Freitag, 16. Oktober 2009

Gastbeitrag von Farah: Ein Besuch bei Mariana Schneider im Institut für Wellness & Kosmetik in Konstanz

Hallo meine Lieben,
heute berichte ich euch von einem typischen Besuch bei Mariana
. Mariana ist meine Kosmetikerin und somit dafür zuständig, dass ich nun nicht mehr den Titel "Frau mit Dreitagebart" trage sondern nur noch ab und an ein leichter Bartschatten zu sehen ist.
Ich gehe nun seit mehr als einem Jahr zu Mariana. In den regelmäßig stattfindenden Sitzungen wird meinem Bart- bzw. Gesichtswuchs Schritt für Schritt bzw. Blitz für Blitz der Gar ausgemacht. Die IPL-Methode (an dieser Stelle möchte ich nicht genauer darauf eingehen was das genau ist - nur so viel: Es hat mit Schmerzen, Licht und Strom zu tun und nein keine Angst Mariana ist nicht "die Sadistin meines Vertrauens" sondern eine ganz nette Frau mit italienischem Temperament, die versucht mich von den Schmerzen abzulenken so gut es geht) erweist sich bei mir als äußerst effektiv und so habe ich schon über die Hälfte aller Barthaare im Gesicht verloren und wir sprechen bei mir von einem „Ausgangsgesichtswuchs“ wie ihn nur Steinzeitmenschen, Taliban und Männer mit hohem Testosteron-Spiegel aufweisen.
Also ein typischer Besuch bei Mariana verläuft nun so:

Nach dem ich einen Termin mit Mariana vereinbart habe was zum Glück auch sehr kurzfristig und spontan möglich ist mache ich mich Tage oder Stunden später auf den Weg in ihr Kosmetikinstitut (Kosmetik Institut Wellness & Beauty). Dort werde ich herzlich begrüßt. Ich lege mich auf den Behandlungsstuhl, der einem Sonnenstuhl gleicht und wäre da nicht der Spiegel und das Behandlungsgerät könnte ich mich glatt entspannen. So aber bereite ich mich innerlich auf die anstehenden Schmerzen vor. Nach dem Auftragen des Kühlgels geht es dann auch los, mein Gesicht wird „bearbeitet“ und die Schmerzen lassen mich manchmal schon daran zweifeln, ob Transgender-Woman Farah dies wirklich braucht aber wenn ich an die Sprüche von früher denke wird mir klar ich brauche es ! Ich bin zwar fast so taff wie „Wonderwoman“ aber eben nur fast und eine Frau mit Bart stellt eben für unsere Gesellschaft immer noch ein beliebtes Angriffsziel dar. Gerade wenn es sich bei dieser Frau um eine Angehörige aus der Queer-Community bzw. eine Trangender-Frau handelt.

Nach der schmerzhaften Behandlung kommen Glücks- bzw. Entspannungsgefühle auf. Ich bin froh, dass ich eine weitere Sitzung überstanden habe.

Ich verabschiede mich von Mariana und freue mich darauf in den nächsten Tagen wieder „Haare lassen“ zu dürfen (die behandelten Gesichts- bzw. Barthaare fallen nämlich nach ein paar Tagen aus).

Mariana ist übrigens eine ganz „normale“ Kosmetikerin sie hat also auch die üblichen Leistungsangebote wie Augenbrauenzupfen, Gesichtsmassagen usw. im Programm.

Bei der Gelegenheit fällt mir ein ich könnte Mariana mal wieder anrufen und einen Termin ausmachen…

Alles Liebe sendet euch eure Moderatorin und rasende Reporterin Farah

... und vergesst nicht: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

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