
Danach ging ich in Richtung Parkhaus und schaute noch noch ein wenig durch die verschiedenen Schaufenster der Läden. Das ganze völlig ruhig und entpannt. Nichts, das mich irgendwie, ängstigte. Ja, ich habe mich ab und zu gefragt, was ich hier eigentlich mache, aber ich bin niemanden diesbezüglich Rechenschaft schuldig. Am Kassenautomat des Parkhauses ist mir dann noch ein dummes Malheure passiert. Ich zahle und hole den Parkhauschip aus der Mulde heraus und irgendwie beim Schliessen der Handtasche muß er mir aus der Hand gerutscht sein. Als ich unten am Auto angekommen bin, wurde es mir Heiß und Kalt vor lauter Schrecken, als ich merkte, daß das komische Klappern, das ich vorhin gehört hatte, wohl der Parchip gewesen war, der auf dem Boden landete. Ich bin dann schnell hoch gespurtet, ganz undamenhaft, und zum Glück hat eine Dame, den Chip gerade gefunden. Ich trete also auf sie zu und sage zu Ihr, "Oh, sie haben ihn gefunden" und sie gibt ihn mir. Es gab auch keine komischen Blicke, da ich doch ein wenig meine Containance verloren hatte und nicht so sehr auf meine Stimme achtete, aber sie war wohl immer noch im Rahmen .
Ich bin dann ins Kaufland nach Eriskirch gefahren und habe meine Sachen eingekauft. Es war wie schon letztens einmal, ich wurde nicht beachtet. Auch an der Kasse, habe ich keine komischen Blicke geerntet, jedenfalls habe ich nichts bemerkt. Ich bin, nachdem ich meinen Einkauf verräumt hatte, noch mal in das Einkaufszentrum, denn ich wollte noch ein wenig bei Vögele stöbern, auch wenn ich nichts kaufen wollte. Nach der ausgiebigen Schau dort, bin ich noch in den KiK rein, der ganz frisch aufgemacht hat. Aber ich habe mich dort auch zurück gehalten, was relativ einfach war, da ich nichts passendes für mich gefunden habe. Beim nach Hause fahren, ist mir dann noch eingefallen, daß ich die Zahnpasta vergessen hatte und habe dann noch einen kleinen Abstecher zum dm Drogeriemarkt gemacht. Auch hier, wurde ich nicht komisch angeschaut und ich war völlig entspannt. Ich denke es kommt darauf an, daß man zu dem was man macht steht. Es ist besser zu sich zu sagen, ja ich bin eine transsexuelle Frau, als sich ständig davor zu fürchten entdeckt zu werden. Klar wird der Eine oder Andere mal was merken, aber was solls. Ich bin eben so wie ich bin und niemanden darüber Rechenschaft schuldig und ich tue nichts verbotenes. Es entwickelt sich dabei sogar so etwas wie Stolz und Wagemut. Als ich heute Mittag los gefahren bin ,war ich noch ein wenig ängstlich, jetzt nach dem Einkauf, fühle ich mich wieder wohl und zentriert.
Zu Hause angekommen, habe ich mir erst mal einen Kaffee gemacht und ein Stück Stolle gegessen. Ich werde nachher wahrscheinlich noch eine Stunde auf meinem Heimtrainer Schwitzen, immerhin möchte ich demnächst unter die 80 Kilo kommen. Dieses Jahr habe ich schon 10 Kilo abgenommen und es wäre schön, wenn es noch etwas mehr werden würden. Leider muß ich mich für den Sport erst mal abschminken. Mal sehen, was ich dann heute Abend machen werden, vielleicht bleibe ich ja zu Hause. Ich denke, es reicht, wenn ich morgen Abend aus gehen werde.
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