pastorin ordiniert, aber ohne Angabe von Gründen, nach ein paar Jahren entlassen. Aber das ist es nicht was ich hier berichten möchte, sondern das sehr positive Auftreten von Frau Kammann. Auch ihre Stimme war sehr weiblich, wobei ich nicht erkennen konnte, ob sie eine OP an den Stimmbändern hat vornehmen lassen. Positiv empfand ich auch, daß während des ganzen Abends und auch in der Vorschau zur Sendung kein einziges Mal das Wort "Transsexuell" oder "Transsexuellität" in irgendeiner Weise vorkam. Es wurde nur gesagt, daß Frau Kammann als Mann zur Welt kam und das war es dann auch schon. Es wurden auch keine Fragen gestellt, die unter die Gürtellinie gingen. Alles in Allem ein sehr gutes Auftreten und sicherlich ein Beitrag der einen kleinen Beitrag zur Akzeptanz von Geschlechtswechlsern(innen) beitgetragen hat. Leider ist das Format des Nachtcafes eines, daß wohl eher von relativ wenigen Leuten angeschaut wird und die sowieso bildungsmäßig eher auf einem etwas höheren Niveau liegen.

1 Kommentar:

  1. Hallo - danke für Deinen Kommentar. Es kommt beim Frau Sein nicht auf die Maßnahmen an, die durchgeführt werden. Die "gemachte Frau" gibt es solcher Art nicht. Es ist vielmehr die Form der Aneignung von Weiblichkeit, die sich innerlich vollzieht. Sicherlich durch viele Versuche hindurch, manchmal auch - wenn ich alte Bilder von mir betrachte - durch eine Karikatur des Weiblichen. Dennoch wächst von innen, was wir brauchen und wer wir sein werden.

    Daher bleibt es für alle wichtig, eine MannZuFrauZuMirselbst Person zu werden und sich dem dritten Schritt nicht zu verweigern - weit über alle Geschlechter Grenzen und Definitionen hinaus.

    Viel Spass dabei wünscht allen
    Karin Kammann

    AntwortenLöschen