Montag, 11. Dezember 2006
Montagmorgen
Es ist kurz vor 6 Uhr und ich bin schon wach. Als endlich der Wecker klingelt, möchte ich noch gar nicht aufstehen, aber was solls. Ich kann ja froh sein, daß ich aufstehen muß und einen Job habe, mit dem ich mein Geld verdiene. Heute morgen ist es leider erst mal vorbei mit dem Frau sein, zumindest äusserlich, und ich muß wieder den Mann mimen. Zum Glück muß ich nicht im Anzug zur Arbeit. Ich hatte auch mal einen Job, wo das gefordert war. Es fiel mir schon damals schwer und heute müßte ich glaube ich K... wenn ich das nochmal müßte. Mein männliches Äusseres würde ich deshalb eher neutral bezeichnen, auch wenn der aufmerksame Beobachter oder vielleicht doch eher die aufmerksame Beobachterin ein paar Sachen an mir sehen kann, die ein "normaler" Mann nicht trägt, wie z.B. Feinkniestrümpfe. Früher habe ich mir Gedanken gemacht, was wohl meine Umwelt dabei denkt, wenn ich soetwas trage. Heute weiß ich, daß das keinen Interssiert. Auch wenn ich gelegentlich mit Klarlack lackierte Fingernägel habe, habe ich bis jetzt noch keine komischen Fragen diesbezüglich gestellt bekommen, ausser von meiner Mutter. Ich denke meine Mutter wird etwas ahnen, aber sicher bin ich mir natürlich nicht. Ich möchte in naher Zukunft meine Eltern einweihen. Ich denke, meiner Verwandtschaft muß ich ein wenig Zeit einräumen, bis sie sich an den Gedanken gewöhnt haben, daß sie mich eines Tages als Frau erleben werden. Ich möchte mein Coming-Out möglichst sanft gestalten, für mich und für meine Umgebung. Vielleicht bietet sich eine Gelegenheit, während den Weihnachtsfeiertagen oder kurz vor Sylvester. Tja und Sylvester möchte ich natürich als Frau begehen. Immerhin habe ich einen Vorsatz, den ich mir letztes Sylvester vorgenommen hatte eingelöst, nämlich mich en-femme in die Öffentlichkeit zu wagen. Was ich mir für nächstes Jahr vornehme, weiß ich schon und ich hoffe, ich kann es auch realisieren.
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Eingestellt von
Michaela Werner
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