Mittwoch, 7. Oktober 2009

Transsexualität im Fernsehen

Gestern Abend liefen im Fernsehen auf VOX gleich zwei Reportagen über Transsexualität. Die eine Sendung war von SternTV - Reportage und hieß "Früher Mama, heute Papa! Wenn Eltern das Geschlecht wechseln". Es wurden dabei einmal Lukas S. aus Marburg vorgestellt und Ria aus Gießen. Das besondere bei Beiden ist, daß sie Kinder haben und das sie vor der Geburt ihrer Kinder, in der jeweils anderen Geschlechterrolle lebten, als heute. Lukas S. ist ein Transmann und ist heute der Papa der zehnjährigen Lisa und Ria die Mutti der kleinen Janis. Die Reportage ist, wie ich finde, sehr einfühlsam gemacht und hat versucht, die Lebensumstände beider Familien zu zeigen, welche Probleme der Geschlechtswechsel für die Kinder mit sich bringt und welche Schwierigkeiten es im Alltag von Transgendern mit Familie gibt. Aber es wurde auch sehr gut gezeigt, welche ernorme Erleichterung Lukas und Ria, durch den Wechsel zu ihrem Identitätsgeschlecht verspüren und welche Zerrissenheit ihr Leben vor dem Comming-Out beherrschte.

Die zweite Sendung kam direkt im Anschluß und war von Spiegel TV Extra und hatte den Titel "Das andere Geschlecht - Grenzgänge zwischen Mann und Frau". Diese Sendung war eine Wiederholung, was aber hier keine Nachteil war. Auch diese Dokumentation, war sehr gelungen, wie ich finde. Es wurden mehrere Arten von Transgendern gezeigt und wie sie versuchen mit ihren Gefühlen im Alltag zurecht zu kommen. Hier wurde meines erachtens auch sehr schön deutlich, daß man als transsexueller Mensch nicht gleich auch eine Geschlechtsangleichende Operation anstreben muß, um einen für sich stimmigen Lebensweg gehen zu können, sondern das man erst mal für sich selbst heraus finden sollte, was einem gut tut und was man selbst möchte. Da hat mir das Beispiel von Mari sehr gut gefallen, vor allem als sie sagt:"...das meine Liebste mir irgendwann sagen konnte, du bist nicht Mann oder Frau sondern Mann und Frau und das hat mich besser angeregt, diesen Widerspruch für mich aufzulösen zu sagen, es gibt sozusagen ein dazwischen oder beides zu integrieren und das hat mir in den letzten Jahren auch sehr geholfen.....".

Ich hoffe, daß es zukünftig noch viele ähnlich gute Dokumentationen über das Thema Transsexualität im Fernsehen geben wird, denn nur durch Aufklärung kann man meines Erachtens mehr Akzeptanz für Transgender in der "normalen" Bevölkerung erreichen. Das ist auch ein Beweggrund, weshalb ich hier schreibe und weshalb Farah und ich Videos drehen, insbesondere die Interviews.
Da möchte ich noch mal auf unseren Interviewaufruf aufmerksam machen. Wir suchen immer noch Transgender, die bereit sind über sich und ihr Leben vor der Kamera zu berichten.

4 Kommentare:

  1. Ich habs auch gesehen - und musste die ganze Zeit an dich und Svenja denken.

    Für mich war es sehr informativ, da ich auf diesem Thema völlig unerfahren bin.

    Die Schwester von Liebling, die jetzt geheiratet hat, fühlt sich als Frau, obwohl sehr maskulinem Aussehen und Auftreten, wohl und hat in dieser Richtung gar nichts vor.

    Da bin ich immer sehr dankbar, wenn ich irgendwelche Informationen bekomme.

    Einen schönen Tag noch!

    Grüße von FN nach FN

    MIchaela

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  2. du transvestit
    du bist eine schande für alle transsexuals wie mich, du bezeichnest dich als transgender aber bist es nur am wochenende? du bist eine transvestit und nicht mehr.

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  3. @belinda: Dein Kommentar steht für sich und zeigt sehr gut, wie intolerantant die "Szene" ist.

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  4. ich würde die ganze sache nicht als szene bezeichnen, ich bin selber betroffen und bin sehr tollerant gegenüber dragkings und dragqueens, es muss jeder seinen weg im leben finden.
    nun ich drück es mal so aus, wir werden nicht gerne mit transvestiten in einen topf geschmissen den wir haben nicht die wahl und fühlen uns in unserer haut permanent "beschissen"
    zumindest geht es mir so damit.

    glg

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