Freitag, 16. April 2010

Farahs Diplomarbeit

Farah hat mir ihre Diplomarbeit geliehen, mit der Bitte, diese einzuscannen und diese im Internet zugänglich zu machen. Ich habe mich also heute hingesetzt und habe ihre Diplomarbeit, die sie zusammen mit einer Kommilitonin geschrieben hatte, abfotografiert und daraus eine PDF-Datei erzeugt. Die Datei ist leider ziemlich groß geworden, da die Arbeit fast 250 Seiten umfasst. Hier ein paar einleitende Worte von Farah:

Die im Folgenden aufgeführte Diplomarbeit "Diskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung - Erklärungsansätze und Auswirkungen" liefert einen Überblick über Entstehung, Ausprägungsformen und Auswirkungen von Diskriminierung. Sie erklärt anhand von individuellen, aber auch strukturellen Beispielen was sich hinter den Begriffen "Transphobie" bzw. "Homophobie" verbirgt.
Die aufgeführte Diplomarbeit enthält eine Reihe von Statistiken, die sexuelle Orientierung und Ausprägungsformen von (Geschlechts)Identität auch "zahlentechnisch" greifbar machen sollen. "Diskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung - Erklärungsansätze und Auswirkungen" bietet nicht nur Lesestoff für Transgender, Lesben und Schwule, sondern ist auch für die sogenannte Mehrheitsgesellschaft von Bedeutung, da sich die Diplomarbeit auch mit der Konstruktion von Geschlechtsidentität und dem damit verbundenen Zwei-Geschlechter-Modell auseinandersetzt. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen der einzelnen Kapitel bzw. beim "Überfliegen" der Statistiken.

Herzliche Grüße sendet euch eure Moderatorin und Co-Verfasserin der Diplomarbeit "Diskrimierung aufgrund von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung - Erklärungsansätze und Auswirkungen" Farah.

Anmerkung: Aus heutiger Sicht bzw. von meinem jetzigen Erkenntnisstand aus betrachtet würde ich den Begriff "Transsexualität" durch "Transidentität" ersetzen, da "Transsexualität" bei vielen Menschen sexuelle Assoziationen hervorruft und dem "Phänomen Transidentität" nicht gerecht werden kann.
Transidente Menschen fühlen sich als Angehörige des anderen Geschlechts und wollen als solche anerkannt werden. Transidentität sollte nicht mit sexueller Orientierung oder sexuellen Handlungen verwechselt oder vermischt werden.

Hier kommt also der Link zu der Diplomarbeit -> Diskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung - Erklärungsansätze und Auswirkungen.
Es handelt sich sich um eine PDF-Datei, die ihr euch herunter laden könnt. Ihr müsst allerdings etwas Geduld haben, da die Datei ca. 200 MB groß ist. Leider habe ich keine andere Möglichkeit, als sie in dem Public Ordner meiner Dropbox abzulegen.

7 Kommentare:

  1. Das wäre bestimmtes gutes Studienmaterial für Bishof Overbeck, der sich am letzten Sonntag bei Anne Will wohl hoffentlich nicht im Sinne seiner gesamten Kirche zu diesem Thema "geäußert" hat.

    AntwortenLöschen
  2. Eine der grössten Diskriminierungen transsexueller Menschen ist dem Ursprung geschuldet, dass sie sich als "Geschlechtswechsler" bezeichnen lassen müssen, oder Menschen die ein "Wunschgeschlecht hätten", anstatt ihr eigentliches Geburtsgeschlecht anzuerkennen. Wenn in Diplomarbeiten von trans-Menschen selbst genau diese Klischees wieder auftauchen, dann frage ich mich: Wann werden transsexuelle Menschen aufhören sich selbst zu diskriminieren?

    Sowas erschüttert mich jedes mal aufs neue...

    AntwortenLöschen
  3. @Kim: Hi Kim, ich vermute mal, daß Du Dir die Diplomarbeit nicht durchgelesen hast. Immerhin hast Du, kaum dass ich den Beitrag gepostet habe, auch gleich einen Kommentar verfasst. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Du in einem Tag die knapp 250 Seiten konzentriert und ausführlich durchgelesen, geschweige denn durchgearbeitet, hast. Ich finde es deshalb nicht in Ordnung, nur aufgrund eines kurzen überfliegens der Arbeit, sich ein Urteil darüber erlauben zu wollen. Mein Rat: Lies sie erst einmal komplett durch und erlaube Dir erst dann ein Urteil.
    Ausserdem wenn wir bei Begrifflichkeiten sind, wann hören transidente Menschen auf, sich selbst mit einem Wort in eine Schublade einzuordnen, die bei den meisten Menschen sexuelle Assoziationen auslösen? Ich denke, daß es dadurch sehr schwierig wird, Akzeptanz und Toleranz in der Bevölkerung zu erreichen.

    AntwortenLöschen
  4. Hallo,

    Also ich gebe Kim recht! Absolut kontraproduktiv was ihr hier macht, sorry.
    Ich kenne keine wirklich transsexuelle Frau die nicht eindeutig weiblich (und nicht diffus/''trans''-ident oder ''trans''- irgendwas) fuehlt.
    Ausserdem wuerde mich mal interessieren wieso man hier wieder krampfhaft Transsexualitaet mit Transvestivismus oder Homosexualitaet unter einen Hut bringen will. Wo sind die Windelliebhaber oder Fussfetischisten , die fuehlen sich sicher auch diskriminiert.Fuer die ist sicher auch noch ein Plaetzchen frei unterm Regenbogen.Und Du bemaengelst (zu Recht) dass die Definition ''Transsexuell'' sexuelle Assoziationen hervorruft.
    Das liegt nicht zuletzt daran (von der Herkunft mal abgesehen) dass sexuelle 'Spielarten', hauptsaechlich von Maennern die es erregt sich in Karrikaturen von Frauen zu verwandeln, von Leuten wie dir in den selben Topf geschmissen werden wie transsexuelle Frauen und Maenner.

    AntwortenLöschen
  5. @Anonym: Wenn ich mir Deine Kritik so anschaue, habe ich das Gefühl, daß Du Farahs Diplomarbeit nicht gelesen hast. In der Diplomarbeit geht es um theoretische Erklärungsansätze und empirisch Daten zur Diskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität und sexueller Orientierung. Dabei ist der Grund der Diskriminierung bei Schwulen, Lesben und transidenten Menschen sehr ähnlich gelagert, nämlich die Abweichung der von dem meisten Menschen erwarteten Rolle.

    Das nur mal ganz kurz und sehr stark verkürzt. Wenn Du Dich wirklich mit dem Thema auseinandersetzen möchtest, dann lies die Arbeit ganz und schreibe dann einen Kommentar oder noch besser, eine Abhandlung, die Deine Meinung besser wiederspiegelt, denn eine Arbeit die 250 Seiten umfaßt, läßt sich meiner Meinung nach nicht einfach mit ein paar Sätzen kommentieren. Schreibe eine wissenschaftliche Arbeit zu dem Thema und stelle sie hier vor. Mich würde dies sehr freuen.

    AntwortenLöschen
  6. Monique-Chantal-Loreen19. August 2010 um 15:38:00 MESZ

    Nein ich habe ihre Diplomarbeit nicht gelesen aber wenn ich mir die verwendeten Begrifflichkeiten anschaue weiss ich schon woher der Wind weht.
    Dadurch dass du und Farah nun allen die sich auf Grund -wie auch immer- gearteter sexueller Vorlieben diskriminiert fuehlen, mit transsexuellen in einen Topf werft bestätigt ihr doch das negative Öffentliche Bild erst.
    Anstatt zu differenzieren, sich gegen Spass-transen, Fetischisten und sonstige Typen abzugrenzen sagt ihr doch : ja, irgendwie ist das alles schon dasselbe.. Darüber koennen auch eure sophistischen Spitzfindkeiten nicht hinwegtaeuschen.
    Ihr richtet bei jungen, unsicheren Transsexuellen, die ein ganz 'normales' Sozial-leben anstreben, grossen Schaden an. ich sage dir das aus Erfahrung.Es ist frustrierend, jedem in seinem Umfeld erstmal haarklein erklären zu muessen dass das alles so nicht stimmt, dass man es nicht 'geil' findet etc. und dann BANG - kommt wieder irgendeine Doku mit Transvestiten, Lederkerlen, Windelfetischisten und Buntbemalten Frauenkarikaturen ach ja und Transsexuellen.. Ja und der trans/gender/ident/whatever Stammtisch ist auch immer mit dabei…..Das war jetzt uebertrieben aber ich denke du verstehst was ich meine?

    AntwortenLöschen
  7. @ Monique-Chantal-Loreen: Ich weiß nicht an welchen Begrifflichkeiten du dich störst. Ich werfe hier ganz sicher nichts in einen Topf. Auch ich strebe ein ganz normales Leben in der weiblichen Rolle an. Ja es ist frustrierend dem "Normalbürger" immer wieder erklären zu müssen, daß man mit Travestie, Fetisch usw. nichts am Hut hat. Es ist eines der Anliegen des Blogs, hier etwas Aufklärungsarbeit zu leisten. Wenn Dir die Begrifflichkeiten nicht ganz klar sind, dann schau dir mal den Beitrag zum Transgender-Euregio-Treff im April an, dort werden sie etwas näher erklärt (http://bit.ly/cxdSl3).

    AntwortenLöschen